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Ich war Jack Falcone

Ich war Jack Falcone

Titel: Ich war Jack Falcone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joaquinn Garcia
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die Beam ten der C-13-Sondereinheit saßen und über meinen Sender mithör­ten. Weil die ganzen Verhandlungen auf Spanisch geführt wurden, war ein Dolmetscher bei ihnen. Ich informierte die Jungs im Auto darüber, dass die Sache nicht gut aussah. Unterwegs bemerkte ich zwei Autos voller ­Ganoven, die mich beobachteten. In einem der Autos saß ein Kerl, der so tat, als lese er die New York Post – aber er hielt sie verkehrt herum!
    Das wird gefährlich, dachte ich. Wer weiß, wie viele Gangster die Transaktion für die Dealer überwachen? Ich beschloss, mich dem Lieferwagen vorsichtshalber nicht zu nähern, und kehrte zur Gruppe zurück, wo die Kolumbianer auf meine Entscheidung warteten. Würde ich sie begleiten oder nicht? Die gierigen jungen Gangster bestanden auf dem Unterschlupf. Was kümmerte es sie, wenn man mich umlegte?
    »Ich könnte meine Madrina anrufen«, sagte ich, um Zeit zu schinden. »Vielleicht ist es ja okay, wenn ich mit euch gehe.«
    Die Kolumbianer, die offenbar Respekt vor Santería hatten, nickten zustimmend und erlaubten mir, ins Restaurant zu gehen, wo sich ein Münztelefon in der vorderen Diele befand. Ich rief das FBI an, das mich mit dem Lieferwagen auf dem Parkplatz verband. Handys gab es damals noch nicht.
    »Es sieht ziemlich brenzlig aus«, sagte ich.
    »Ja, die Situation ist gefährlich«, bestätigte Special Agent Arnold. Er hatte die Einsatzleitung und war wohl einer der besten Agenten, mit denen ich je arbeiten durfte.
    »Wir wissen von den beiden Fahrzeugen«, fügte er hinzu. »Bleib, wo du bist. Wir ziehen sie sofort aus dem Verkehr.«
    Ich legte auf und blieb in der Diele. Auf einmal kamen Agenten und Polizisten aus allen Richtungen angerannt. Ich wusste nicht, dass man im Büro auf höchste Alarmstufe umgeschaltet hatte. Jeder ließ alles stehen und liegen, steckte seine Waffe ein und raste zum Georgia Diner. Die Gano­ven – insgesamt ein Dutzend – waren inzwischen aus den Autos gesprungen und flohen in alle Richtungen. Noch einmal: Wir befanden uns in einer der belebtesten Gegenden im Zentrum von Queens, und zwar mitten am Tag. Unser Sondereinsatzkommando blockierte jede Straße, die in den Queens Boulevard mündete, und schnappte jeden einzelnen Ganoven, ­einerlei, ob er durch Fenster sprang, über Zäune kletterte oder auf andere Weise zu entkommen versuchte. Ein Agent jagte ihnen mit einer MP5 – einer Maschinenpistole, die von Spezialeinheiten benutzt wird – auf dem Queens Boulevard nach.
    Am Ende wurden zehn von ihnen verhaftet. In ihren Autos und am Körper fanden wir eine halb automatische Tec-9, eine .357 Magnum, eine 9-Millimeter-Patrone, ein riesiges Bowie-Messer, eine Menge Klebeband und Stricke. (Sie wollten mich fesseln, und ich nehme an, dass sie deshalb so spät kamen, weil sie erst noch mehr Klebeband und Stricke kaufen mussten, nachdem sie am Abend zuvor meine Leibesfülle gesehen hatten!) Wir vernahmen die beiden jugendlichen Gangster von der 123. und Lenox, die das ganze Geschäft vermittelt hatten. Sie hatten geplant, mir im Versteck das Geld und den Kolumbianern die Drogen abzunehmen.
    So etwas wie Ehre gibt es nicht unter Dieben. Im Unterschlupf wäre die Situation extrem heikel geworden, und ohne meine Erfahrungen in den Badlands wäre ich fast mit Gewissheit umgebracht worden. Stattdessen machten wir in nur zwei Tagen einen großen Fang. Neun der zehn Festgenommenen wurden verurteilt. Es waren wichtige Drogenlieferanten des kolumbianischen Kartells. Die zehnte festgenommene Person war eine Frau, die nach Ansicht der Justiz an der Sache nicht beteiligt war. Zehn Verhaftungen, neun Ganoven von der Straße geholt, keine Verletzten. Wir nannten diesen Fall immer den Neun-Kilo-Albtraum.
    Willkommen in New York.
Kapitel 6
Mittagspause: zwei Millionen Dollar Profit
    Die Welt wird mit Drogen überflutet. Im Grunde stelle ich damit etwas Selbstverständliches fest. In diesem Augenblick werden Drogen im Wert von Milliarden Dollar – und das Geld, um die Drogen zu bezahlen – rund um den Globus befördert. Maultiere bringen die Drogen aus den kolum­bianischen Anbaugebieten ins Tiefland. Anschließend werden sie mit Lastwagen zur Küste und mit Schiffen oder Flugzeugen nach Miami oder zu anderen Einfallstoren in den Vereinigten Staaten transportiert, von dort aus in große Verteilerzentren wie Los Angeles, Chicago oder New York und danach ins Hinterland gebracht.
    Alle verdienen Geld – die Leute, die Drogen anbauen und aufbereiten, die

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