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Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Titel: Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne B. Ragde
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verwandeln? Erst auf Jagd wie eine Tigerin, dann Feuer frei in allen Luken, um dann wie ein Kind zu flennen? Das waren Dinge, von denen er rein gar nichts kapierte. Also war es nur gut, dass sie ihn wegschickte. Er wollte auch gar nicht mehr hier sein. Er wollte nach Hause und seine Mutter mit Geschichten über Knüpfteppiche und Frisiersalons und selbstgenähte Konfirmationskleider unterhalten.

    »Dann bin ich mal weg.«
    Er schloss die Tür. Das Mädchen auf der Treppe war verschwunden, und durch die KarlsenTür roch es jetzt stark nach gekochtem Fisch. Er zog eine Zigarette hervor und steckte sie an.
    War er ein Idiot?
    Er konnte doch nicht einfach so gehen ohne die Chance, dass es später noch eine Möglichkeit geben würde, um …
    Er drehte sich um und klingelte. Sicher verging eine Minute, ehe das neue Guckloch dunkel wurde und sie die Tür einen winzigen Spaltbreit öffnete. Ihr Gesicht war noch immer nass, die
Augen rot, und das, was er für Wimperntusche hielt, lief in schwarzen Streifen über ihre Wangen bis zu den Mundwinkeln.
    »Du musst gehen, hab ich doch gesagt.«
    »Ich fahre jetzt sofort nach Hause, ich kann mich ja nirgendwo sehen lassen«, sagte er und versuchte, ein wenig zu grinsen, während er offen seinen Schritt anstarrte. »Aber ich habe ja noch Karlsens von gegenüber. Dann komme ich doch morgen zurück und verkaufe Karlsens ein Guckloch und kann nachsehen, ob deins noch immer wunschgemäß funktioniert?«
    Sie schloss die Tür wieder und drehte den Schlüssel um.

    Er öffnete das Zahlenschloss am Hinterreifen. Als er das Rad aus dem tiefen Gras hinter dem Müllschacht zog, tauchte eine Ratte aus dem Gras auf, sprang über seinen Schuh und drehte sich einige Male um sich selbst, ehe sie bei der Hausmauer verschwand.
    »Aber verdammte PEST!«
    Frau Åsen schaute aus ihrem Fenster nur einen Meter über ihm.
    »Was hast du gesagt?«, fragte sie.
    »Eine Ratte. Oh verdammt …«
    »Nein, jetzt redest du aber Unsinn, hier gibt es keine Ratten. Unsere Blocks sind doch ganz neu! Und fahr jetzt langsamer, wenn du die Gehwege hier benutzen willst.«
    Und bei der hatte er sich gedacht, sich ihre Brüste vorzustellen, das nächste Mal, wenn er zu Hause unter der Dusche stand. Verdammt, das schien ein ganzes Jahr her zu sein.
    Es war ein Glück, auf dem viel zu niedrigen Rad zu sitzen, als es bergab ging. Sein Schritt wurde eiskalt, endlich wurde sein Schritt eiskalt.
    Immerhin. Fünfunddreißig Kronen. Eigentlich gar nicht so schlecht.

Teil Drei

Die Ratten
    Aller Wahrscheinlichkeit nach wäre es im Keller kühler.
    »Barbara?«, fragte er und klopfte an die Badezimmertür.
    »In a minute, honey.«
    »Nein, ich will gar nicht rein. Ich geh runter in den Hobbyraum. Und wollte wissen, ob ich da irgendwas reparieren soll.«
    »More lampshades? I think we have enough.«
    »Nein, keine Lampen, aber brauchst du vielleicht etwas anderes?«
    »Ja. Das hab ich dir schon tausendmal gesagt, etwas für under the tiny fridge.«
    »Okay.«

    Es waren neunundzwanzig Grad im Schatten und es war windstill. Sogar seine Kopfhaut schwitzte. Wenn er sich mit den Fingern durch die Haare fuhr, wurden die Fingerspitzen triefnass. Er konnte sich in seinem Büro unten in der Innenstadt nicht auf halten, das Fenster ging nach Süden, und es gab keinen Durchzug.
    Hier zu Hause stand jedes einzelne Hausfrauenfenster in der Siedlung fast waagerecht im Fensterrahmen, wenn er zum Block gegenüber blickte, schienen alle Fenster ihm eine Grimasse zu schneiden.

    Etwas für unter den Kühlschrank also. Einen Kasten mit Fächern. Wenn er Gardinenschnur davor spannte, könnte sie Stoff daran hängen und es wäre ein kleiner Vorratsschrank. Material.
Woraus könnte er etwas zimmern? In einer Ecke des Fahrradkellers am anderen Ende des Hauses hatte die verrückte Familie aus dem Aufgang B Lattenroste und Kopfenden von Etagenbetten abgelegt. Das war doch so typisch für diese Leute. Gratiswohnung und dazu Sozialhilfe und deshalb brauchten sie nicht zu arbeiten und konnten natürlich Sachen wegwerfen, die noch in Ordnung waren, und sich einfach etwas Neues und Schönes zulegen. Sie hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, den Kram in ihren eigenen Kellerraum zu bringen. Sicher hatten sie den Schlüssel zum Hängeschloss verschusselt.
    Eins der Kinder war aus dem Etagenbett gefallen und hatte sich die Zunge abgebissen, die Geröllhalde aus Holzstücken im Fahrradkeller hatte vielleicht mit dieser Episode zu tun, aber er wollte sich hier

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