Ich werde rennen wie ein Schwarzer, um zu leben wie ein Weisser
auch. Afrikaner können sehr hart zu Afrikanern sein.«
Mbvoumin schätzt, dass mehrere Tausend gestrandeter Fußballer in den Vorstädten von Paris leben. Genaue Zahlen gibt es nicht, es kann sie auch nicht geben, denn die meisten Spieler reisen als Touristen ein oder als Studenten. Mbvoumins Organisation Footsolidaire hat in den vergangenen vier Jahren tausend Fälle bearbeitet - meist ging es darum, eine Brücke zurück in die Heimat zu bauen. »Ich rate allen Spielern, sich der Polizei zu stellen«, sagt Mbvoumin. »Ein bescheidenes Leben in Afrika ist besser als ein Leben in der Illegalität in Europa.«
Es ist Abend geworden auf dem Trainingsgelände von Paris St. Germain. Robert und Fotso gehen zurück zum Auto, zwei Stunden haben sie gewartet und gehofft, dass Chilacha doch noch jemanden erreicht in der Jugendabteilung. Abel Chijou Chilacha hockt auf der Motorhaube seines grünen VWs und telefoniert, laut, wie immer. Als er das Gespräch beendet hat, ruft er: »Gute Nachrichten, Jungs! Nächste Woche Probetraining in Monaco.«
Robert Assio‘o verließ seine Heimat, als er 15 war
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DANK
Ich danke den Chefredakteuren des stern , Thomas Osterkorn und Andreas Petzold, dass sie mir vertrauten, dass sie mir Freiheit und Arbeitsbedingungen gaben, die es braucht, um ein Buch wie dieses schreiben zu können.
Ich danke Rüdiger Barth für seinen Rat, Annegret Bieger für ihr Verhandlungsgeschick, Andreas Mönnich für die Dokumentation und Tobias Seikel für seine Neugier.
Dank an Jochen Bader, Paul N’Guessan Bechié, Kenneth Bediako, Roger Boli, Christian Eichler, Anja Ferdenus, Nicole Claudine Filges, Christa Harms, Ursula Hien, Thomas Hölzl, Osei Kofi, Rainer Loimeier, Prisca Martaguet, Dean Salim Mbamba, Hemed Morocco, Laurent Pokou, Marc Shoul, Stephen Sunou, Kerstin Westermann, Andrea Wolf und an Claudia Crayen, die weiß, wofür.
LITERATUR
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