Ich will dich. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)
streichelte über seine Wange. Oft dachte sie, dass er einfach zu nett zu ihr war und der Wunsch nach einem von sich mehr als überzeugten Macho drängte sich auf. Das wäre genau die Mischung Mann, die sie haben wollte, die ihr vielleicht guttun würde. So ein Mann wie Roger! Amanda konnte nicht begreifen, dass sie sich nach so einem Typ Mann sehnte, wo sie doch den Engel in Person hier am Tisch hatte, sogar geheiratet hatte. Aber wahrscheinlich wünscht man sich immer das, was man nicht hat, dachte Amanda.
»Liebes, du bist heute so still. Ist wirklich alles in Ordnung? Liegt dir vielleicht etwas anderes auf der Seele?«
»Nein, Jeff, wirklich nicht. Tut mir leid, wenn ich heute schweigsamer bin als sonst.«
»Schon gut, kommt ja mal vor.«
Amanda ärgerte sich im Stillen, dass Jeff für alles, was sie tat, eine Entschuldigung hatte. Wobei es jede andere Frau auf diesem Erdball mit Sicherheit gefreut hätte.
Amanda seufzte. »Ach, Jeff, du bist mir das Liebste, was mir je untergekommen ist.«
»Danke. Ich glaube, ich kann dir noch eine kleine Freude machen.« Er lächelte geheimnisvoll.
Verwundert, aber interessiert blickte Amanda ihn an. »Was ist es denn?«
»Wahrscheinlich hast du das Gefühl, ein wenig einsam zu sein, da die meisten unserer Freunde verreist sind und niemand zum Reden da ist. Deswegen wird es dich bestimmt freuen, wenn ich dir sage, dass wir am Sonntag zu einem Brunch eingeladen sind.«
»Oh, wirklich? Von wem denn?«
»Du kennst ihn nicht, einem gewissen Roger Forbes.«
Amandas Herz machte einen Satz. Sie wusste nicht, wie ›ihr‹ Roger mit Nachnamen hieß, aber vielleicht konnte er es sein. Begegnete man sich bekanntlich nicht immer zwei Mal im Leben?
»Wer ist das?«, fragte sie eine Spur zu schnell.
»Er ist der Freund eines Arbeitskollegen und Geschäftsführer einer Firma, die Lebensmittelfarben herstellt. Wir sind vorgestern das dritte Mal zusammen beim Lunch gewesen. Und da ich Roger das Mittagessen ausgegeben habe, hat er mich gestern als Wiedergutmachung gefragt, ob ich mit meiner Frau nicht zum Brunch am Sonntag kommen würde.«
»Ich habe auf jeden Fall Lust.«
»Wunderbar.«
***
Diese Woche konnte Amanda an nichts anderes mehr denken, als an den Sonntag. Sie war innerlich nervös und nach außen hin fahrig. Jeff war morgens zum Glück so sehr auf seine Arbeit konzentriert und abends auf gemütliche Fernsehstunden aus, dass er die Anspannung seiner Frau nicht bemerkte.
Immer wieder versuchte Amanda sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass sie am Sonntag nicht den Roger treffen würde, mit dem sie fremdgegangen war. Auch versuchte Amanda, sich auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, indem sie sich sagte, dass es hunderte, ja vielleicht sogar tausende von Rogers hier in der Umgebung gab.
Trotzdem malte sie sich aus, wie er reagieren würde, wenn er es wäre und sie sich beide gegenüberstünden. Automatisch setzte ihr Herzklopfen ein. Würde er nervös werden? Wo war Jeff zu dem Zeitpunkt? Würde er anhand der Reaktion Rogers erkennen, dass etwas zwischen Roger und seiner Frau gelaufen war? Wie würde dann Jeff reagieren?
Bald war Amanda soweit, dass sie gar keine Lust mehr hatte, zum Brunch zu gehen. »Jeff, würdest du es mir sehr übel nehmen, wenn ich am Sonntag nicht mitkomme?«
Amandas Mann ließ die Zeitung sinken. »Was? Aber wieso das denn?«
Amanda zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, ich kenne diese Leute doch gar nicht und außerdem ...«
»Manda, Darling, wir können da nicht einfach absagen. Beruflich hängt einiges davon ab.«
»Wir wollen ja auch gar nicht absagen. Es geht um mich. Ich möchte nur nicht mitkommen. Du kannst ja gerne fahren.«
»Aber, Liebling, wenn, dann kreuzen wir doch beide gemeinsam auf, ich möchte nicht ohne dich fahren. Wo ist denn das Problem? Nur, weil du die Leute nicht kennst? Ich bitte dich!«
»Tut mir leid, Jeff.«
»Aber, Schätzchen, woher kommt denn dieser plötzliche Sinneswandel? Du kannst nicht einfach wegbleiben. Es ist mir wichtig, dass er uns beide zusammen sieht. Du musst ja nicht mit ihm reden. Das Brunch findet übrigens im Hotel ›Sheraton‹ statt. Da werden wir kaum auffallen. Aber ich werde auffallen, wenn ich meine Frau nicht dabeihabe.«
Amanda schaute auf eine Topfpflanze, die Wasser brauchte. »Na schön, dann komme ich eben mit.«
»Wunderbar!« Strahlend stand Jeff auf und nahm seine Frau in den Arm.
»Jeff, ich möchte dir nur noch mal sagen, wie lieb ich dich habe und wie
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