Ich will dich. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)
zog.
***
Seit vier Wochen war ich im Büro und wendete mein bei Larry gelerntes Telefonwissen an. Es kam mir gut über die Lippen und ich sammelte zusätzliche Erfahrungen, die ich sofort aufschrieb, um Larry den einen oder anderen Verbesserungsvorschlag zu machen.
Die Tür öffnete sich und Olivia streckte den Kopf hinein: »Hallo, Liebes.«
»Olivia! Ich hatte schon gedacht, du kommst nicht mehr. Ich habe nämlich schöne Neuigkeiten: Ich habe einen Nachmieter für meine Wohnung gefunden, sodass ich pünktlich in drei Monaten herauskomme, super, nicht wahr?«
»Ja, das freut mich sehr für dich. Ich habe auch noch eine Überraschung für dich.«
»Wirklich? Was denn?«
»Du hast nicht nur die Chance, das Telefon-Seminar von Larry zu übernehmen und zu leiten, sondern, wenn du magst, als zweite Hand von ihm beim Ölmalereikurs zu helfen.«
»Oh, Olivia, das ist wunderbar!«
»Und, um den ganzen noch die Krone aufzusetzen, brauchst du nur noch zwei Monate hier zu arbeiten. Wir haben eine Nachfolgerin für dich gefunden, die lieber einen Monat früher beginnen möchte.«
»Das gibt es doch gar nicht! Meine Nachmieterin wäre auch lieber einen Monat früher eingezogen. So brauche ich ihr nur zu sagen, dass sie freie Bahn hat. Oh, mein Gott, Olivia, ich kann es kaum erwarten, endlich zu Larry zu kommen.«
»Das glaube ich. Warst du letztes Wochenende bei ihm?«
»Ja, es war traumhaft schön. Dieses Wochenende können wir beide nicht, aber das darauf kommt er her. Er meinte, er kommt nicht meinetwegen, sondern nur, um mal wieder Großstadtluft zu schnuppern.«
Olivia lachte laut: »Typisch, Larry!«
***
Endlich war es soweit. Zwei Monate waren rum und ich sprang vom Sitz des Kleintransporters. Auf der Ladefläche waren meine restlichen Sachen, denn ich konnte viele meiner Möbel zu einem sehr guten Preis verkaufen.
Die Gegend war mir schon so vertraut und es war ein unglaubliches Gefühl, nun für immer hier zu leben. Noch vertrauter wurde mir das ganze, als Larry mit großen Schritten auf mich zukam und den letzten Rest des Weges rannte. Ich lief ihm entgegen. Wir fielen uns in die Armen und küssten uns stürmisch. Noch nie hatte ich mich so auf die Zukunft gefreut.
Der Mayapriester
»Jonathan, sieh mal, was ich gefunden habe«, rief Rachel aufgeregt.
»Was ist denn nun schon wieder? Du kannst einen aber auch ganz schön auf Trapp halten«, stöhnte ihr Freund.
»Hier! Eine Felsspalte.«
Jonathan kam zu ihr und blickte gelangweilt auf einen Spalt mitten im Gestein. Er verscheuchte ein fliegendes Insekt mit einer genervten Handbewegung. »Toll, Rach, aber lass uns jetzt weitergehen. Diese Hitze und diese Feuchtigkeit rauben mir die letzte Kraft.«
»Jonathan, nun sind wir endlich mal in Mexiko. So etwas sieht man nicht alle Tage. Vielleicht ist es einer der berühmten ›Cenotes‹.«
»›Cenotes‹? Was soll das denn bitte sein?«
»Das habe ich dir doch im Hotel vorgelesen. Das sind unterirdische Brunnen, die der Maya-Bevölkerung damals als Wasserversorgung dienten, weil es keine oberirdischen Gewässer gab.«
Jonathan kratzte sich am Hinterkopf. »Ja, ganz toll. So, nun lass uns gehen.«
»Warum bist du denn so lustlos?«
Jonathan drehte seine Freundin zu sich herum und blickte ihr in die Augen. »Lustlos? Verdammt, Rach! Weißt du, dass wir seit fünf Tagen nichts anderes machen, als uns Mexiko anzusehen und auf jede bisher dagewesene Pyramide raufgekraxelt sind? Heute Morgen haben wir bereits die ›Pyramide del Adivino‹ bestiegen, dreißig verdammte Meter in dieser Gluthitze! Ich habe das nur deinetwegen gemacht. Du hast versprochen, dass wir uns danach ein ruhiges Plätzchen suchen und etwas verschnaufen, aber nein, wir mussten uns ja dringend noch zwei Stunden lang ›Chichen Izta‹ ansehen. Jetzt findest du hier irgendeinen Felsspalt, der mich wenig reizt, und dich wahrscheinlich veranlassen wird, hinunter zu steigen. Mit Sicherheit erwartest du von mir, dass ich mich ebenfalls durch dieses Loch zwänge und in dubiose Katakomben begebe, in denen es von irgendwelchen Viechern bestimmt nur so wimmelt. Und da wunderst du dich, warum ich lustlos bin?«
Rachel pustete die Luft aus. »Tut mir leid, Jon. Aber wir sind nicht jeden Tag in Mexiko. Außerdem, wenn es wirklich einer von diesen Brunnen ist, dann wird das Wasser klar und rein sein. Es ist erlaubt, dass man darin tauchen kann.«
»Ha, hab ich es mir doch gedacht. Du willst tatsächlich da runter!«
»Du musst ja nicht
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