Ich will dich. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)
ich dir deinen Rucksack abnehmen?«
»Nein, danke, es geht schon. Ich mache gleich weiter.«
Rachel blickte auf den See zurück, der nur noch ein schmaler Streifen türkisen Wassers war. Sie bekam eine Gänsehaut bei der Vorstellung, hier unten gefangen zu sein.
Auf einmal stieß sie einen erstickten Schrei aus.
»Rachel, verdammt, was ist denn?«, rief Jonathan von oben. Sie hatte die Augen im Dunkel erkannt. Dort unten, direkt unter ihnen, stand der Indio. Sie stellte sich vor, wenn er nun nicht wollte, dass sie wegging. Wenn es ihm so gut gefallen hatte, dass er mehr wollte, dass er sie nicht gehen lassen würde. Sie erklomm die Sprossen zügig.
»Ist alles okay! Ich ... ich habe eine der Sprossen nicht erwischt und dachte, ich falle runter.«
»Rachel, was machst du nur für Sachen? Fehlt noch, dass du mir in die Dunkelheit stürzt. Hier hätte ich nun wirklich Probleme, dich herauszuholen.«
Rachel nickte und kletterte weiter. Sie spürte den Blick des Indios auf ihrem Hintern und stellte sich vor, was er wohl sehen würde, wenn sie einen Rock angehabt hätte. Die Vorstellung erregte sie. Außerdem war der Abstand so groß, dass der Indio ihr auf diese Entfernung keine Angst mehr machte.
Endlich kamen sie oben an und krochen durch die Felsspalte.
»Gott sei Dank! Wir haben es erstmal aus dieser Grotte geschafft«, seufzte Jonathan und richtete seine Klamotten. Rachel war ebenso erleichtert. Ein riesiger Baum nahm ihnen die Sonne, und eine Minute später war sie vollkommen hinter dem Blätterdach verschwunden.
Jonathan blickte auf den Felsspalt. »Wir hatten verdammtes Glück!«
***
Die Kellnerin nahm das Trinkgeld und bedankte sich. Jonathan und Rachel standen vom Tisch auf und gingen gesättigt zum Hotel. Jonathan hatte einen Arm um seine Freundin gelegt. Rachel dachte immerzu an den Indio. Es war ein unglaubliches Erlebnis, das sie eigentlich mit niemandem teilen konnte. Selbst ihrer besten Freundin würde sie es vorenthalten müssen. Oder konnte sie ihr soweit vertrauen, dass sie niemals Jonathan etwas davon sagte? Nein, das musste Rachels Geheimnis bleiben.
Als sie im Zimmer ankamen, ließ Jonathan sich aufs Bett fallen. »Ach, ist das herrlich! Vollgefuttert und jetzt ausspannen. So ein Mist, dass es hier keinen Fernseher gibt.«
»Ich bin sehr froh darüber, dass wir keinen haben.«
»Wahrscheinlich gibt es in Merida nur ein einziges Hotel, das über keinen Fernseher verfügt, und genau das hast du für uns gebucht.«
»Klar, Schatz, ich habe mir die große Mühe gemacht, jedes Hotel in Merida abzuklappern und nach einem Fernseher zu fragen.«
»Ja, glaube ich. Komm her, Kleines, ich will mit deinen Nippeln spielen. Ich will sie lecken und reiben.«
»Jonathan, bitte, ich muss erst mal ein bisschen ausspannen.«
»Aha, du bist also auch kaputt.«
»Ja, bin ich. Aber was soll das jetzt? Wir hatten das Thema bereits und ich möchte es nicht noch mal aufwärmen.«
»Dann komm her zu mir, Süße. Nur ein bisschen zum Kuscheln.«
»Ich weiß, was Kuscheln bei dir heißt.«
»Wieso, was denn?«
»Jedenfalls nicht das Kuscheln, was ich darunter verstehe. Ich möchte jetzt unter die Dusche, bin total verschwitzt. Der Bus war so unglaublich warm. Ich verstehe gar nicht, dass die bei den Temperaturen keine Klimaanlage haben.«
»Der Bus hatte eine, aber die war, wie so vieles andere hier in diesem Land, defekt.«
»Du bist auch nur dann glücklich, wenn du was zu meckern hast.«
»Normalerweise nehme ich die ›News‹ von CNN, aber da wir keinen Fernseher haben ...«
Rachel winkte ab und verschwand mit einem Seufzer im Bad. Sie hörte Jonathans vergnügtes Kichern, dann rief er ihr hinterher: »Rach, wenn wir Sex machen, dann schwitzen wir sowieso wieder.«
»Wer hat etwas von Sex gesagt, du hast von Kuscheln geredet.«
»Das ist doch das Gleiche.«
»Aha, da haben wir’s!« Rachel kam wieder ins Schlafzimmer.
»Ich meine doch, dass es nach dem Kuscheln meistens darauf hinausläuft.«
»Ich will aber heute keinen Sex mehr.« Mit diesen Worten verschwand Rachel im Bad. Die fast kalte Dusche tat ihr gut. Sie hatte den Duschkopf eingehakt und ließ die kühle Flüssigkeit über ihre Haare laufen. Die Augen des Indios kamen in ihre Gedanken zurück. Eigentlich waren sie schon die ganze Zeit da. Nur hatte Rachel sie jedes Mal verdrängt. Sie hatte das Gefühl, als wenn der Indio sie nicht aus Neugierde angestarrt hatte, sondern, um ihr etwas zu sagen. Aber er hatte sich an ihr
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