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Ich will dich. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)

Ich will dich. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)

Titel: Ich will dich. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Taylor
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gestartet, fielen Rachel die Augen zu. Sie wachte auf, als ein Ruck durch die Maschine ging.
    »Was war das?«
    »Wir sind gelandet, Schätzchen.«
    Rachel blickte aus dem Fenster. Die Landschaft sah genauso aus, wie die, die sie soeben verlassen hatten. Sonderbar. Sonderbar war auch, dass Jonathan sie ›Schätzchen‹ nannte, das hatte er bisher noch nie getan.
    »Alles okay mit dir, Jon?«
    Er nickte ihr zu.
    Sie stiegen in einen klapprigen Bus, der sie zum ›Palast Palenque‹ brachte. Rachel versuchte, die Landschaft in sich aufzunehmen, doch es fiel ihr schwer, sie war müder und angeschlagener, als sie dachte. Jonathan war merkwürdig still, wahrscheinlich ging es ihm ebenso. Was Rachel außerdem noch auffiel, war, dass sie allein im Bus saßen.
    »Gibt es um diese Uhrzeit keine Besucher, die zum ›Palast Palenque‹ fahren?«, fragte Rachel den Busfahrer auf Spanisch. Dieser blickte sie kurz von der Seite an, fuhr weiter. Sie dachte schon, er hätte sie nicht verstanden oder wollte nicht antworten, als er auf englisch sagte: »Eigentlich schon, nur heute nicht.«
    »Warum?«
    »Die Menschen sind abergläubisch.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Heute ist der Tag des Mayapriesters.«
    »Der Tag des Mayapriesters? Was hat das zu bedeuten?«
    Der Busfahrer wackelte im Takt zu den Schlaglöchern, die seine Federung austendierte. »Das kann ich Ihnen nicht sagen, darüber spricht man nicht. Ich habe schon zu viel erzählt.«
    »Nein, bitte sagen Sie es. Wir sind nicht von hier. Wir kommen aus New York und haben keine Ahnung.«
    Der Busfahrer warf ihr einen kritischen Blick zu und musterte sie von oben bis unten. An ihrem Busen, der sich gegen ihr T-Shirt presste, blieb er hängen, sah dann wieder auf den unebenen Weg. »Es gibt Riten in diesem Land vor denen Sie sich in acht nehmen sollten. Mehr kann ich dazu nicht sagen. So, da wären wir. Ich bin in drei Stunden wieder hier.«
    »Aber so lange sehen wir uns doch nicht den Palast an.«
    »Sie müssen noch ein gutes Stück laufen, es wird seine Zeit brauchen. Außerdem muss ich mich an meinen Fahrplan halten.«
    Rachel wollte noch etwas sagen, doch der Fahrer öffnete die Tür, und Jonathan zog sie am Arm nach draußen.
    Der Bus verschwand in einer Staubwolke.
    »Jonathan, irgendetwas stimmt hier nicht.«
    »Ach, komm, Rach, alles ist okay.«
    »Nein, Jonathan, nein. Ist dir nicht aufgefallen, dass wir beide völlig allein in diesem Bus saßen?«
    »Na und, den Leuten ist das heute einfach zu warm, kann ich im Übrigen auch mehr als verstehen!«
    »Nein, Jon. Heute ist irgendein besonderer Tag, irgendetwas wird hier passieren.«
    »Rachel, jetzt übertreibst du aber. Was soll denn hier passieren, dass die Leute es schon im Voraus wissen können? Der Busfahrer war doch auch hier.«
    »Er kommt aber erst in drei Stunden wieder und in meinem Reiseführer habe ich gelesen, dass die Busse alle halbe Stunde fahren.«
    »Na und? So sind die Einheimischen eben. Vielleicht ist nicht so viel los gewesen in letzter Zeit, dass die Verkehrsbehörde, oder wer auch immer dafür zuständig ist, beschlossen hat, die Busse seltener fahren zu lassen.« Rachel schüttelte den Kopf, sie war noch nicht überzeugt.
    Jonathan zog sie hinter sich her. »Nun komm schon, damit wir das endlich hinter uns bringen und ich ins kühle Hotelzimmer zurückkomme.«
    Sie liefen einige Zeit durchs Gestrüpp, immer am Rande des Urwalds entlang.
    »Wo ist denn nun dieser blöde Palast?«, jammerte Rachel.
    »Da hinten sehe ich ihn, es ist nicht mehr weit«, machte Jonathan ihr Mut.
    »Woher wusstest du eigentlich, dass wir in die richtige Richtung gehen?«
    »Keine Ahnung – Eingebung vielleicht. Wenn du so weiter trottest, werden wir allerdings nie ankommen.«
    Rachel stöhnte. Der Weg fiel ihr schwerer als sie angenommen hatte.
    Endlich kam der Palast in Sicht. Er stand auf einer großen Plattform. Nebenbauten, die wie eingefallene Galerien aussahen, schlossen sich an. Über lange Treppen konnte man eine Plattform, die Esplanade, erreichen. In der Mitte ragte ein Turm auf, umschlossen von Galerien und vier Innenhöfen.
    Rachel und Jonathan liefen staunend durch die alten Gemäuer und machten Fotos.
    »Es ist wirklich sehr schön hier«, bewunderte Rachel die Ruine.
    Jonathan stimmte ihr zu. Sie gingen durch die langen Galerien.
    »Rachel, hier ist eine Tür. Wollen wir mal hineingehen?«
    »Nein, lieber nicht.«
    »Hast du etwa Angst? So, wie gestern?«
    »Nein!«
    »Doch, ich glaube schon.

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