Ich will dich fuer immer
wollte zum jetzigen Zeitpunkt gar keine Beziehung. Alles, was sie von ihm wollte, war, dass er sie sechs Mal am Abend zum Orgasmus brachte. Aber sie wollte keinen Mann, der ihren Plänen im Weg stand. Perfekt.
Denn so war die Sache ungefährlich für ihn.
Ganz ohne Bedingungen ging es allerdings nicht. Aber seine Bedingungen waren nicht weiter kompliziert.
Ein kleines, nettes Abenteuer, das nur so lange dauern würde, wie sie beide Gefallen daran fanden. Danach würden sie getrennte Wege gehen. Ohne Reue. Ohne Komplikationen. Ohne Liebeskummer.
Nichts, worum er sich Sorgen machen müsste, wenn er diese Stadt verließ. Also hatte er sich ein paar Stunden warmen, kuscheligen Schlaf an Elises Seite gegönnt. Und wahrscheinlich hätte er noch länger geschlafen, wenn das Bett nicht bei jeder kleinsten Bewegung bedrohlich geschwankt hätte. Wieso dieses Ding nicht unter ihnen zusammengebrochen war, als sie sich darauf ausgetobt hatten, war ihm unerklärlich.
Als sich der an ihn geschmiegte Körper rührte, bewegten sich die Locken, die unter Levis Kinn lagen, und kitzelten ihn am Hals. Er spürte ihre Anspannung und wollte nicht, dass die gelöste Atmosphäre zwischen ihnen verschwand. „Denkst du darüber nach, was das hier wird?“, fragte er.
Mit den Fingerspitzen zeichnete Elise ein Muster auf seinen Oberkörper. „Das hätten wir lieber klären sollen, bevor wir …“
Sein Mundwinkel verzog sich zu einem Schmunzeln, als er überlegte, welche Worte ihr wohl durch den Kopf gingen.
„… Sex hatten?“, schlug er galant vor.
„Ja.“ Sie neigte den Kopf nach hinten und sah zu Levi auf. „Was ist das? Ich meine, ich habe nichts dagegen, egal, was es ist. Ich habe es gewollt. Ich will es noch immer. Aber wahrscheinlich kann es keinem von uns schaden, das zumindest ansatzweise zu klären. Das ist etwas Sexuelles, oder?“
„Klar, es geht größtenteils um Sex, aber nicht ausschließlich. Zwar kann ich meine Gedanken nicht von deinem Höschen lassen, aber dazu kommt … ich mag dich.“ Mit dem Daumen strich er ihr über die feinen Härchen an der Schläfe. „Keiner von uns beiden kann sich gerade eine Beziehung leisten. Ich bin nicht mehr lange hier, und du schuftest wie ein Tier, um dein Yogastudio zu eröffnen. Aber da ist etwas zwischen uns. Warum sollten wir dagegen ankämpfen?“
„Also bist du mein … Freund – aber nur so ganz locker?“
Warum gefiel ihm das nicht? „Wie wäre es mit: Ich bin dein Freund, und wir sind so lange ein Paar, wie es uns Spaß macht?“
Elises Braue und ihr Mundwinkel hoben sich gleichzeitig – und mit ihnen Levis Stimmung. Verdammt, wie er dieses Lächeln mochte!
„Du willst nicht, dass ich mit einem anderen ausgehe.“
Ganz und gar nicht. „Was soll ich sagen? Ich bin Einzelkind und habe nie gelernt zu teilen.“
Kaum, dass er es gesagt hatte, bereute er es auch schon. Abgesehen von oberflächlichen Informationen gab Levi nichts über seine Vergangenheit preis. Er dachte nicht einmal gerne daran. Und seine unbedachte Bemerkung war vielleicht gerade die Art von Information, auf die ein Familienmensch wie Elise ansprang. Er wollte nicht, dass sie ihm Fragen über seine Familie stellte. Über seine Mutter. Er wollte nichts von seinem bisherigen Leben erzählen.
Doch sie ging nicht weiter auf das Thema ein. Stattdessen fragte sie nach kurzem Zögern: „Und was ist mit dir? Werde ich dich auch für mich allein haben?“
Er konnte ihr die Frage nicht verdenken. In seinen Clubs herrschte nicht gerade Frauenmangel, und auf neun von zehn Fotos von ihm hatte er mindestens eine Schönheit im Arm.
Aber das war nur PR. Tatsache war, dass es ihm nicht schwerfiel, den Discomiezen – obschon diese durchaus ihre Vorteile hatten – zu widerstehen.
„Ich werde nicht mit anderen Frauen ausgehen.“
Elise drehte sich auf den Rücken und starrte amüsiert-nachdenklich an die Decke. „Und wie soll das dann laufen? Ich rufe dich an, wenn ich Lust auf ein wenig Zerstreuung habe?“
Laut lachend legte sich Levi auf sie und gab ihr einen Kuss. „So könnte man es nennen. Oder auch Verabredung. Vielleicht auch Abendessen? Ich fange an, mir ein bisschen billig vorzukommen!“
„Oh, ich … nein, so habe ich das nicht gemeint! Hör auf zu lachen!“, sagte sie errötend.
Er wollte aufhören, aber aus irgendeinem Grund kam er nicht aus dem Lachen heraus, wenn er mit Elise zusammen war.
3. KAPITEL
„Ja, schon klar, ich habe ihn nicht standesgemäß vorgestellt“,
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