Ich will dich fuer immer
sie bedeutete ihm etwas. Sie war ein süßes Mädchen, dessen Ambitionen er gut nachvollziehen konnte. Also bot er seine Hilfe an – und nebenbei, dachte er sich, würden sie ein bisschen länger das ausleben können, was da zwischen ihnen war.
Er hatte nicht versucht, sie zu halten.
Und auch nicht erwartet, dass sie zustimmen würde.
Wenn er ganz ehrlich zu sich war, musste er sich eingestehen, dass der Umstand, dass Elise ihn hatte abblitzen lassen, sie nur noch attraktiver gemacht hatte. Er hätte es nicht für möglich gehalten, aber sie erwartete noch weniger von dieser Affäre als er.
Perfekt.
Was war er für ein armer Irrer!
Er riss sich von seinem Spiegelbild los und richtete sich auf. Schüttelte seine Anspannung ab und sagte sich, dass es noch einmal gut gegangen war. Und ignorierte, dass etwas an ihm nagte und einen bitteren Geschmack zurückließ, den er nicht loswurde.
Morgen sollte er ein bisschen zurückhaltender mit Elise sein. Doch als er die Tür öffnete und Elise nackt dastehen sah, und ihr zaghaftes Lächeln strahlender wurde, als er zurücklächelte, waren alle guten Vorsätze vergessen. Er wollte nur bei ihr sein.
6. KAPITEL
Ruhelos sah Elise an die Schlafzimmerdecke und folgte dem Scheinwerferlicht der vorbeifahrenden Autos mit dem Blick.
Auch wenn Levi Seattle seit dem Abend vor einer Woche nicht mehr erwähnt hatte, dachte sie doch immer wieder daran. Er hatte sie zu nichts drängen wollen, das wusste sie.
Er hatte ganz deutlich gemacht, dass seine Einladung, mit ihm zu kommen, sich auf einen begrenzten Zeitraum beschränkte. Dass er nur von ein paar Monaten sprach.
Trotzdem konnte Elise nicht aufhören, mehr hineinzuinterpretieren. Sie dachte daran, dass es ursprünglich nur ein einziger Abend hätte sein sollen – aus dem mittlerweile schon ein ganzer Monat geworden war. Und nun schlug Levi vor, dass sie – wenn auch nur für den Fall, dass der Kredit nicht gewährt wurde – aus dem einen Monat, den sie noch hatten, drei Monate machen sollten. Und was käme dann?
Am Anfang war sie sicher gewesen, dass ihre Zeit miteinander begrenzt war, was sie davon abgehalten hatte, sich gefühlsmäßig allzu sehr zu verstricken. Diese Sicherheit hatte Levi ihr nun genommen.
Dadurch, dass er die Regeln geändert hatte, hatte sie begonnen, sich Szenarios auszumalen, die ihr vorher gar nicht in den Sinn gekommen wären. Szenarios, die mit Wörtern wie „irgendwie“, „vielleicht“ und „was wäre, wenn“ anfingen. Mit Wörtern, die Hoffnung in ihr weckten, aber wahrscheinlich nur Kummer brachten.
Plötzlich blinkte das Handy auf ihrem Nachtschränkchen – eine SMS: „Bist du wach?“ Elises Herz machte einen Satz, und all ihre Ängste und Sorgen lösten sich in Luft auf.
Sie rief ihn an. „Es ist zwei Uhr nachts. Natürlich bin ich wach!“
Er lachte und sagte dann: „Aha, also schläfst du noch nicht … aber du liegst schon im Bett, oder?“
„Ja“, gestand sie und rückte ihr Kopfkissen zurecht. „Und wo bist du?“
„Im Auto. Ich bin gerade auf dem Nachhauseweg und dachte, ich komme noch einmal vorbei, falls du noch wach bist.“
Diesmal lachte Elise. „Auf dem Nachhauseweg? In Anbetracht der Tatsache, dass sich zwischen deinem Club und deiner Wohnung nur eine Schicht Beton und ein bisschen Isoliermaterial befinden, frage ich mich, was du in deinem Auto machst.“
„Nenn es meinetwegen Fahrtrieb … aber egal. Was hast du an?“
Levis Stimme und die Vorfreude auf ihn ließen sie ihre Schenkel genießerisch aneinanderreiben. „Warum willst du das wissen?“
„Weil ich in ungefähr fünf Minuten bei dir bin und vorhabe, dir ein paar spezielle Anweisungen zu geben.“
Lächelnd schloss Elise die Augen. „Wenn das so ist – ich habe überhaupt nichts an.“
Einige Zeit später erwachte Levi allein in Elises Bett. Die schläfrige Zufriedenheit, die er stets empfand, wenn er dort aufwachte, verflog schlagartig, als er eine gedämpfte Stimme aus dem Flur hörte. Er ging ihr nach und machte im Wohnzimmer Halt. Mit dem Rücken zu ihm stand Elise im Flur und telefonierte. Sie trug einen dünnen Morgenmantel und wirkte wie erstarrt. Schon bevor sie weitersprach, wusste er, wie angespannt sie war. „Seit wann?“ Pause. Und dann: „Nein, ich brauche noch einen Moment. Ich rufe dich in zehn Minuten zurück, okay?“
„Alles in Ordnung?“, fragte er, als sie sich nach Beendigung des Telefonats sofort anzog. Etwas stimmte nicht, so viel stand fest.
Sie
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