Ich will dich ganz und gar. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)
gezielte Regieanweisungen und fand, den Rest solle er selbst entscheiden und Shannon entzog er komplett die Regie für diesen Part. Er war der Meinung, sie könne nicht auf dem Bett liegen und Erotik ausstrahlen, wenn sie ständig hochkam, dies und jenes sagte und befahl. Shannon war sauer. Doug erleichtert. An diesem Tag kam, trotz zweistündiger Pause, keine Stimmung mehr auf.
Paul verlangte es nur sehr ungern, aber er schickte den Cast nach Hause. Shannon glaubte, nicht recht zu hören und wollte widersprechen, doch Paul blieb standhaft und verteidigte seine Position, indem er ihr ins Gedächtnis rief, sie habe keine Regieführung mehr.
***
Vor diesem vierten und letzten Tag hatte Shannon nicht nur ein ungutes Gefühl, sondern regelrecht Angst. Die Aufnahmen mussten gut werden, denn es gab keinen Tag mehr, auf den sie ausweichen konnten. Heue war definitiv der letzte Drehtag! Shannon war erleichtert, dass Paul sich durchgesetzt hatte, das Kamerateam noch zu behalten, sonst hätten sie für heute ein X-Beliebiges auftreiben müssen.
Als sie, bewaffnet mit ihrem Becher dampfenden Kaffees, den Castingraum betrat, der als offizieller Treffpunkt auserkoren wurde, stellte Shannon fest, dass sie nicht die Erste war. Sie grüßte und ging zur Umkleidekabine, um sich umzuziehen. Sie behielt ihren schwarzen Spitzen-BH und ihr Spitzenhöschen an. Darüber zog sie lose einen seidenen Bademantel.
Abgesehen davon, dass Shannon sich nicht in bester Stimmung befand, war die Laune der anderen ebenfalls noch stark ausbaufähig. Paul guckte neutral, Natalie blies sich genervt eine Strähne aus der Stirn, einer der Kamera-Leute schrie etwas von diesem Raum in den nächsten und Doug war gar nicht erst anwesend.
»Wo ist Doug?«, fragte Shannon.
»In der Maske«, antwortete Paul und machte sich Notizen.
»Ist alles okay?«, wollte Shannon wissen.
Paul blickte hoch. »Wenn das heute was wird, ja! Shannon, ich hoffe, ihr reißt euch heute am Riemen. Ich habe nämlich keine Lust, noch ein oder zwei Tage ranzuhängen, die ich nicht zur Verfügung habe. Du selber hast mir versichert, das alles sei mühelos hinzubekommen.«
»Wir werden das schaffen. Keine Sorge.«
»Doch verflixt, ich mache mir Sorgen! Wenn ich so ein Desaster wie gestern noch mal erleben muss, dann …«
»Hey, guten Morgen, Paul«, unterbrach Doug ihn.
Alle drehten sich zu ihm um. Lässig kam er in den Raum. Er trug T-Shirt und Jeans und hatte leichte Farbe im Gesicht. Seine strubbeligen Haare waren mit etwas Schaum gebändigt worden und er strahlte. »Hi, Shannon. Du sollst in die Maske kommen.«
»Danke.« Sie schob sich, dankbar, der Generalpredigt Pauls entkommen zu können, zwischen einem Stuhl und Doug vorbei und achtete darauf, ihn nicht zu berühren. Dougs Ausstrahlung war heute geradezu umwerfend.
Als Shannon in der Maske saß, ärgerte sie sich. Wieso stand ihr dieser Tag so vor Augen, und warum machte er ihr so viel Angst? Eigentlich wusste Shannon es. Weil sie sich heute komplett ausziehen und es auch noch mit Doug treiben musste. Diese Vorstellung jagte ihr Schauer durch den Körper und in ihrer Muschi wurde es warm.
»Shannon?! Sie sind fertig.«
Sie blickte in den Spiegel. Ihr Gesicht war zum Glück nicht so stark geschminkt wie am Vortag. Die Farbe Pink stand ihr einfach nicht. Ihre Lippen hatten heute einen leichten rotbraunen Ton und entsprechend ihr Lidschatten. Das Rouge war dezent, der Kajal in grau gehalten und die Wimpern lang getuscht. »Vielen Dank, das sieht sehr gut aus.«
Shannon ging in den Raum, wo die Requisiten standen und alles andere aufgebaut war. Seit acht Jahren machte sie diesen Job nun. Doch heute hatte sie das erste Mal Herzklopfen und als sie Doug sah, beschleunigte es sich noch um einen Deut. Er stand in Jeans und T-Shirt neben der Requisitentür und unterhielt sich mit Natalie. Diese lachte. Shannon verspürte einen Stich.
»Shannon«, rief Paul.
Sie drehte sich zu ihm um.
»Und, sind Sie soweit?«
Sie nickte.
»Alles okay mit Ihnen?«
Sie nickte abermals.
»Tut mir leid, wenn ich Sie mir vorhin so zur Brust genommen habe.«
»Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Paul, es war ganz richtig so. Es soll ja gut werden, und ich verspreche Ihnen, dass es das auch wird. Mir ist selber daran gelegen. Ich bin nur etwas nervös, im Gegensatz zu gestern.«
Paul klopfte ihr wieder freundschaftlich auf die Schulter. »Das ist auch gut so, dann weiß man, dass man lebt.«
Shannon lächelte und betrat das
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