Ich will dich! (German Edition)
er sich jedoch etwas beruhigt hatte, war ihm klar geworden, warum Izzie in dem Nachtclub arbeitete. Wahrscheinlich aus exakt den gleichen Gründen, aus denen auch er dort angefangen hatte.
Sie fühlte sich in dieser alten/neuen Umgebung genauso fehl am Platze wie er. Sie passte nicht besser hierher als er selbst.
Und was er gerade tat, war der beste Beweis dafür, dass er nicht hierher passte. Es war Donnerstagabend, und während er, eine braune Papiertüte unter dem Arm, zu seinem Haus ging, sah er sich immer wieder misstrauisch um, weil er nicht seinen Eltern oder irgendwelchen Verwandten begegnen wollte, die ihn verpfeifen würden.
Sich beim Chinesen etwas zu essen zu holen, wäre für seine Mutter wahrscheinlich Grund genug für einen Exorzismus. Zumal er sich heute Abend erneut geweigert hatte, sich eine Tüte mit Pizzas und Lasagne aus Santori’s mitzunehmen.
“Pech gehabt”, murmelte er, und das Wasser lief ihm im Munde zusammen, als er an das Kung Pao-Hühnchen in der Tüte dachte. Ganz zu schweigen von den Frühlingsrollen, dem gebratenen Reis … er hatte genug eingekauft, um eine halbe Armee zu versorgen. Oder ihm zumindest für ein paar Tage die heimlichen Besuche bei Mr. Wu zu ersparen.
Es sei denn, es käme unerwarteter Besuch zum Abendessen. Wie die Frau, die vor seiner Apartmenttür stand, als er aus dem Aufzug trat.
“Izzie?”
Sie fuhr zu ihm herum, als hätte sie sich innerlich noch nicht ganz auf die Begegnung mit ihm vorbereitet. Er hatte sie ganz offensichtlich überrascht.
Nick bemühte sich, ruhig zu bleiben und nicht zu registrieren, wie sexy sie in dem eng anliegenden Top und dem engen kurzen Rock aussah.
Aber genauso gut hätte er versuchen können, ein Erdbeben zu ignorieren. Sie war einfach viel zu schön, um ignoriert zu werden.
“Hi”, sagte er.
“Hi.”
Dann schwiegen sie wieder, und Nick sah die dunklen Schatten unter ihren schönen braunen Augen, die Blässe ihrer Wangen und wie sie sich auf die Unterlippe biss, als wüsste sie nicht, was sie sagen sollte.
Und da konnte er gar nicht anders, als sich ihrer zu erbarmen. “Hast du Hunger?”
Izzie schaute auf die Tüte unter seinem Arm. “Keine Pizza?”
“Nein. Ich komme vom Chinesen.”
“O ja, bitte, bitte, gib mir was zu essen!”, rief sie und folgte ihm in seine Wohnung.
Die “Wohnung” war nur ein sehr kleines Apartment, was Nick aber überhaupt nichts ausmachte, denn verglichen mit den Baracken, die er mit zwanzig anderen Männern hatte teilen müssen, war das für ihn der pure Luxus.
Eine prickelnde Hitze durchrieselte ihn bei dem Gedanken an das große Bett in seinem Schlafzimmer, in dem er sich Izzie schon so viele Male vorgestellt und in dem er auch schon so oft von ihr geträumt hatte.
Und nun war sie hier und ihm so nahe, dass er ihr Parfüm riechen und sie atmen hören konnte. Wie eine Wirklichkeit gewordene Fantasie.
“Ich …”
“Warte”, sagte er rasch, weil er die unvermeidliche Diskussion noch nicht beginnen wollte. “Ich bin hungrig. Lass uns vorher etwas essen.”
Izzie wirkte sehr erleichtert, als sie mit ihm in die Küche ging. Als sie etwas auf den Tisch stellte, merkte er, dass sie nicht mit leeren Händen gekommen war.
“Ein Friedensangebot”, sagte sie mit einem Blick auf das mitgebrachte Bier.
“Führen wir denn Krieg?”, entgegnete er.
“Wir hatten etliche Scharmützel.”
Das stimmte. Und er zumindest war sie gründlich leid.
Nachdem er Geschirr und Besteck geholt hatte, servierte er das Essen auf dem kleinen Küchentisch, und sie bedienten sich wie an einem Büfett.
“Wo …?”
“Auf dem Boden?”, schlug er vor. “Einen Couchtisch habe ich noch nicht.”
Achselzuckend folgte sie ihm ins Wohnzimmer und sah zu, wie er sich vor das Sofa setzte, seine langen Beine ausstreckte und seinen Teller auf den Schoß nahm. Bei ihr war es nicht so einfach, da sie ja einen Rock trug.
Nick zwang sich, sich auf das Essen zu konzentrieren, und nicht auf ihre langen Beine, die so nahe neben den seinen lagen. Er schaltete den Fernseher an und suchte einen Kanal mit klassischer Musik. Ein Hintergrundgeräusch, um das lastende Schweigen zwischen ihnen zu entschärfen, als sie aßen … und auf das unvermeidliche Gespräch zusteuerten.
Nach dem Essen brachte Nick die Teller in die Küche, und Izzie räumte die Essensreste weg. Wenige Minuten später war alles erledigt, und nichts hinderte sie mehr daran, nun endlich ihr Gespräch zu führen.
“Ich will nicht mit dir
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