Ich will dich! (German Edition)
obwohl sie sich in jedem wachen Augenblick vor Leidenschaft nach ihm verzehrte.
Du verdienst es, dich so mies zu fühlen, sagte sie sich ein paar Abende später, als sie in der geschlossenen Bäckerei vor einem Cappuccino saß und sich wie der letzte Abschaum vorkam.
“Iz?”, rief eine Stimme an der Hintertür.
“Hallo, Bridget”, murmelte Izzie, als sie ihre Cousine hereinkommen sah. “Möchtest du auch einen?”, fragte sie mit einem Blick auf ihren Cappuccino. “Es ist noch alles da.”
Bridget warf einen sehnsüchtigen Blick auf die frisch geschlagene Sahne und machte sich an die Arbeit. Izzie bemerkte, dass sie immer wieder besorgt zu ihr herüberschaute.
“Du siehst schlecht aus”, bemerkte Bridget, als sie sich zu Izzie setzte. “Als schliefst du nicht besonders gut.”
“Stimmt. Ich schlafe überhaupt nicht gut.”
Bridget seufzte. “Ich auch nicht.”
Erst jetzt fiel Izzie auf, dass auch ihre Cousine dunkle Schatten unter den Augen hatte und irgendwie bedrückt wirkte. “Was ist denn los mit dir?”
“Ich hasse Männer. Ich verstehe sie einfach nicht”, erklärte Bridget. “Dieser Dean, von dem ich dir erzählt habe … ich war mit ihm Kaffee trinken und hielt es für so etwas wie ein erstes Date. Aber ich muss ihn missverstanden haben. Er brachte klar zum Ausdruck, dass er nur daran interessiert war, eine Mitarbeiterin kennenzulernen. Und er hat mich danach auch nicht wieder eingeladen.”
“Und du? Hast du ihm gezeigt, dass du interessiert bist?”
“Ich bin ja schließlich mit ihm ausgegangen, oder nicht?”
“Ja, aber hast du klar erkennen lassen, dass du mehr in ihm siehst als nur einen Mitarbeiter?”
“Wie soll ich das denn tun?”
“Du liebe Güte! Du könntest mit ihm flirten, lächeln, ihn wie unabsichtlich streifen …”
“Ich glaube nicht, dass ich das getan habe. Wir haben hauptsächlich über das Geschäft gesprochen.”
“Also weiß er vielleicht nicht mal, dass du ein privates Interesse an ihm hast. Deshalb musst du es ihm zeigen.”
Bridget überlegte kurz und räusperte sich dann. “Wahrscheinlich hast du recht. Aber weißt du … da ist etwas an Dean, was in mir den Verdacht weckt, dass er gar nicht so nett und schüchtern ist, wie er sich gibt.”
“Er hat dir doch wohl nichts getan?”
“ Getan ? Er hat mich kaum noch angesehen, seit wir zusammen Kaffee trinken waren. Aber ich habe ihn ein paar Mal dabei erwischt, wie er mich anstarrte … Ich weiß, das klingt jetzt dumm, aber ich schwöre dir, es liegt etwas Begehrliches in seinem Blick, wenn er glaubt, ich sähe ihn nicht.”
“Begehrlich ist gut, wenn es von jemandem kommt, von dem du begehrt werden willst .”
“Nicht, wenn er es sonst immer verbirgt. Und manchmal wirkt er auch viel härter, als dieser nette, ruhige Gebrauchtwagenverkäufer. Es ist fast so, als wäre er angestrengt bemüht, sich zu benehmen.”
Izzie gefiel nicht, was sie da hörte. Männer, die so bemüht waren, sich gut zu benehmen, mussten ziemlich schlimm sein, wenn sie es sich gerade einmal nicht bemühten. Und das sagte sie ihrer Cousine auch, aber Bridget wischte ihren Einwand beiseite und wollte lieber etwas über Izzies Sorgen hören.
Aber dazu war sie jetzt noch nicht bereit. Nicht, weil sie Bridget ihr Geheimnis nicht anvertrauen wollte oder gar befürchtete, ihre Cousine damit zu schockieren. Es erschien ihr nur nicht richtig, mit jemand anderem als Nick darüber zu reden, da er doch schließlich der Erste gewesen war, der gemerkt hatte, was sie an den Wochenenden abends tat.
Sie wollte zuerst mit ihm darüber reden.
Und nicht nur reden.
Vorausgesetzt, es war noch nicht zu spät dazu. Denn so, wie er Samstagabend aus ihrer Garderobe gestürmt war, befürchtete sie schon fast, dass es so war.
Es erforderte Nicks ganze Willenskraft, in dieser Woche nicht zu Izzies Bäckerei zu gehen. Und nachdem sie sich am Sonntagabend krankgemeldet hatte, vermutete er, dass auch sie die Konfrontation mit ihm so lange wie nur möglich hinausschieben wollte. Aber sofern sie die Arbeit in dem Club nicht aufgab, würde sie ihm nicht für immer aus dem Weg gehen können.
Die Arbeit im Club aufgeben? Er konnte nicht bestreiten, dass das seine erster Wunsch gewesen war.
Er wollte nicht, dass andere Männer Izzie ansahen und sich erotischen Fantasien über sie hingaben. Und er wollte schon gar nicht, dass sich irgendein Irrer so sehr auf sie fixierte, dass er ihr nachstieg, sie bedrohte oder ihr gar etwas antat.
Nachdem
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