Ich will dich jetzt | Erotische Geschichten (German Edition)
zu Mrs Michaels um und rief: »Sorgen Sie dafür, dass die Statisten heute Abend um Punkt achtzehn Uhr und das gesamte Kamera-Team anwesend sind. Um zwanzig Uhr beginnen wir mit dem ersten Dreh.«
Mrs Michaels nickte schnell. »In Ordnung!«, gab sie respektvoll von sich und verschwand.
»Kommen Sie, oder brauchen Sie’s schriftlich«, fauchte Mr Cole und trieb Alaine an.
Sie kamen zu einem kleinen Büro, in dem Chaos herrschte. Eine Seite war zur Hälfte verglast, sodass man in ein großes Studio blicken konnte. Alaine besah sich drei Leute, die ihren Text lernten und dann in Lachen ausbrachen. Alaine lächelte. Sie stellte sich Parker Preston vor, wie er auch proben und mit den anderen lachen würde. Oder wie er eine Kuss-Szene spielte und die Glücksdame ihn küssen durfte. Es wurde Alaine ganz warm im Schoß und ein leichtes Ziehen in ihren Brüsten machte sich bemerkbar.
»So«, Mr Cole holte Alaine wieder in die Wirklichkeit zurück. »Was wollten Sie von Mr Murphy?«
»Ich habe ein Drehbuch geschrieben, das in ihr Sendeformat passen würde. Hier.« Sie reichte ihm ihr Werk.
Er nahm es entgegen und blätterte darin herum. Er las ein paar kleinere Passagen und nickte leicht. Alaines Herzschlag verdoppelte sich. Mr Cole klappte es zu, blickte eine Weile auf die draußen probenden Schauspieler, zog eine andere Mappe hervor und sah Alaine einen Moment lang an, sodass es ihr langsam unangenehm wurde. Er nahm ein Din A4 Heft und warf es vor Alaine auf den überfüllten Tisch. »Das ist der gesamte Text.«
»Welcher Text?«
»Unser Drehbuch, das Script, das wir gerade am Wickel haben. Vielleicht kannst du noch was lernen. Drehbuchautoren müssen immer viel lernen. Dauerhaft.«
»Was … was soll ich damit?«, fragte Alaine unsicher.
»Auswendig lernen, was sonst! Du bist Kate!«
»Kate?«
»Ja, deine Rolle.«
»Wie bitte? Aber ich bin doch …«
»Ist mir egal! Du machst das jetzt! Wir brauchen eine Frau. Du bist eine Frau. Sofort! Und du bist hier! Anfang dreißig und du siehst aus, wie Anfang dreißig. Du kannst mit Wörtern und Fantasie umgehen und das brauchen wir.«
Sprachlos blickte Alaine ihn an.
»Was guckst du so? Es ist doch nur ein Lebendigmachen von dem, was du im Stillen aufschreibst. Das wirst du doch wohl hinbekommen, oder?«
»Ich soll schauspielern?«
»Erfasst!«
»Aber das habe ich noch nie gemacht
« Alaine dachte an ihre zwei Jahre, wo sie auf einer Laien-Theater-Bühne gestanden und gespielt hatte. »Also, fast noch nie gemacht!«
»Wenn du gut bist, gibt es einen Vertrag. Deine Kontaktdaten kannst du bei Mrs Michaels abgeben. Über dein Budget sprechen wir, wenn wir dich nehmen. Es wird aber sicherlich kein Hinderungsgrund für dich sein, hier nicht mitzumachen. Denn wie gesagt: Eine gute Drehbuchautorin sollte unbedingt Erfahrungen am Set sammeln.«
»Aber, Mr Cole … Ich kann doch nicht einfach …«
»Hast du noch einen anderen Job?«
»Ich habe ein paar kleine Aushilfsjobs als Kellnerin, aber hauptsächlich arbeitete ich in letzter Zeit an meinem Drehbuch.«
»Schön. Wenn du gut bist, brauchst du keine Aushilfsjobs mehr. Heute Abend gibt es den ersten Dreh mit Kate, da kannst du dich beweisen. Und wie erwähnt: Wenn du deine Sache gut machst, bist du im Geschäft!«
Alaine war fassungslos. Das konnte nicht sein! Innerhalb von Minuten war sie zur Schauspielerin mutiert.
»Also, was ist? Willst du das machen?«
»Aber warum? Ich meine, wieso gerade ich?«
»Weil du zur rechten Zeit am rechten Ort bist. Ich brauche eine Frau um die dreißig, die nicht auf den Kopf gefallen ist und einigermaßen gut aussieht. Und ich brauche sie heute Abend! Also: entscheide dich! Aber schnell! Ich hab nicht ewig Zeit.«
Alaine überlegte nicht. »Also gut, ich mach’s!«
Ein Lächeln glitt über seine Gesichtszüge, als wäre ein Sonnenstrahl über sein Gesicht gehuscht. Mr Cole war mit seinen etwa fünfzig Jahren, was auch die angegrauten Haare vermuten ließen, auf seine Art ein attraktiver Mann. Doch schon Sekunden später war sein Ausdruck wieder ernst und er wandte sich ab. »Dann lern deinen Text, am besten den von der Tanzbar zuerst, denn das werden wir heute Abend in Angriff nehmen.«
Alain nickte. »Meinen Sie, ich werde das schaffen?«, fragte sie und biss sich sofort auf die Zunge.
»Zwar werfe ich dich hiermit ins kalte Wasser, aber nach dem ersten Eindruck, den ich von dir bekommen habe, glaube ich, dass du es schaffen kannst.«
»Wie können Sie sich da so
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