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Ich will dich

Ich will dich

Titel: Ich will dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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verblüfft.
    „Ja. Vor ein paar Tagen ist sie mit den Kindern weggefahren.”
    Da Clayton keine Ahnung gehabt hatte, dass Rena das Haus ihrer Eltern ohnehin hatte verlassen wollen, sah er die Haushälterin jetzt nur schweigend an.
    „Ich habe ein Wortgefecht zwischen Rena und ihren Eltern mitbekommen”, gestand Mrs. Carson und presste nervös die Handflächen aneinander. „Mrs. Palmer ist seitdem in ihrem Zimmer und leidet unter Migräne.”
    Clayton murmelte eine Verwünschung. Er war wütend auf sich selbst, weil er sich von seinen Schwiegereltern hatte verjagen lassen, bevor er eine Möglichkeit gehabt hatte, sein Gespräch mit Rena zu Ende zu führen. „Wissen Sie, wohin sie wollte?”
    Mrs. Carson biss sich auf die Unterlippe und blickte noch einmal über die Schulter ins Haus. Als sich dort nichts rührte, wandte sie sich wieder an Clayton. „Nach Salado. Das habe ich auf einem Blatt Papier auf Mr. Palmers Schreibtisch gelesen.”
    „Nach Salado? Wen kennt sie denn in Salado?”
    „Das weiß ich nicht, aber ich erinnere mich an die Adresse.
    Box 19, Ranch Road 12.”
    Dankbar für diese Information, wegen der die Haushälterin mit Sicherheit entlassen werden würde, falls die Palmers jemals herausfanden, dass sie sie Clayton gegeben hatte, nahm er ihre Hand und drückte sie. „Danke, Mrs. Carson.”
    Mrs. Carson hob das Kinn. „Ein Mann hat das Recht zu wissen, wo seine Familie ist.” Dann machte sie eine Bewegung mit der Hand, als wolle sie ihn verscheuchen. „Gehen Sie schon.
    Fahren Sie ihr nach. Rena braucht Sie.”
    Spontan küsste Clayton die Haushälterin auf die Wange.
    „Das hoffe ich, Mrs. Carson. Das hoffe ich wirklich von ganzem Herzen”, wiederholte er, bevor er mit federnden Schritten die Treppen hinunterging.

5. KAPITEL
    Clayton brauchte ein bisschen länger als sechs Stunden, um von Tulsa nach Salado zu fahren. Sechs Stunden, in denen er eine ziemliche Wut entwickelte.
    Wie sollen Rena und ich jemals unsere Eheprobleme in den Griff bekommen? fragte er sich, wenn sie jedes Mal wegläuft, sobald ich ihr nahe komme und eine Antwort verlange?
    „Zuerst jage ich ihr vo n Texas nach Oklahoma nach und dann wieder den ganzen Weg zurück”, schimpfte er vor sich hin, als er die Ausfahrt von der Interstate 35 nach Salado nahm. „Sich im Badezimmer einzuschließen und sich zu weigern, mit mir zu reden”, fuhr er wütend fort. „Was glaubt sie, spielt sie da für ein verdammtes Spiel mit mir?”
    In diesem Moment entdeckte er ein Schild, auf dem zu lesen stand, dass die Ranch Road 12 nur noch eine Viertelmeile weit entfernt war. Nun, vielleicht glaubt Rena, sie kann mir auf der Nase herumtanzen, dachte er. Aber er würde nicht aufgeben. Er würde Rena kreuz und quer durch Texas folgen, wenn das nötig war, um ihre Ehe zu retten.
    Unsicher, was ihn erwartete, beziehungsweise, was ihn davon abhalten könnte, Rena zu erwürgen, wenn er ankam, bog er in die Ranch Road 12 ein. Während er die von hohen Zedern gesäumte Landstraße entlangfuhr, versuchte er, die Nummern an den Briefkästen zu lesen.
    Als er endlich die handgemalte und ziemlich verwitterte Zahl 19 entziffert hatte, war er allerdings bereits vorbeigefahren und musste auf der schnurgeraden Straße wenden, ein Stück zurückfahren und auf einen Weg abbiegen, der voller Schlaglöcher war.
    Zweifelnd musterte er das alte zweistöckige Haus, das nun in Sicht kam, und überlegte, ob die Adresse wohl richtig war. Aber dann entdeckte er Renas Wagen, der unter einem Baum neben dem Haus geparkt war. Er parkte seinen Pick-up daneben und warf stirnrunzelnd einen Blick auf das Haus. Ein Teil der Blechverkleidung des steilen Daches fehlte, und die Fensterläden hingen schief und klapperten in der leichten Nachmittagsbrise.
    Was macht Rena nur an einem solchen Ort? fragte Clayton sich verwundert. Das Haus sah aus, als sei es jahrelang unbewohnt gewesen.
    Mit dem Vorsatz, seiner Frau wenig Schmeichelhaftes zu sagen, weil sie ihn von einem Staat in den anderen und wieder zurückgehetzt hatte, stieg er aus seinem Pick-up. Er zog den Hut tief in die Stirn und steuerte auf die vordere Veranda und die durchhängende Fliegengittertür zu. Nachdem er zwei Mal geklopft und durch das rostige Gitter gespäht hatte, rief er laut:
    „Rena!” Doch er bekam keine Antwort.
    Er wartete eine Weile, aber alles blieb still. Schließlich schaute er sich grimmig um. Kein Lebenszeichen war zu erkennen, und kein Geräusch war zu hören außer dem Gezwitscher der

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