Ich will dich
zwischen Ohr und Schulter und fuhr fort, ihren Koffer zu packen.
„Wayfarer Inn. Was kann ich für Sie tun?”
„Würden Sie mich bitte mit Mr. Clayton Rankin verbinden”, sagte Rena, während sie ihre Toilettenartikel einsammelte und in ihre Kosmetiktasche packte.
„Tut mir Leid”, sagte der Motelangestellte ein paar Augenblicke später, „aber Mr. Rankin ist schon abgereist.”
Die Kosmetiktasche glitt Rena aus den Händen und fiel auf den Boden. „Abgereist?” wiederholte sie überrascht. „Sind Sie sicher?”
„Ja. Er hat heute früh ausgecheckt.”
Plötzlich wurden Rena die Knie weich, und sie sank auf einen Stuhl. „Hat… hat er irgendeine Nachricht hinterlassen?” fragte sie matt.
„Nein, tut mir Leid. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?”
Rena schüttelte mechanisch den Kopf. „Nein”, antwortete sie dann. „Aber vielen Dank.”
Sie schluckte, um ein Schluchzen zu unterdrücken, und beendete die Verbindung.
Clayton war also weggefahren, ohne sich zu verabschieden.
Traurig und verwirrt bückte sie sich, um die verstreuten Toilettenartikel aufzuheben und sie wieder in die Kosmetiktasche zu packen. Dabei fiel ihr Blick auf eine Schachtel mit Antibabypillen, die ebenfalls auf dem Boden lag. Sie hob sie auf und dachte an die leidenschaftliche Nacht mit Clayton.
Nachdem sie sich eine Träne aus dem Auge gewischt hatte, schob sie die Schachtel ganz tief nach unten in ihre Kosmetiktasche. Nun, zumindest muss ich mir diesmal keine Sorgen machen, dass ich schwanger werden könnte, sagte sie sich niedergeschlagen.
Doch Kinder von Clayton zu haben war eigentlich nie ein Problem für sie gewesen. Dagegen war es ihr offenbar nie gelungen, seine Liebe zu gewinnen.
Fünf Tage später und um mehrere Tausend Dollar reicher kehrte Clayton nach Tulsa zurück und war so entschlossen wie noch nie.
Er würde seine Frau und seine Kinder einfach in seinen Wagen setzen und sie zurück nach Hause auf ihre Ranch in Texas bringen. Ihm war zwar klar, dass Rena deswegen einen Anfall bekommen würde, aber er sah keinen anderen Ausweg, um die Eheprobleme zu lösen, die sie glaubte, mit ihm zu haben.
Zuerst einmal mussten sie wieder zu Hause sein, wo sie sich auf neutralem Boden befänden. Als er vor ein paar Tagen in Tulsa gewesen war, war es ihm jedenfalls nicht gelungen, herauszufinden, weshalb Rena unzufrieden mit ihm war. Doch er hatte den Verdacht, ein Teil der Schwierigkeiten, wenn nicht sogar alle, hatten mit der Einmischung ihrer Eltern zu tun. Sie waren so eifrig damit beschäftigt gewesen, Rena von seiner Unzulänglichkeit zu überzeugen und ihr ständig Ersatz für ihn vorzuführen, dass er gar keine Chance gehabt hatte, sich mit seiner Frau auszusprechen, geschweige denn, irgendwelche Probleme mit ihr zu lösen. Und solange sie in Tulsa blieb und unter dem Einfluss ihrer Eltern stand, würde das auch nie möglich sein.
Aber er würde ganz sicher nicht seelenruhig zusehen, wie seine Schwiegereltern ihm seine Familie wegnahmen - nicht, ohne vorher bis zum Letzten zu kämpfen.
Als er sich nun dem Anwesen der Palmers näherte, wollte er seinen Pick-up mit dem Pferdeanhänger am Straßenrand parken, weil ihm eingefallen war, wie sehr seine Schwiegermutter es verabscheute, wenn er seinen Wagen auf ihrer Auffahrt parkte.
„Zur Hölle mit ihr”, sagte er dann jedoch laut und deutlich, fuhr weiter und hielt direkt vor der Eingangstür.
Nachdem er ausgestiegen war, ging er zum offenen Fenster des Pferdeanhängers, an dem sofort Easys Kopf erschien. „Falls du ein natürliches Bedürfnis hast”, sprach er zu seinem Pferd und kraulte das Tier zwischen den Ohren, „lass eine Ladung aus dem Fenster fallen.”
Clayton grinste, als er sich Gloria Palmers Gesicht vorstellte, sollte Easy tatsächlich ihre tadellose Einfahrt beschmutzen. Er gab seinem Pferd einen liebevollen Klaps und ging zur Eingangstür. Sobald er die Türglocke betätigt hatte, trat er ungeduldig von einem Bein aufs andere. Hoffentlich würde Rena ihm öffnen und nicht ihre Mutter.
Doch als die Tür aufging, stand Mrs. Carson, die Haushälterin der Palmers, vor ihm.
„Clayton!” rief sie überrascht. „Was machen Sie denn hier?”
„Ich möchte zu Re na. Würden Sie sie bitte für mich holen?”
Mrs. Carson warf einen nervösen Blick über die Schulter und trat dann zu ihm auf die Veranda hinaus. „Sie ist nicht hier”, sagte sie in verschwörerischem Ton.
„Wo ist sie?”
„Weg.”
„Weg?” wiederholte er
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