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Ich will dich

Ich will dich

Titel: Ich will dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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gesteckt?”
    „In eine Schachtel?” wiederholte er irritiert.
    „Um dich zu verschicken”, erklärte Brittany. „Wenn Mommy Sachen zu Nonnie und Pawpaw schickt, steckt sie alles immer in eine große Schachtel.”
    Lachend ging Clayton weiter. „Nein, sie steckten mich nicht in eine Schachtel.”
    „Wieso hast du bei so vielen Leuten gewohnt?” wollte sie nach einer Weile wissen.
    Clayton hob die Schultern. „Wahrscheinlich wollte mich niemand für immer behalten.”
    „Warst du unartig?”
    „Nein, nicht besonders. Vermutlich hatten sie einfach zu viele eigene Kinder, um noch eines haben zu wollen.”
    Er fühlte, dass eine kleine Hand in seine große geschoben wurde, und blickte zu Brittany hinunter, die zu ihm aufsah.
    „Ich hätte dich behalten, Daddy”, sagte sie voller Mitgefühl.
    „Sogar, wenn du unartig gewesen wärst.”
    Clayton wollte sich von den Erinnerungen ablenken, die durch Brittanys Fragen lebendig geworden waren. Außerdem brauchte er sowieso eine Beschäftigung, während die Zwillinge ihren Mittagsschlaf hielten. Deshalb holte er Schraubenzieher und Hammer aus der Werkzeugkiste in seinem Pick-up und begann an den windschiefen Fensterläden zu arbeiten. Nachdem er an einem Fenster die Läden ausgerichtet hatte, zog er die Schrauben an den Scharnieren an und ersetzte eine fehlende Schraube. Dann trat er einen Schritt zurück und begutachtete sein Werk. Zufrieden mit dem Ergebnis machte er sich daran, systematisch alle Fensterläden in der unteren Etage zu richten.
    Clayton kam gerade wieder an der vorderen Veranda an, als sich die Fliegengittertür quietschend öffnete und Brandon erschien.
    „Du bist schon wach, mein Junge?” fragte er erstaunt.
    Brandon rieb sich die Augen und nickte. „Mir ist so heiß, Daddy.”
    Clayton spürte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
    Rasch warf er den Schraubenzieher in die Werkzeugkiste, ging zu Brandon und legte die Hand auf seine Stirn. „Du fühlst dich auch heiß an”, sagte er leise und nahm den Jungen auf den Arm.
    „Ich setze dich jetzt in die Badewanne. Mal sehen, ob dir das etwas Kühlung bringt.”
    Schon war er im Haus, und zwei Stufen auf einmal nehmend, lief er die Treppe hinauf. Sobald er das Badezimmer der Kinder erreicht hatte, drehte Clayton den Wasserhahn von der Badewanne auf und begann Brandon die Kleider auszuziehen.
    „Alles in Ordnung?” fragte er, nachdem er Brandon in die Wanne gesetzt hatte.
    Brandon streckte die Beine aus und fing an, mit der Hand über seine Brust zu reiben. „Ja, mir ist da nur so heiß.”
    Clayton kniete sich neben die Wanne und beobachtete Brandon. „Laß mich mal sehen”, sagte er und schob sanft Brandons Hand weg, damit er sich dessen Brust ansehen konnte. Nachdem er dort ein rot umrandetes Bläschen ausgemacht hatte, setzte er den Jungen so, dass er ihn besser betrachten konnte.
    „Juckt es dich da?” fragte er und entdeckte im selben Augenblick noch mehr Bläschen.
    „Irgendwie schon.”
    „Versuch, nicht zu kratzen”, meinte Clayton und griff nach einem Handtuch. „Sonst wird es bloß noch schlimmer.” Er tauchte das Tuch in das lauwarme Wasser und drückte es über Brandons Brust aus. „Hilft das?”
    Brandon nickte langsam. „Ein bisschen.”
    „Was macht ihr denn da?”
    Clayton drehte sich um und entdeckte Brittany in der Tür.
    „Ich bade Brandon.” Erneut tauchte er das Handtuch ein und ließ das Wasser nun über den Rücken des Jungen laufen.
    „Es ist doch noch gar nicht Schlafenszeit”, sagte Brittany, während sie näher kam, und stellte sich neben die Wanne. „Wieso badest du Brandon dann?”
    Clayton war nicht in der Stimmung für eine von Brittanys Fragestunden, bemühte sich aber, geduldig zu bleiben. „Weil ihm heiß ist.”
    „Mir ist auch heiß. Darf ich auch in die Badewanne?”
    „Dir ist auch heiß?” Besorgt musterte er seine Tochter, doch nichts an ihrem Aussehen deutete auf Fieber hin. Als er die Hand auf ihre Stirn legte, stellte er erleichtert fest, dass sie kühl war. „Du darfst nach Brandon baden”, erklärte er und wandte sich wieder seinem Sohn zu.
    „Aber ich will sofort baden”, quengelte sie.
    „Ich sagte, nach Brandon”, wiederholte er mit ein wenig Nachdruck.
    Brittany warf sich auf den Fußboden. „Aber ich will auch baden!” heulte sie.
    Clayton machte sich ziemliche Sorgen wegen Brandon und war vollauf damit beschäftigt, sich um ihn zu kümmern. Er hatte nicht mehr die Nerven, auf Brittanys Wutanfall gelassen zu

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