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Ich will dich

Ich will dich

Titel: Ich will dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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weiter streiten”, erklärte Rena und bemühte sich, geduldig zu bleiben. „Das habe ich dir doch schon gesagt.”
    „Vielleicht hättest du ihnen eine Auszeit geben sollen”, meinte Branden. „Das machst du mit mir und Brittany doch auch immer, wenn wir uns streiten.”
    Die Vorstellung, wie Clayton und ihre Mutter mit dem Rücken zueinander auf zwei Stühlen saßen und in entgegengesetzte Ecken blickten, brachte Rena trotz allem zum Lachen.
    „Vielleicht werde ich das das nächste Mal tatsächlich”, sagte sie und fügte dann hinzu: „Obwohl ich nur hoffen kann, dass es ein nächstes Mal überhaupt nicht geben wird.”
    „Ruf Pete an”, schlug Brittany vor. „ Ich wette, er weiß, wo Daddy ist.”
    „Oder Troy”, sagte Brandon. „Sie sind bestimmt alle zusammen.”
    „Ich weiß nicht”, meinte Rena unsicher. Sie wollte Pete und Troy nur sehr ungern in den Streit zwischen Clayton und ihr hineinziehen.
    Brittany schob das Telefon näher an Renas Hand. „Bitte ruf sie an. Bestimmt können sie Daddy finden.”
    Während der nächsten beiden Stunden blieb Rena
    unschlüssig, ob sie anrufen sollte. Als die Zwillinge dann ihren Mittagsschlaf hielten, überwand sie sich jedoch und wählte Troys Handynummer. Zu ihrer Überraschung meldete sich eine Frauenstimme.
    „Entschuldigen Sie bitte”, sagte Rena rasch. „Ich muss wohl die falsche Nummer gewählt haben.”
    „Wollten Sie Troy Jacobs anrufen?” erkundigte sich die Frau.
    „Nun, ja”, erwiderte Rena verblüfft. „Darf ich fragen, wer Sie sind?”
    „Mein Name ist Shelby. Bitte warten Sie eine Minute. Ich werde Troy ans Telefon holen.”
    Rena war erstaunt, dass der schüchterne, stille und sehr zurückhaltende Troy, der sich kaum traute, mit einer Frau auszugehen, nun offenbar eine Frau bei sich hatte. Sie hörte, dass Shelby Troy ans Telefon rief und etwas zu ihm sagte, was sie aber nicht verstand, weil Shelby wohl die Hand über die Sprechmuschel gelegt hatte.
    „Hallo?” ertönte es dann an ihrem Ohr.
    „Troy?”
    „Rena?”
    „Ja, ich bin es”, sagte sie, und Tränen traten ihr in die Augen, weil Troys Stimme irgendwie besorgt klang.
    „Bist du bei Clayton?” wollte er wissen.
    Sie presste eine Hand auf den Mund, um nicht in Tränen auszubrechen. Dann ließ sie die Hand sinken und atmete tief durch.
    „Nein. Eigentlich hatte ich gehofft, du könntest mir sagen, wo er ist.”
    „Nun”, erwiderte Troy langsam, „ich habe ihn seit Wochen nicht gesehen und auch nichts von ihm gehört. Vielleicht versuchst du es besser bei Pete. Wahrscheinlich ist Pete immer noch auf eurer Ranch. Er hat nach dem Rechten gesehen, während Clayton unterwegs in Oklahoma war, um dich und die Kinder zurück nach Hause zu schaffen.” Er machte eine kurze Pause.
    „Entschuldige, das war nicht so gemeint, wie es vielleicht geklungen hat.”
    Rena lächelte, obwohl ihr eher nach Weinen zu Mute war.
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Im Prinzip hat er ja auch genau das versucht.”
    „Seid ihr … wie soll ich mich ausdrücken … Geht es euch gut?”
    „Du meinst, ob wir unsere Probleme gelöst haben?” fragte Rena, die wusste, wie schwer es Troy fiel, persönliche Fragen zu stellen.
    „Ja, genau. Und?”
    Sie spürte, dass ihr erneut die Tränen kamen, und schluckte.
    „Nein, bis jetzt noch nicht.”
    „Wenn ich irgendetwas tun kann …”
    Rena unterdrückte ein Schluchzen. „Danke, Troy.”
    Nach dem Gespräch mit Troy brauchte Rena zwei Tage, bis sie den Mut hatte, Pete anzurufen. Sie rief allerdings nicht auf der Ranch an, wie Troy es ihr empfohlen hatte, weil sie sicher war, dass dort niemand ans Telefon gehen würde. Entweder war niemand auf der Ranch, oder Clayton hatte den Stecker fürs Telefon herausgezogen. So wie sie Clayton kannte, tippte sie eher auf die letzte Möglichkeit.
    Sie hatte ihn gekränkt, als sie ihn fortgeschickt hatte, obwohl das nicht ihre Absicht gewesen war. Sie hatte lediglich den Streit beenden wollen, und weil sie sich in dem Augenblick so entsetzlich hilflos gefühlt hatte, war ihr nichts anderes eingefallen.
    Seufzend nahm sie den Telefonhörer ab und wählte Petes Handynummer. Es läutete drei Mal, bevor er sich meldete.
    „Es ist Ihr Cent, also sprechen Sie jetzt.”
    Rena musste lachen. Sie stellte sich Pete vor, wie er sich - den Hut in den Nacken geschoben - das Handy ans Ohr hielt.
    „Pete”, neckte sie ihn, „heutzutage reicht ein Cent nicht mehr für ein

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