Ich will dich
auf. „In der Zwischenzeit ziehe ich diesen kleinen Nacktfrosch hier an.”
„Ich bin kein Nacktfrosch”, hörte Rena Brittany sagen, als sie das Badezimmer verließ. „Ich bin ein kleines Mädchen.”
Rena lächelte vor sich hin und lief beschwingt die Treppe hinunter. Sie fühlte sich frisch und munter, obwohl sie in der letzten Nacht nur wenig Schlaf gefunden hatte. Allein bei dem Gedanken an die Nacht mit Clayton lief ihr ein wohliger Schauer über den Rücken. Gut gelaunt öffnete sie die Vordertür.
Was sie dann jedoch sah, ließ sie erstarren.
„Oh, nein”, murmelte sie, als sie auf die Veranda hinaustrat, und betrachtete die Limousine, die gerade vor dem Haus hielt.
Ein ziemlich ungutes Gefühl erfasste Rena, während ihr Vater auf der einen Seite des Wagens und ihre Mutter auf der anderen Seite ausstieg. Der Gesichtsausdruck ihrer Mutter beim Anblick des Hauses sprach Bände. In Gloria Palmers Augen war ihre Tochter nun auf dem absoluten Tiefpunkt angelangt.
Rena zwang sich zu einem Lächeln und ging die Stufen hinunter, um ihre Eltern zu begrüßen. „Hallo, Mom”, sagte sie und hauchte ihr den obligatorischen Kuss auf die Wange, bevor sie sich zu ihrem Vater umdrehte. „Hallo, Dad.” Sie küsste ihn ebenfalls. „Ich wusste gar nicht, dass ihr vorhattet, mich zu besuchen.”
„Ich wollte zuerst anrufen, aber …”
Mit einer Handbewegung brachte Gloria ihren Mann zum Schweigen und griff nach Renas Händen. „Wir wollten dich überraschen”, erklärte sie mit einem aufgesetzten Lächeln.
„Wir kommen doch nicht ungelegen, oder, Liebes?”
Rena entzog ihr ihre Hände. „Natürlich nicht”, sagte sie gezwungen. „Obwohl es nett gewesen wäre, wenn …” Sie hörte das Schlagen der Verandatür und sah, dass sich ein Ausdruck des Entsetzens auf dem Gesicht ihrer Mutter ausbreitete.
Clayton stand in der Tür und hielt Brittany auf der einen und Brandon auf der anderen Hüfte.
„Was tut dieser Mann hier?” fragte ihre Mutter gereizt. „Und was ist mit Brittanys Händen los? Hat dieser Rohling ihr etwas getan?”
Noch ehe Rena antworten konnte, stürmte Gloria die Verandastufen hinauf. „Was hast du mit meinem Baby gemacht?”
schrie sie und streckte die Arme nach Brittany aus.
Doch Clayton drehte sich einfach um und kehrte ihr den Rücken zu.
Brittany hielt eine Hand hoch, während sie hinter seinem Rücken hervorspähte. „Das sind Zaubersocken, Nonnie”, erklärte sie und drehte ihre Hand hin und her. „Wenn man sie über die Hände zieht, verwandeln sie sich in Fäustlinge.”
„Lieber Himmel!” kreischte Gloria, als sie das Gesicht ihrer Enkelin nun aus der Nähe sah. „Was ist denn mit dir passiert?
Was ist denn mit deinem Gesicht los? Und mit deinen Armen?”
Fassungslos betrachtete sie Brittanys Arm, als diese ihn um Claytons Hals legte. Dann wandte sie sich wütend an Rena.
„Was ist mit ihr los? Und warum ist dieser Mann hier? Ich dachte, du lässt dich endlich von ihm scheiden. Das hättest du schon vor Jahren tun sollen. Er ist doch nur Abschaum!” schrie sie und wies wild gestikulierend auf das Haus. „Er zieht dich runter auf sein Niveau. Man stelle sich bloß mal vor! Eine Palmer lebt an einem solchen Ort!”
Sie drückte eine Hand auf ihre Brust und atmete tief ein. Die Lippen zusammengepresst und mit finsterem Blick ging sie die Stufen hinunter. „Genug. Du bleibst nicht eine Minute länger in diesem Haus, und das gilt auch für meine Enkelkinder. Martin, geh hinein und pack ihre Sachen. Wir nehmen sie alle drei mit zurück nach Oklahoma.”
Clayton ging in die Knie, um Brittany und Brandon abzusetzen und schob sie ins Haus. „Ihr geht bitte rein in euer Zimmer und wartet dort”, ordnete er an. Als er sicher war, dass sie außer Hörweite waren, stand er auf und erklärte: „Ihr nehmt meine Familie nirgendwohin mit.”
Mit offenem Mund starrte Gloria ihren Schwiegersohn an.
„Wie kannst du es wagen, in einem solchen Ton mit mir zu sprechen? Du bist ein Nichts. Ein Nichts!” wiederholte sie, und ihre Stimme wurde immer schriller. „Hörst du mich? Ein Nichts! Ich habe Rena davor gewarnt, dich zu heiraten. Ich habe vorausgesehen, was passieren würde. Sie dachte, sie könnte dich auf ihr Niveau heben, stattdessen hast du sie zu dir heruntergezogen.”
Clayton warf Rena einen Blick zu. „Ist das wahr?”
„Ja, das ist wahr!” entgegnete Gloria, noch bevor Rena antworten konnte. „Ich sagte ihr, sie solle eine
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