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Ich will dir glauben

Ich will dir glauben

Titel: Ich will dir glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabetta Bucciarelli
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bitte?«, fragt sie und sieht, wie Funi das Zimmer betritt.
    »Sie sind mit der Pension Mailand verbunden.«
    Sie legt auf.
    Sie kehrt wieder zum Hauptmenü zurück, sorgfältig darauf bedacht, nichts versehentlich zu löschen, und legt das Handy beiseite. Sie begrüßt Funi.
    Funi bemerkt ihre Eltern, streckt ihnen seine Hand entgegen und wünscht ihnen einen guten Abend.
    Ihre Mutter und ihr Vater umarmen ihn in einem Ansturm überschwänglicher Herzlichkeit und gratulieren ihm zu seiner noch nicht gebührend gefeierten Beförderung. Maria Dolores hingegen steht noch immer in Gedanken versunken da. Sie sieht ihn an, als erwarte sie eine Antwort von ihm. Dann bittet sie ihn, mit in ihr Zimmer zu kommen, wo er noch nie zuvor war.
    »Hast du eigentlich auch die Anrufliste von diesem Handy hier angefordert?«, fragt sie ohne lange Umschweife.
    Er setzt sich nicht und blickt ihr fest in die Augen. Aber vor allem schweigt er.
    Maria Dolores wagt sich weiter vor. »Du weißt schon von diesem Anruf, habe ich recht?«
    Er sagt noch immer kein Wort.
    »Du wusstest davon und hast mir nichts gesagt?«
    Hauptkommissar Funi lässt auch diese Frage unbeantwortet.
    Maria Dolores lacht nervös auf. »Du hast vergessen, dieses Handy überprüfen zu lassen, ist es so gewesen?«
    Er würde zu gern ihre Frage bejahen, aber er bringt es nicht über sich, sie zu belügen. Er holt tief Luft. »Normalerweise vergesse ich andauernd etwas. Aber dieses Mal nicht. Ich habe die Anruflisten aller Telefone angefordert. Es ging allein um dich.« Er hält einen Moment inne und fährt dann schweren Herzens weiter fort. »Nachdem ich alle Listen durchgesehen hatte, habe ich lange mit Michele Conti gesprochen. Er schien mir sehr glaubwürdig. Dass ich dir davon nichts erzählt habe, ist nur zu deinem Besten. Wenn du von diesem Anruf gewusst hättest, hättest du dich nur noch weiter in deinen Wahn verrannt.«
    »Kann ich meinen Computer wieder zurückhaben?«
    »Michele wird ihn dir bringen.«
    »Mein Anwalt weiß über diese Sache bestimmt schon Bescheid, habe ich recht?«
    »Natürlich. Seine geschmacklosen Kommentare erspare ich dir lieber. Aber in einer Beziehung liegt er alles andere als falsch: Diese Hämatome bewahren dich vor dem Gefängnis.«
    Maria Dolores nickt, während sie daran denkt, wie oft sie sich schon in Männern getäuscht hat. Sie zündet sich eine Zigarette an und raucht sie schweigend, ohne Eile. Aus der Küche dringt das Geklapper von Geschirr herüber, ihre Eltern decken den Tisch. Für einen kurzen Moment überkommt sie ein Gefühl der Freiheit. Der Leichtigkeit. Selbst eine mögliche Lüge erscheint erträglich.
    Auf der einen Seite sieht sie den Vater, der zu seinem Sohn zurückkehren kann, im Namen ihres Schweigens und des Alten Testamentes. Michele Conti straffrei, trotz seines Gewaltübergriffs, aber für immer aus ihrem Leben verbannt. Und sie selbst, ohne Vorstrafe. Von Anfang an freigesprochen von der Öffentlichkeit, und sogar von den Beweisen.
    Auf der anderen Seite ihre symbolische Bürde als Vergeltung: ihr Ausscheiden aus dem Polizeidienst im Tausch gegen ihre Schuld. Ihren Sündenfall.

121
    Achille Funi lässt sich Zeit. Er nimmt sich eine Zigarette aus der Packung von Maria Dolores und zündet sie an. Er setzt sich auf ihr Bett und sieht sie an. Maria Dolores erhebt sich, um das Fenster zu öffnen. Ein beißend kalter Luftzug lässt sie beide frösteln.
    Funi: »Das ist noch nicht alles.« Er zieht etwas aus seiner Tasche hervor.
    Vergani: »Ich höre.«
    Funi: »Hier sind die Informationen, die du haben wolltest.«
    Sie begreift nicht sofort, was er meint, doch er kommt sofort auf den Punkt.
    Funi: »Die Adresse von diesem Angelo Fazi lautet Via Comelico 11.«
    Vergani: »Danke.«
    Sie notiert sich etwas und will schon aufstehen.
    Funi: »Warte.«
    Er ist noch nicht fertig.
    Funi: »Er ist vor drei Jahren gestorben.«
    Vergani: »Gestorben?«
    Funi: »Bei einem Autounfall.«
    Vergani: »Das muss eine Namensverwechslung sein …«
    Funi: »Nein, es ist keine Namensverwechslung. Das Geburtsdatum und auch der Name der Schule, die er besuchte, stimmen überein. Außerdem habe ich noch das hier für dich.« Er reicht ihr ein Foto.
    Maria Dolores betrachtet es, dann mustert sie Funi.
    Vergani: »Aber du hast ihn doch gesehen, genauso wie ich ihn gesehen habe, oder etwa nicht?«
    Funi: »Sogar erst neulich. Er ist mir unten vor dem Haus über den Weg gelaufen.«
    Maria Dolores betrachtet noch einmal das Foto, dann

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