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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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ohrenbetäubender Lautstärke Heavy-Metal-Songs aus ihrem Zimmer, dann drehte sie die Musik ab und machte das Licht aus. Ethan hatte in dieser Zeit mindestens fünfmal nachgesehen, ob sie noch da war. Er wusste, er musste sich keine Sorgen machen, dass sie durchs Fenster flüchtete, denn von ihrem Zimmer ging es sechs Meter tief hinunter in den Garten.
    Also kehrte er zurück ins Schlafzimmer, wusch sich, warf das getragene T-Shirt in den Wäschekorb und knöpfte die Jeans auf. Er freute sich unbändig auf sein Bett. Es war ein langer Tag gewesen, und er wollte ihn nur noch möglichst schnell vergessen.
    Das Piepsen der Eingangstür verriet ihm, dass Rosalita das Haus verlassen hatte und sie allein waren. Er setzte sich aufs Bett, fuhr sich mit der Hand durch die Haare und zuckte überrascht zusammen, als plötzlich seine Schlafzimmertür einen Spaltbreit geöffnet wurde.
    »Komm rein, Tess«, rief er.
    »Ich bin’s.« Zu seiner grenzenlosen Verwunderung kam Faith herein. Sie trug noch dasselbe wie vorhin; eine Aufmachung, die er aus unerfindlichen Gründen noch erotischer fand als einen Stringtanga. »Rosalita hat mich hereingelassen, als sie gegangen ist.«
    Das Herz pochte heftig in seiner Brust. Es fiel ihm schwer, emotionale Distanz zu schaffen, aber es musste sein. »Was willst du hier?«, fragte er abweisend.
    Faith schloss die Schlafzimmertür, drehte den Schlüssel um und lehnte sich mit dem Rücken an die Tür. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.«
    Ihr Mut war wirklich zu bewundern. Es war nicht ratsam, sich mit ihm anzulegen, wenn er in dieser Gemütsverfassung war. »Das musst du nicht. Es geht mir gut.«
    »Das sieht mir aber nicht danach aus. Deine Augen wirken ganz matt. Leblos und kalt.« Sie ging langsam auf ihn zu. »Ich vermisse das Funkeln in ihnen«, fuhr sie fort.
    Sie glaubte wohl, sie könne es wieder zum Leben erwecken. Noch vor ein paar Stunden wäre ihr das vielleicht sogar gelungen, doch jetzt war er wieder dort, wo er vor zehn Jahren gewesen war. Niemand konnte ihn retten, nicht einmal Vater Staat.
    »Deine Brüder sind ungerecht. Menschen ändern sich. Du bist zurückgekommen, und ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie du dich bemüht hast, wieder eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Sie werden es schon noch merken.«
    »Hör auf, mich oder meine Familie zu analysieren. Du weißt überhaupt nichts über uns.«
    »Das stimmt. Und du weißt nichts über mich und meinen Vater, aber trotzdem hast du mir Ratschläge gegeben.« Sie stand jetzt direkt vor ihm.
    Ihr Duft stieg ihm in die Nase, reizte und verführte ihn. Er wäre am liebsten über sie hergefallen, um sich in ihr zu verlieren, bis er nicht mehr wusste, wer er war.
    Aber in ihm brodelte noch immer die Wut auf Nash und Dare, und er wusste, er war jetzt nicht in der Lage, zärtlich zu sein. Ausgeschlossen. Er konnte jetzt nicht auf sie eingehen. Irgendwie würde er die Nacht schon überstehen, damit er sich morgen früh mit Tess auseinandersetzen konnte. Und übermorgen mit seinen Brüdern.
    Wenn Faith ihn jetzt drängte … ja, dann würde er sich nehmen, was sie ihm bot – aber es wäre nur Sex, sonst nichts, und danach würde sie ihn vermutlich nicht mehr besonders gut leiden können. Und er selbst sich noch viel weniger – was in seiner jetzigen Verfassung keinen großen Unterschied mehr machte.
    Sie hob die Hand und strich ihm sanft mit den Fingern über die Wange.
    Ihm wurde heiß.
    »Jemand muss sich um dich kümmern«, sagte sie.
    Er legte den Kopf schief. »Und das möchtest du übernehmen, nachdem du die letzten drei Wochen nichts mit mir zu schaffen haben wolltest?«
    In ihren goldenen Augen blitzte etwas auf, das er nicht benennen konnte. »Glaub mir, darüber willst du jetzt nicht reden.«
    »Da hast du recht.«
    Ihre Hand lag noch immer auf seiner Wange. Sie ließ die Finger zu seinem Kinn wandern. »Reden wird ohnehin total überschätzt.« Sie lehnte sich an ihn und drückte vorsichtig den Mund auf seine Lippen, weich und willig. Da war sie, die Gelegenheit, der Gegenwart zu entfliehen, die er so dringend benötigte.
    Er trieb die Sache ein wenig voran, indem er die Zunge tief in ihren Mund gleiten ließ. Sie stöhnte und legte ihm die Hände auf die Schultern, bohrte ihm die Fingernägel ins Fleisch und schmiegte sich an ihn, sodass ihr Busen an seine Brust gepresst wurde. Durch den dünnen T-Shirt-Stoff hindurch spürte er, wie sie die Brustwarzen an ihm rieb, und wurde hart. Sie seufzte, drückte ihn

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