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Ich will doch nur normal sein!

Ich will doch nur normal sein!

Titel: Ich will doch nur normal sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina J.
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Opa war, dann habe ich erst mal geguckt, ob er zufrieden ist, oder mir Ärger blüht. Aber er war meist zufrieden. Ich hatte viel zu viel Angst und war froh, wenn er zufrieden war und dann selbst nur noch „das Normale“ mit mir zu Hause gemacht hat - ja ich war froh, wenn es nur das war.
    Ich denke, es ist schlimm, dass ich darüber froh war, wenn er das mit mir machte. Es ist schlimm für mich, wenn ich daran denke, dass ich dabei gelacht habe und den Leuten vorgemacht habe, dass ich Spaß habe.
    Ich schäme mich deswegen, weil es so ist, als hätte ich Spaß gehabt, weil ich mich so verhalten habe. Ich denke mit dem allen, was da passiert ist und jetzt wieder neu dazu gekommen ist, möchte ich nicht vor mir stehen und wissen, dass ich das war und bin. Ich fühle mich so dreckig, schmierig und eklig und muss so tun als sei ich okay. Ich will auch so tun, als sei ich okay aber ich fühle mich nicht okay und habe Angst, man sieht mir was an.
    Es stimmt, am Freitag habe ich noch ganz anders geredet, aber da habe ich mich nicht so schlimm gefühlt und nicht solche Schmerzen gehabt. Ich habe es satt, mit diesen Schmerzen zurechtkommen zu müssen. Die gehen eh nicht mehr richtig weg. Sie kommen, wann immer sie wollen – wie eine Strafe, wenn ich nicht spure. Ich habe sowieso das Gefühl, ich bestehe nur noch aus „früher“ und alles Andere mache ich mir vor. Ich bin verzweifelt, weil es kein Ende nimmt und ich Idiotin hatte am Freitag von „Schlussakkord“ gesprochen und gehofft, nun wird alles besser. Ich habe ein Leben lang gehofft, es wird besser und...
    Mein Tagesbericht von heute (jeden Abend abzugeben):

    Der Tag war eine Quälerei und jetzt ist es 23.45 Uhr und ich bin hundemüde, traue mich aber nicht zu schlafen.
    Es ist alles zu viel. Ich habe zwar versucht, zu schreiben und auch auf Kassette sprechen, aber es geht mir nicht besser. Die Schmerzen sind immer noch da. Ich habe es ziemlich satt und weiß nicht, ob das so gut ist, mit dem allen klar kommen zu müssen. Als es mir die Zeit gut ging, da war das hier alles noch nicht da und ich bin das und war es damals. Ich möchte nichts mehr wissen, habe genug davon, zu wissen, was ich getan habe und das ich dabei noch so tun musste, als sei es prima.
    Ich kann so nicht, es kommt immer wieder und ich werde doch nie Ruhe haben. Wie ich mich fühle, kann ich nicht beschreiben (jedenfalls nicht so, dass ich sagen kann, damit könnte ich zurechtkommen).
    Ich komme mir wie der letzte Dreck vor und habe Angst, Angst vor früher und Angst vor jetzt. Ich will mich vor mir selbst verkriechen. Am liebsten würde ich das was ich war zerstören, kaputtmachen – mich zerstören, mich kaputtmachen. Wem soll ich denn noch unter die Augen treten, ohne zu lügen, wie ich bin?
    Ich bin das Letzte, da können Sie mir erzählen, was Sie wollen. Ich schäme mich, ekle mich vor dem, was war und vor mir und möchte gar nicht wissen, ob die Anderen mich dafür anspucken würden.
    Ich habe die Schmerzen satt und ich habe es satt, mir etwas vorzumachen.
    Sie wissen wozu ich alles da war und ich kann es nicht aushalten, das zu wissen!

    20.04.2004

    Heute geht es mir einfach nur schlecht. Ich habe das Gefühl, es wird nie anders. Der letzte FB hat mich wieder im Griff. Ich dachte, es ist vorbei und ich habe es überstanden. Es ist nicht überstanden. Mir geht es schlecht, mir ist übel und ich habe Schmerzen, die kaum auszuhalten sind. Ich habe es satt und ich möchte nicht mehr. Wozu soll das alles gut sein und wie soll ich denn nach all dem, was ich jetzt von mir weiß und immer wieder spüre und durchlebe, noch leben wollen. Ich fühle mich so schlecht, so eklig und so verabscheuungswürdig. Ich bin es nicht wert, dass mich auch nur jemand anspricht. Ich bin doch das Letzte und müsste mich unter die Erde verkriechen und schämen. Will ich auch. Ich habe es satt und denke, es ist nicht in Ordnung, dass man immer wieder von mir erwartet, dass ich weiter kämpfe und durch diesen Dreck wate und weiß, dass ich das bin. Ich habe heute Herrn Dr. S. gefragt, ob der denn da nachts schlafen wolle, wenn er immer mit diesen FB rechnen müsste. Er sagte: „Nein!“
    Ja, ich habe verdammte Angst vor dem Schlafen und davor ins Bett zu gehen und dabei bin ich müde und könnte sofort umfallen und schlafen. Ich kann nicht mehr und will nicht mehr. Wer kann von mir verlangen, dass ich leben soll? Wer kann von mir verlangen, dass ich damit leben muss? Ich habe diese Schmerzen, diese FB satt und

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