Ich will doch nur normal sein!
sind in Ordnung, nur i c h bin DRECK, der letzte Dreck. Ich wünsche mir doch nur eine Mutti. Es wäre besser, sie wäre tot ..., dann wäre die Hoffnung, doch noch von ihr wie eine Tochter geliebt zu werden, sinnlos. Die Hoffnung ist auch so sinnlos, doch ich sehne mich danach, wenigstens einmal in den Arm genommen zu werden. Ich sehne mich danach, wie ein kleines Kind getröstet zu werden und in ihren Amen sicher zu sein. Immer habe ich gehofft, sie hilft mir, sie wird mir helfen, wenn sie es merkt. Sie hat es gemerkt, sie hat es gewusst – sie hat nichts dagegen getan, sie hasst mich sogar dafür, was mir passiert ist. Sie gibt mir die Schuld – sonst würde sie mich doch nicht hassen – oder?
Aber deswegen bin ich nicht hier. Doch, ein bisschen schon. Ich liebe sie immer noch, was an ihr liebenswert ist, weiß ich nicht und ich habe Angst vor ihr.
Am Wochenende hatte meine Nachbarin ihren 5jährigen Sohn zu Hause. Ich war zufällig auf dem Balkon und da höre ich ihn schrecklich schreien. Mein Kätzchen, mein Kätzchen, die Frettchen beißen es tot, dabei hat es gar nichts gemacht.
Ich bin gerannt, rüber zu meiner Nachbarin, die Haustür stand offen und sie war beim Staubsaugen, hörte also nicht, wie jämmerlich ihr Kleiner vor Angst schrie. Ich lief an ihr vorbei ins Bad. Da stand der Kleine in der Wanne, auch er hat Angst vor Frettchen, weil diese Biester wirklich böse beißen können. In der Wanne war er sicher, aber sein Kätzchen nicht. Ich suchte es und fand es dann hinter der Waschmaschine und nahm es hoch. Es zitterte. Der Junge weinte und zitterte. Inzwischen kam meine Nachbarin ins Bad und sah, was los war.
Ach, das ist nicht so schlimm, die müssen sich aneinander gewöhnen und das unter sich ausmachen. Zwei erwachsene Frettchen und ein 6 Wochen altes Kätzchen. Ich weiß, dass Frettchen sogar in den Fuchsbau geschickt werden, um den Fuchs aus dem Bau zu beißen – sie sind nicht ungefährlich. Ich stand im Bad und hielt die Katze im Arm, der Kleine stand noch immer in der Badewanne und weinte. Ich sagte. Ich nehme die Katze mit aus dem Bad. Meine Nachbarin nahm mir das Kätzchen einfach weg, schickte den Kleinen und mich aus dem Bad und sagte mir noch, ich solle auf meine Beine aufpassen, damit mich die Frettchen nicht beißen. Ihr Sohn und ich verließen also ohne das Kätzchen das Bad. Der Junge sagte mir noch, dass es ihm nicht gefällt, dass die Frettchen sein Kätzchen einfach beißen, obwohl es sie nicht gebissen hat. Er mag so was nicht. Ich sagte zu ihm: Sag Mama, ich gehe nach Hause, ich mag das auch nicht, was hier passiert, ich kann damit nicht umgehen. Es ist nicht richtig. Später bekam ich dann einen Anruf, ich würde mit meiner Angst nur das Kind verrückt machen. Dem Kätzchen würde schon nichts passieren. Es ist nun mal so, dass die Tiere das unter sich ausmachen. Das ist so ein ausgemachter Blödsinn, solche Sprüche loszulassen und auch noch daran zu glauben. Eine Rangordnung schaffen sich gleichartige Tiere untereinander und es ist nun mal so, dass man keinesfalls ein Jungtier solchen Gefahren und Ängsten aussetzt.
Wieder war da eine Kopplung mit meiner Vergangenheit. Wie kann sich ein kleines Mädchen gegen erwachsene Männer wehren, denen es ausgeliefert wird. Ich sah wieder das Kätzchen in meiner Person und es wurde gequält von 2 Erwachsenen und keiner tut etwas dagegen. Nicht einmal ich. Ich habe es versucht, aber mehr habe ich mich nicht gewagt – ich bin geflüchtet. Ich habe nicht geholfen, hatte Angst, angebrüllt zu werden, bin weggelaufen und habe geheult.
Jetzt, wo ich in der Klinik bin, erzählte mir mein Mann, dass meine Nachbarin das kleine Kätzchen bei der größten Kälte auf dem Balkon ausgesperrt hat, obwohl sie es gar nicht gewöhnt ist und noch nie draußen wahr. Sie hat jämmerlich gebrüllt und geschrieen. Ich wurde mit eiskaltem Wasser abgespritzt (gereinigt) und dann habe ich zitternd in der Hütte gesessen, ohne Kleider und habe gefroren, wie eine nasse Katze.
Damals war ich 10 Jahre alt.
Später hat mein 1. Ehemann mich einmal nachts geprügelt und dann im Nachthemd vor die Haustür getreten. Keiner hat etwas mitbekommen, und zu einem Haus in der Nähe zu gehen, da habe ich mich geschämt. Ich bin in den Hundezwinger in die Hütte von unserem Hund gekrochen und habe dort die Nacht verbracht, zitternd und frierend, allein, im Stich gelassen. Aber ich konnte mich an den Hund drücken und mich an ihm wärmen, denn es war schon kalt, es
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