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Ich will doch nur normal sein!

Ich will doch nur normal sein!

Titel: Ich will doch nur normal sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina J.
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so etwas einfach vergessen. Verdrängen. Gut, ich habe schon in Filmen gesehen, dass so etwas passiert, aber es waren nur Filme und da war es eben nicht echt. Ich finde es unfassbar, dass so etwas möglich ist. Immer mehr Angst habe ich vor mir selbst, vor dem, was ich noch weiß ... und wann ich es wieder wissen werde. Es ist so – es ist nicht zu begreifen. Bisher habe ich gar nicht so sehr darüber nachgedacht. Doch, habe ich schon, aber es betraf nur mich und ich habe gewusst, ich kann jetzt, nach dieser langen Zeit nichts mehr tun. Ich kann nichts beweisen – gar nichts. Aber es ging eben nur um mich. Aber nun ist es anders – nun geht es nicht nur um mich – es geht um das, was ich gesehen habe. Was sie mit dem Mädchen getan haben. Ich kann es nicht fassen, dass ich nichts, gar nichts Konkretes sagen kann oder weiß, nur das, was geschehen ist und nicht wann, wo, wer. Das macht mich stumm und traurig.
    Wozu reden? Wozu es sagen? Keiner kann mir das abnehmen, mich davon befreien, kein schneiden kann helfen – nichts kann helfen. Es macht mich so verzweifelt.
    Ich wünschte, ich hätte mit ihr spielen können, sie als Freundin kennen gelernt, aber ich habe sie nur einmal gesehen und ich denke, dass war nicht geplant, dass sie stirbt und dann wohl doch, um uns noch mehr Angst zu machen. Sie hat die Angst, die Quälerei und die Schmerzen nicht überlebt und ich stand da und konnte nur spüren, dass etwas geschehen ist, was nicht geschehen sollte.
    Sie waren zu viert und haben es genossen, ihr weh zu tun und auch, dass ich zusehen musste und Angst hatte. Sie lachten und gaben mir zu verstehen, dass ich auch nicht mehr lange warten muss, bis sie sich mit mir beschäftigen.
    Sie hat fürchterlich geschrieen, was sie richtig mit ihr gemacht haben, ich konnte es nicht genau sehen, aber sie hatten Drähte und immer, wenn sie sie damit berührten hast sie schrecklich geschrieen. Ihre Mundwinkel waren eingerissen und bluteten, sosehr haben sie ihre Dinger einer nach dem anderen in ihren Mund gesteckt und sie gequält, dass sie fast erstickt ist an dem Dreckszeug. Aber das hat sie überlebt. Sie hatten Geräte, die sie ihr unten reinsteckten und sie hat geschrien und sie lachten. Ich stand da und sah, was sie mit ihr machten und wusste, das passiert mir auch gleich. Ich habe nicht die Männer gesehen, ich habe nur gesehen, wie ihre Hände zuckten und sie geschrieen hat – bis es auf einmal still war. Die 4 und auch mein Opa standen da und sahen sich an. Ich spürte, es ist etwas Schlimmes passiert und ich wusste auch, was passiert ist. Sie lebt nicht mehr. Sie lag da, klein nackt und ganz still, hat nicht mehr geatmet und ihre Augen waren offen, aber sie sahen mich nicht mehr. Ich wollte sie berühren, wollte sie festhalten, wollte bei ihr bleiben. Aber ich hatte den Strick um den Hals und mein Opa hielt ihn ganz kurz und fest. Ich konnte keinen Schritt in ihre Richtung machen.
    Ich habe gezittert und geweint. Nicht laut – leise habe ich geweint. Sie sahen mich an und wussten, dass ich es kapiert habe, was da gerade vor mir passiert ist. Sie haben dieses kleine Mädchen so gequält, dass sie gestorben ist. Sie haben es mit diesen Kabeln (heute weiß ich, dass es Stromkabel waren) und mit Gegenständen, die ich nicht kenne und auch nicht richtig gesehen habe, gefoltert. Sie wollten die Schreie, sie haben sich gefreut, wenn es weh tat, dass konnte ich sehen und ich kannte es ja selbst auch schon.
    Sie haben sie auch mit einer Kerze verbrannt unten, so, wie es mein Opa immer bei mir gemacht hatte, wenn er mit mir allein zu Hause war. Aber das hier war viel, viel schlimmer und mein Opa sah immer nur zu, wenn andere Männer diese Dinge machten.
    Heute war es anders, heute legten sie mich auf den Tisch und mein Opa setzte sich nicht hin, er kam mit an den Tisch und bei allem, was sie taten, sagte er mir, dass ich es wohl heute überleben werde, aber nur, wenn ich mein verdammtes Maul nicht aufmache und irgendetwas erzähle, was heute passiert ist, was ich gesehen habe. Alle haben mich geschlagen, mich mit Nadeln gestochen in die Zehen und in die Fingerspitzen, das hat fürchterlich weh getan, sie haben die Nadeln richtig tief reingestochen und gelacht dabei. Ich konnte meine Hände nicht wegziehen, sie waren festgebunden. Dann haben sie mich auch mit den Kabeln berührt – das war am schlimmsten, ich habe so geschrieen, bis ich nicht mehr schreien konnte und sie haben mich geschlagen, immer wieder geschlagen und mir

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