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Ich will doch nur normal sein!

Ich will doch nur normal sein!

Titel: Ich will doch nur normal sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina J.
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Macht und gestern war ich zu feige, einfach einzugreifen. Ich hatte Angst, sie würde mich dann anschreien, dabei hätte ich sie anschreien müssen.
     
    Ich habe diese Angst heute noch, spüre sie und möchte schreien und kann nicht. Mein Kopf ist zu – das verfluchte Wattegefühl ist wieder da. Es war so lange weg. Die verfluchten Schmerzen sind so schlimm, dass ich heulen könnte vor Schmerzen. Meine Arme und mein Nacken und die Schultern summen vor Schmerzen. Es war die letzten Wochen schon wieder so, aber nun ist es total schlimm. Ich habe Druck im Kopf, Kopfschmerzen und da ist immer wieder diese Angst da und ich beiße die Zähne zusammen, um nicht zu schreien. Es ist durcheinander, das mit dem Kätzchen und Meins.
    Oh Gott, wie kann man so etwas tun. Ich möchte weinen und habe den Wunsch, mich an meine Mutti zu kuscheln, damit sie mich tröstet und beschützt. Das wird nie passieren, das ist nie passiert.
    Ich habe meinen Mann, ich habe meine Freundin Ute und ich habe Herrn Dr. S. mit denen allen kann ich reden, aber der Wunsch in den Arm genommen zu werden und alles rauszuheulen ist groß, doch ich kann es nicht. Versuche, mich zusammen zu reißen, damit ich nicht zeige, wie schwach ich bin, wie klein ich jetzt wieder bin. Mein Mann und Ute sehen zwar, dass es mir nicht gut geht, aber sie sehen nicht, wie klein ich bin und das ich mich zusammenreiße um groß zu sein. Es ist so lange her und doch ist die Angst jetzt da und die Hilflosigkeit ist jetzt da. Mir geht es nicht gut und ich will, dass es mir gut geht und dass es nur die Angst um dieses Kätzchen ist – aber so ist es nicht, es ist mehr, es ist meine Vergangenheit – meine Angst, meine Verzweiflung und die Schmerzen, die ich damals zugefügt bekam.
    Ich habe auch versucht meiner Freundin und meiner Nachbarin zu erklären was da mit mir passiert ist, als sich Peggy auf das Kätzchen stürzte.
    Mir sagten sie, sie hätten es verstanden, aber ich denke, sie halten mich für bescheuert und total daneben. Sie waren meine Freundinnen und ich habe ihnen vertraut und versucht zu erklären, was mit mir passiert ist und was das ausgelöst hat in mir.
    Ich habe nun eher das Gefühl, für bekloppt gehalten zu werden.
    Auf Grund dieser ganzen Vorkommnisse und obwohl ich versucht habe dies in der Therapie bei Herrn D. und auch ambulant bei Herrn Dr. S. anzusprechen, es ging mir immer schlechter. Da ist etwas aufgerissen worden, was ich nicht mehr in den Griff bekam.
    Ich fühlte, sie verstehen mich nicht und ich schämte mich zugleich, etwas so Schlimmes von mir preisgegeben zu haben, obwohl ich es nicht so erzählt habe, dass jeder sich die Situation ausmalen konnte. Wer mag schon mit jemand Umgang haben, der von zwei schwarzen Kötern (nicht gebissen, das wäre mir lieber, da brauchte ich mich nicht so vor mir selbst ekeln und mich verstecken und Angst haben, jemand sieht es mir an). Ich fühle mich seitdem immer und immer wieder in dieser Situation, denke daran, spüre die verdammten Viecher und die Schmerzen, den Strick um den Hals, damit ich nicht wegkriechen kann. Mir tut alles weh, die Hüften, der Rücken und auch unten. Mein Hals und mein Nacken spielen mir schon lange übel mit.
    Ja, all das konnte ich nicht mehr allein aushalten, Therapiegespräche und Arztbesuche und Medikamente halfen mir nicht. Morgens ging es mir so schlecht, dass ich nicht aufstehen konnte und abends konnte ich nicht schlafen. Putzen, Putzen, damit keiner sieht, wie schmutzig ich bin. Ich kann nicht mehr, habe nur noch geheult und angefangen mich zu schneiden und dann auch noch im Woolworth geklaut. Wieso? Wozu? Was? – Sinnloses Zeug immer. Meist habe ich es weggeworfen. Ich war einfach fertig. Ich bin erwischt worden. Da hat wenigstens einer gesehen, wie schlecht ich bin – es glaubt ja keiner. Ja, das bin ich! Meine Brüder haben auch geklaut, mein Vater hat geklaut, alle saßen deswegen im Knast, aber für meine Mutti waren sie die besten und ich der letzte Dreck. Sie hasst mich – ich habe es gespürt und in ihren Augen gesehen. Sie hasst mich.
    Dreck muss man wegprügeln! Und sie hat mich verprügelt und ich bin weggelaufen und es war schlimm. Ich wollte doch wenigstens meine Mutti wieder haben.
    Ja – ich habe Sehnsucht nach meiner Mutti. Hab nun schon 2 x angerufen und nur ihre Stimme gehört und nichts gesagt. Warum kann sie nicht zu mir so sein, wie zu meinen beiden Brüdern? Da sagt sie, das sind prima Kerle, dabei saufen beide und haben schon gesessen. Aber die

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