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Ich will doch nur normal sein!

Ich will doch nur normal sein!

Titel: Ich will doch nur normal sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina J.
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wollte – und war froh. Die Dame war sehr sauber und ordentlich und es war eine richtig süße altmodische Einrichtung da und Wäsche und so hatte ich also schon mal einen neuen Anfang, obwohl ich doch gerade noch mit gar nichts dagestanden habe.

    Mein Mann brachte es fertig, auf meiner Arbeitsstelle im Hausflur irgendwelchen alten Krempel abzustellen und ein Schild daran, auf dem stand, dass dieser Kram mir gehöre. Ich weiß nicht, wo er den Müll herhatte, es war nichts, was uns gehörte. Es war nur, um mich auf Arbeit unmöglich zu machen und zu blamieren. Meine Kollegin Elke ließ den Schrott sofort wegbringen und entsorgen. Ich war ihr sehr dankbar dafür. Mein Mann versucht noch einige Male, mich zu erreichen, mich zu sprechen, doch ich ließ mich nicht drauf ein. Ich wusste, er würde mich wieder rumkriegen, dass ich mit heimgehe. Ich wollte das auf gar keinen Fall und deshalb wollte ich nicht mehr mit ihm sprechen, ihm keine Chance lassen, mich wieder in seine Gewalt zu bekommen.
    Es war gut, dass das Moped da stand und der Zündschlüssel steckte, ich wäre sonst nicht fort, wäre heute noch dort und würde immer wieder denken – es wird schon wieder besser. Ich sei selber an allem schuld. Er meint das nicht so usw.
    Ich hätte es nicht geschafft, loszukommen. Ich hätte nicht den Mut dazu aufgebracht, es wirklich zu wagen und nun war ich endlich weg und sicher vor seinen Schlägen und Fußtritten und Vergewaltigungen.
    Ich habe direkt die Scheidung eingereicht. Was dann auf mich zukam, war eine harte Zeit. Ich bekam nichts – wir hatten ein Haus gebaut – ich bekam nichts.
    Es gab keine Gerechtigkeit, es war einfach alles ungerecht. Es gab aber Westgeld und ich hatte keins, aber mein Mann hatte welches von seinem Bruder und konnte so gut gegen mich arbeiten.

    Es war so, nach der Scheidung stand ich mit nichts da, ich bekam einfach gar nichts, durfte sogar noch die gesamten Anwaltskosten zahlen und die Gerichtskosten, weil ich zum Schluss so dastand, als hätte ich Schuld am Scheitern dieser Ehe. Das Attest vom Arzt war verschwunden, keine Rede davon. Vom Hausbau – keine Rede davon. Mein ganzes Geld hätte ich nur für mich ausgegeben für Trinken und Süßigkeiten und Klamotten. Also, keinerlei Ansprüche.
    Es war so und ich konnte die Ungerechtigkeit kaum fassen. Doch nach einiger Zeit dachte ich nur noch, egal, Hauptsache ist doch, ich bin da raus und es geht mir jetzt besser.
    Ich war allein. Hatte eine kleine Wohnung. Hatte meine Arbeit und kam mit der Einsamkeit überhaupt nicht zurecht. Ich habe gearbeitet und daheim nur geheult. Warum? Ich weiß es nicht. Ich war so allein. Ich war noch nie ganz allein für mich. Ja, ich war zwar in dem Gartenhäuschen bei meinem Vater allein, aber da war er und meine Stiefmutter und ich musste immer zu Hause sein, immer alles so machen, wie die es wollten und auch parat sein, wenn mein Vater mich „brauchte.“ Aber jetzt war ich ganz allein. Keiner redete mit mir. Keiner meckerte mit mir. Keiner sagte mir, was ich machen soll. Ich sah, wie ringsum alle zufrieden und glücklich waren, wie sie lachten, wie sie ihre Leute hatten und fühlte mich schrecklich einsam. Denn ich hatte nie jemanden. Nie hatte ich Freundinnen.
    Ich schaffte mir eine Katze an und stürzte mich verbissen in die Arbeit und bald gab es nur noch die Arbeit und sonst nichts. Es hat sowieso nichts gegeben, aber so konnte ich doch die Zeit ausfüllen und fühlte mich nicht so schrecklich einsam. Die Scheidung war sehr schnell erledigt – komischerweise (na ja, was Westgeld so alles beschleunigen und beeinflussen kann).
    Ich hätte doch jetzt erst mal so richtig das Alleinsein genießen und es mir gut gehen lassen können. Keiner, der mir weh tut. Nur ich allein – das könnte doch auch schön sein – oder? Ich kam damit nicht zurecht. Ich ging auf Arbeit und danach verkroch ich mich sofort wieder in meiner Wohnung, schloss sie ab und heulte mir die Augen aus. Es wurde immer schlimmer.
    Eines Tages nahm ich mir auf dem Heimweg aus dem Eckladen eine Flasche Wein mit und dachte, da trinke ich heute Abend mal gemütlich ein Glas Wein und lasse es mir gut gehen. Die Flasche war am Morgen leer und mir war nicht besonders gut, aber im Laufe des Tages war die Übelkeit dann weg und zum Feierabend kaufte ich mir wieder Wein, diesmal waren es 2 Flaschen und ich trank sie aus.
    Am nächsten Morgen war mir schlecht, ich kam nicht aus dem Bett, habe mich übergeben müssen und konnte nicht auf

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