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Ich will doch nur normal sein!

Ich will doch nur normal sein!

Titel: Ich will doch nur normal sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina J.
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Der Fernseher lief nur noch oder das Radio, gehört oder gesehen habe ich aber nichts – Ich war in einer anderen Welt.
    Dann bekam ich von einem Bekannten diesen Computer, auf dem ich bisher alles, was ich für das Buch sammele, aufschreibe. Das war eine Rettung für mich. Ich habe nur noch geschrieben, konnte gar nicht mehr aufhören, nur wenn ich mal mit dem Hund raus musste. Es war wie eine Sucht, ich konnte reden ohne, dass jemand zum Zuhören da war und ohne dass ich mich schämen musste. Es war wirklich wie eine Sucht. Ich konnte nicht mehr aufhören zu schreiben und schrieb und schrieb. Natürlich wurde dadurch auch immer mehr wieder aufgewühlt und es konnte mir nicht besser gehen, doch aufhören zu schreiben, das ging auch nicht. Ich schrieb und schrieb und saß den ganzen Tag am Computer. Leider kann ich aber nur gut Schreibmaschine schreiben und irgendeinmal hatte ich dann alles so verstellt und vertippt, dass ich gar nicht mehr damit klar kam und nichts mehr funktionierte.
    Jetzt stand ich wieder da und wusste nicht, wohin mit alldem, was in mir brodelte. Nun fehlte mir mein Therapeut (der Computer) – es ging nichts mehr, ich kam nicht mehr klar mit ihm und mir Hilfe zum Erklären holen, hatte nicht viel Sinn.
    Ich war überhaupt nicht in der Lage, irgendetwas Erklärendes aufzunehmen. Ich begriff nichts, mein Kopf ging zu und ich konnte nichts aufnehmen. Also, Pause mit Schreiben und dadurch wieder alles in mir behalten. Es ging mir auch total schlecht dadurch, ich bin richtig unruhig geworden und stimmungsmäßig total abgestürzt. Mir ging es einfach ganz schlecht, ich habe nichts mehr gemacht, war zu nichts mehr in der Lage, habe nur noch geheult und versucht, wenn mein Mann anrief, mich zu verstellen und so zu tun, als ginge es mir super. Die Wochenenden, wenn er heimkam, waren schon schwieriger, da musste ich ja funktionieren, so tun als ginge es mir gut und ihn verwöhnen, damit er sich zu Hause erholen kann.
    Das vorletzte Wochenende, als er heimkam, ich weiß nicht, warum, aber wir hatten darum gebeten, dass er nicht, wie gewöhnlich vom Samstag zum Sonntag sondern, dass er bereits am Freitag bis Samstag abends heim darf, hat es mich dann total erwischt. Am Freitagvormittag versuchte ich wohl irgendwie, alles noch schnell in den Griff zu bekommen, dass es ordentlich aussieht und man nicht sieht, ich bin nicht so richtig fit. Ich bin dabei aber glaube ich total durchgedreht, vor Angst, ich schaffe es nicht und dann kam noch ein Flashback dazwischen, mit dem ich nicht allein zurechtkam und ich geriet so in Panik. Ich dachte nur noch: „Was tue ich jetzt, damit ich mich nicht umbringe?.““
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Helmut wollte ich nicht anrufen und wahrscheinlich ist er inzwischen auch schon unterwegs nach Hause. Dann kam ich auf die Idee, meine Freundin Resi anzurufen. Ich konnte nicht reden am Telefon, ich habe bloß geheult und gesagt, dass ich nicht allein bleiben kann, weil es mir so schlecht geht.
    Es dauerte keine l0 Minuten und Resi und ihr Mann waren da. Sie suchten erst einmal nach meinen Medikamenten und gaben sie mir – ich habe einfach nichts mehr gerafft, ich war total hinüber, nur noch am heulen und zittern. Resi meinte dann, dass sie mich mitnehmen und sie Helmut anrufen, damit er weiß, wo ich bin. Also bin ich mit zu Resi und Alfons gefahren und sie haben mich auf ihre Couch gepackt und ich habe geheult, bis ich irgendwann eingeschlafen war. Helmut haben sie nicht mehr erreichen können und er war sauer, als er heimkam und ich nicht da war, er hatte Angst um mich und wusste nicht, wo ich bin. Doch dann haben unsere Nachbarn ihm Bescheid gesagt, wo ich bin. Ich war nicht in der Lage anzurufen und Resi hatte es doch ständig versucht, aber er war ja schon unterwegs gewesen zu mir nach Hause. Er kam dann zu Resi und Alfons die erzählten ihm dann, was los war und wie ich angerufen habe und um Hilfe gebeten habe, weil ich nicht mehr wusste, wie ich zurechtkommen soll. Mein Mann beruhigte sich dann und mit der Zeit kam ich dann auch wieder zu mir und war auch wieder etwas ruhiger durch die Medikamente und weil ich nicht allein war. Weil ich etwas geschlafen hatte, haben sich meine Nerven wieder etwas beruhigt.
    Wir saßen noch eine Weile zusammen, Helmut trank einen Kaffee und dann fuhren wir nach Hause.
    Natürlich wollte Helmut dann am Samstagabend nicht wieder wegfahren und mich allein lassen. Ich sagte, ich bin nicht allein, ich kann Resi anrufen und auch

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