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Ich will doch nur normal sein!

Ich will doch nur normal sein!

Titel: Ich will doch nur normal sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina J.
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waren über 7 Jahre zusammen, lebten zusammen wie ein Ehepaar und ich dachte, dann könnten wir doch auch endlich heiraten. Auf Arbeit wurde ich ständig von meinen Kollegen gefragt, wann ich denn heiraten würde oder ob ich ewig verlobt bliebe. Was würde sich ändern, wenn wir heiraten? Doch nur mein Name. Öfter sprach ich dieses Thema an und er sagte mir dauernd, er wolle nicht noch einmal heiraten.
    Wir waren daran, ein Haus zu bauen für uns, hatten Pläne, eine Gaststätte zu eröffnen. Alles, was ich verdiente, gab ich für uns beide aus, behielt nichts zurück für mich. Es gab keine getrennten Konten. Mein Einkommen wurde zum Leben verbraucht, von ihm bekam ich nichts für den Haushalt. Das Jürgen sein Geld nur für sich behielt, fiel mir in meiner Dummheit gar nicht auf und ich dachte ja auch nicht an eine Trennung und wie ich danach existieren könnte. Es fiel mir einfach gar nicht auf, dass nur mein Geld weg war und er sein Geld fein behielt.
    Später sagte ich dann, wenn er mich nicht heiraten wolle, dann würde er mich auch nicht lieben und ich könne ebenso gut gehen. Das hätte ich lieber sein lassen sollen. Er heiratete mich nämlich. Ich freute mich noch darüber zu heiraten, eine richtige eheliche Beziehung zu haben, einen richtigen Ehemann und nicht mehr die dummen Fragen „Wann heiratest du denn endlich?“ Das war nun vorbei.
    Ja, wir heirateten. Alles sollte Vergangenheit sein, alles sollte ausgelöscht sein und war es auch.      

    Mein Gott, wie konnte ich nur so dumm sein und hoffen, es könnte gut werden, wo es doch seit meinem Wunsch nach einem eigenen Kind nie mehr richtig gut war. Ich war so blind! Ich war so taub für alle Warnsignale – er hätte (er hat auch) mich mit Füßen von sich treten können, ich wäre (bin) wieder zu ihm hingekrochen.
    Ich dachte nie daran, „wegzukriechen“, einfach wegzugehen. Im Gegenteil, ich dachte jetzt werde ich erst richtig glücklich sein, zwar ohne Kind, aber ich dachte, ich werde glücklich sein. Das, was ich nun berichten werde, dazu werden viele sagen, wie kann man nur so dumm sein. Man kann. Ich war es und viele sind es mit Sicherheit immer noch, deswegen will ich es berichten.

    Es sollte nun endlich aufhören mit dieser ewigen Fragerei, wann wir denn nun endlich mal heiraten wollen. Der Polterabend war schon so, dass ich besser nicht mit auf das Standesamt gegangen wäre. Es wäre garantiert besser gewesen.
    Ich hätte mir viel ersparen können. Aber nein, ich wollte ja endlich verheiratet sein, so wie es sich gehört. Am Polterabend waren meine Kollegen und einige Bekannte aus dem Dorf da. Es ging, es waren nicht zu viele Leute. Komischerweise war von Jürgens Kollegen nicht einer da und ich dachte schon, es kommt keiner von seiner Seite, doch dann kam ein Lkw mit Schrott (mein Mann war Heizungsmonteur) und der ganze Hänger mit Schrott wurde in den Hof gekippt und die Kollegen verschweißten das Zeug noch in sich, so dass es ein einziger riesiger Klumpen wurde, der zum Wegräumen erst wieder auseinandergeschweißt werden musste.
    Es gab dann doch noch eine mächtige Trinkerei und ich fühlte mich nicht so wohl, da mein Mann immer mehr trank und seine Kollegen und er schweinische Witze erzählten. Aus diesem Grund dauerte es nicht lange und meine Kolleginnen und Kollegen (Büro) verabschiedeten sich sehr schnell.
    Es war mir ziemlich peinlich und ich glaube, mein Mann hatte es darauf angelegt. Später gab es dann Streit deswegen und als alle, auch seine Kollegen weg waren, war er so voll, dass er alles voll kotzte und weil ich was gesagt habe, damit er rausgeht dazu, hat er mich zusammengeschlagen und alles, was rum stand zerschlagen. Der Abschluss des Polterabends sah dann so aus, dass er ins Bett ging und ich in der Ecke in der Stube zwischen den Scherben und Essensresten hockte und weinte. Später fing ich dann an aufzuräumen und sauber zu machen. Er lag im Bett und schlief. Ich habe die ganze Zeit geheult und als er dann aufstand und runterkam, da habe ich so getan, als sei nichts passiert. Habe ihm Kaffee gemacht und Frühstück. Wir sind ganz allein auf das Standesamt und anschließend zum Fotografen gefahren.
    Essen hatte ich selbst vorgekocht und wir haben zu Hause gegessen, Gäste gab es keine. Wir zogen die Sachen aus und das war es. Ich war enttäuscht. Es war keine schöne Feier. Ich war nicht glücklich, sondern versuchte krampfhaft nicht loszuheulen.
    Abends war ich froh, als der Tag rum war. So, nun war ich

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