Ich will doch nur normal sein!
verheiratet. Wollte ich das nicht?
Alles hatte also seine Ordnung und ich war endlich meinen verhassten Mädchennamen los. Aber von diesem Tag an sollte sich auch das Leben mit meinem Mann ändern. Ich weiß nicht, wie es möglich ist, dass ein Mensch sich 7 Jahre so verhält, dass man mit ihm zusammenbleiben möchte und dann, nachdem die Hochzeit rum ist, einfach so von heute auf morgen nur noch gemein, brutal und schlecht ist.
Es war die Hölle mit ihm. Nichts konnte ich mehr richtig machen, er hat mich nur noch geschlagen, getreten, angespuckt und wenn es ihm Spaß machte oder er es brauchte, dann hat er mich vergewaltigt.
Nun war es wieder soweit. Es konnte mir nicht schlimmer gehen als so und ich wusste wieder nicht, wohin und mit wem reden. Ich schwieg und vertuschte und tat so, als sei alles in Ordnung. Fast ein ganzes Jahr habe ich das ausgehalten, dann habe ich versucht, mir einige Anziehsachen zurechtzulegen, sonst nichts, nur meine Kleidung. Ich wollte weg, ich hielt es nicht mehr aus. Er war so gemein. Eines Nachts schlug er mich, jagte mich die Treppe runter und sperrte mich im Nachthemd aus dem Haus. Ich wagte nicht zu rufen, damit in der Nachbarschaft keiner was mitkriegt, weil ich mich so schämte. Es war kalt in dieser Nacht und ich bin dann zu unserem Hund in die Hütte gekrochen und habe die Nacht dort zugebracht.
Ein andermal, ich war in der Dusche, er hatte eine neue Idee. Er machte die Dusche auf und hat mich von oben bis unten angepinkelt. Es war schrecklich und ich wusste nicht einmal, was ich nun wieder gemacht habe, was ihm nicht gepasst hat.
Wenn er abends besoffen ins Bett kam, dann hat er mich mit den Füßen aus dem Bett geschoben und in die Ecke der Schlafstube getreten und dort musste ich hocken bleiben, solange es ihm gefiel.
Wenn aber jemand auf Besuch kam, dann tat er freundlich und jeder kannte ihn ja auch nur als den prima netten Kumpel. Keiner kannte ihn so, wie ich.
Hätte ich versucht, jemand zu erzählen, wie es mir geht, mir hätte doch niemand geglaubt. Das hat er mir auch ständig zu verstehen gegeben. Ich war doch diejenige, welche schon solange in der Psychiatrie und also nicht richtig im Kopf war.
Ich wusste, ich brauche nichts zu sagen, mir wird keiner glauben. Mein Vater ist auch ein Säufer und Weiberheld und jeder redet über ihn, also was soll dann schon die Tochter viel taugen.
Ja, ich habe also ein paar Kleinigkeiten zusammengepackt, um hier weg zu gehen. Ich hatte Pech, er hat es mitbekommen und ich habe die schlimmste Prügel meines Lebens bezogen. Mein Körper war grün und blau geschlagen. Er drosch auf mich ein und da er ein Riesenkerl war, hatte er viel Kraft. Ich wollte zum Fenster raus springen, aber er hat mich noch am Arm erwischt und mich zu Boden geschlagen, ich rannte in die Dusche und machte sie zu, er zertrat die Glastür und die Scherben flogen mir nur so um die Ohren.
Er zerrte mich in die Schlafstube, warf mich auf das Bett und stellte sich über mich und trat und schlug auf mich ein. Bei einem Schlag zielte er auf mein Gesicht, hielt die Faust kurz vorher an und sagte: „In die Fresse schlage ich dir nicht, das kann man sehen. Den Gefallen tu ich dir nicht.“ Er schlug überall hin, nur nicht da, wo es zu sehen war. Als er genug hatte, jagte er mich die Treppe runter und stieß mich zur Haustür raus. Dann ging er wieder rein und schloss zu. Da stand ich und heulte und war doch froh, dass Schluss war mit den Schlägen.
Ich hatte nichts, kein Geld, keine Ausweise, nichts anzuziehen aber ich hatte eines, mein Moped stand im Hof und der Zündschlüssel steckte. Ich dachte nur noch – weg, nichts wie weg hier. Und setzte mich auf das Moped und ließ es den Berg runter rollen, damit er mich nicht hört und mit dem Auto hinterher kommt. Unten ließ ich es an und fuhr, ich wusste erst nicht, wohin. Dann bin ich auf Arbeit gefahren, in mein Büro und habe mich erst einmal dort versteckt, den Schlüssel hatte ich ja.
Am nächsten Tag konnte ich für 4 Wochen bei einer Kollegin untertauchen. Ich schlief im Zimmer ihrer großen Tochter, die im Internat war. In der Zwischenzeit versuchte ich mir eine Wohnung zu suchen. Mein Betrieb half mir dabei und so hatte ich auch schnell eine Wohnung. Aber, oh Gott, was soll ich da reinstellen, ich habe kein Geld, keine Möbel, einfach gar nichts.
In dieser Wohnung wohnte eine alte Dame, welche verstorben ist und es war niemand da, der all diese Sachen, die in der Wohnung waren, haben wollte. Ich
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