Ich will ja nur dich!
erzählt.«
»Er hat es Sam und mir irgendwann voriges Jahr anvertraut, als er mal eine ziemlich schlechte Phase durchgemacht hat. Ich sage dir das, um dir vor Augen zu führen, dass es bei alldem, was er heute zu dir gesagt hat, nicht um dich ging.« Cara schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Und er hat noch nie eine Frau so angesehen, wie er dich ansieht. Ehrlich.«
Liza wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Selbst wenn Dare sie liebte, machte das keinen Unterschied, denn seine Vergangenheit und die Rolle, die ihr Bruder darin spielte, standen zwischen ihnen. Liza würde ihn stets an diese Vergangenheit erinnern, und das würde sich niemals ändern. Und wenn er sich noch so oft für seinen Ausbruch entschuldigte, sie würden immer und immer wieder vor demselben Problem stehen. Und deshalb war es völlig unerheblich, ob seine Tirade gegen sie gegangen war oder nicht.
Es war vorbei.
Sie sah Cara an. »Danke für die Erklärung. Sie wird nichts ändern, aber vielleicht fällt es mir jetzt leichter, Dare zu verzeihen für das, was er gesagt hat und wie er es gesagt hat, und vor wem.« Beim letzten Wort versagte ihr die Stimme. Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin total erledigt. Ich muss ins Bett.«
Gähnend hielt sich Cara die Hand vor den Mund. »Ich auch. Wir reden morgen über die Geldübergabe und wie du dabei vorgehen solltest.« Cara holte tief Luft. »Und ich muss Dare informieren.«
Liza straffte die Schultern. »Wozu? Ich habe doch jetzt dich .«
Cara musterte sie, als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank. »Ich habe das dumpfe Gefühl, dass er da auch noch ein Wörtchen mitzureden haben möchte.« Sie stemmte sich mit beiden Händen in die Höhe. »Ich werde es ihm erzählen. Das muss ich tun.«
Liza legte den Kopf schief. »Okay, dann erzähl es ihm meinetwegen. Aber sorg dafür, dass er sich von nun an von mir fernhält.«
Denn noch so einen schweren Schlag konnte ihr Herz beim besten Willen nicht mehr einstecken.
Kapitel 18
Als tags darauf um sechs Uhr morgens Dares Telefon klingelte, hatte er das Gefühl, sich gerade erst hingelegt zu haben. Er rollte sich auf die Seite und tappte nach dem Störenfried. »Wehe, das ist nicht wichtig«, knurrte er.
»Hier ist Cara«, tönte es leise aus dem Hörer.
Dare versuchte, seine Müdigkeit abzuschütteln. »Ist irgendetwas mit Liza?«
»Ach, sie ist dir also doch nicht egal?«, ätzte Cara.
Darauf konnte er jetzt wirklich verzichten. »Du weißt verdammt gut, dass sie mir nicht egal ist, sonst würdest du mich nicht in aller Herrgottsfrühe anrufen.«
Cara seufzte. »Hast ja recht. Sie hatte gestern Besuch«, flüsterte sie.
Vermutlich schlief Liza noch. »Nash hat es mir erzählt.« Bei dem Gedanken daran krampfte sich erneut sein Magen zusammen. »Geht es ihr gut?«
»Sie ist eine starke Frau. Sie hat ja noch nicht einmal die Fassung verloren, nachdem du sie vor der gesamten Familie zur Sau gemacht hast«, stichelte Cara. »Sie haben ihr eine Frist gesetzt. Sie hat bis Montagabend 17 Uhr Zeit, um die fünfzigtausend Dollar aufzutreiben, die ihr Bruder diesen Typen schuldet.«
»Fünfzigtausend Dollar?«, stieß Dare hervor. Er setzte sich auf und versuchte, seinen pochenden Schläfen keine Beachtung zu schenken.
»Ganz recht. Zum Glück hat sie das Geld auf der hohen Kante. Ihr Großvater hat ihr wohl einen ziemlichen Batzen hinterlassen.«
»Wenn ich ihren Bruder zwischen meine Finger kriege …«
Cara schnaubte. »Ich behaupte mal, es war vor allem deine Einstellung ihrem Bruder gegenüber, die dazu geführt hat, dass du dich gestern derart in die Nesseln gesetzt hast. Aber das ist im Augenblick nebensächlich. Wir brauchen einen Plan.«
»Ich komme vorbei, und dann machen wir Nägel mit Köpfen.« Er schwang die Beine aus dem Bett.
»Nicht so hastig, Romeo. Sie will dich nicht sehen.«
Dare schloss die Augen und versuchte, gegen den Schmerz anzukämpfen, den ihm diese Information verursachte. »Danke, dass du es mir schonend beigebracht hast.«
»Soll ich dir mal einen guten Rat geben?«
»Würde es etwas nützen, wenn ich Nein sage?«
»Sieh zu, dass du die Kurve kriegst, bevor du sie verlierst«, riet ihm Cara. »Denn du bist verdammt nahe dran. Also, reden wir über den Plan.«
Dare sah sich in seiner kleinen Wohnung um. Klein war eigentlich noch eine Untertreibung. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie verwöhnt er war, seit er bei Liza gewohnt hatte. Nicht nur wegen der schönen großen Räume, sondern vor allem
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