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Ich will ja nur dich!

Ich will ja nur dich!

Titel: Ich will ja nur dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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sah wieder zu Liza, deren Miene nun vollkommen verschlossen wirkte. Den verlorenen, zutiefst bekümmerten Blick in ihren Augen hatte er noch nie zuvor gesehen, und er jagte ihm Angst ein.
    Was um Himmels willen hatte er getan? »Liza …« Er streckte die Hand aus und packte sie am Handgelenk.
    Sie zuckte zusammen und entwand ihm ihren Arm. »Fass mich nicht an!« Dann blickte sie zitternd zur Tür. »Ich gehe jetzt.«
    »Nicht allein«, sagte Dare ganz automatisch.
    Sie musterte ihn mit schmalen Augen. »Du glaubst wohl nicht allen Ernstes, dass ich mit dir irgendwohin gehe.«
    Dare verzog das Gesicht. Allmählich dämmerte ihm, was er da gerade angerichtet hatte.
    Nash trat zu Cara, die an der Wand lehnte, und flüsterte ihr etwas ins Ohr, worauf sie nickte und sogleich auf Liza zumarschierte. »Ich komme mit und bleibe die Nacht über bei dir«, sagte sie und bedachte Dare mit einem vernichtenden Blick aus ihren blauen Augen.
    Liza schluckte schwer. »Danke. Dieses Angebot nehme ich gerne an nach allem, was ich heute erlebt habe«, murmelte sie.
    Dare schüttelte den Kopf und fragte sich, was sie wohl damit meinte, und er fragte sich auch, was zum Geier ihn bewogen hatte, zu einem derartigen Rundumschlag auszuholen und seinen Zorn ausgerechnet an Liza auszulassen, die doch der einzige Mensch war, von dem er mit Sicherheit wusste, dass er ihn nie verletzen würde.
    Liza stürmte hinaus, dicht gefolgt von Cara. Dare blieb im Warteraum zurück, umgeben von schweigenden Familienmitgliedern, die ihn immer noch fassungslos anstarrten.
    Zitternd und erschöpft ließ er sich auf den nächstbesten Stuhl fallen.
    Nash kam steif herüber, zog unwirsch einen Stuhl näher und setzte sich neben ihn. »Kannst du mir das vielleicht mal erklären?«
    Dare fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Das war nicht … ich wollte nicht …«
    »Einen Versuch bekommst du noch«, erwiderte Nash. »Denn verglichen mit dem Benehmen, das du gerade an den Tag gelegt hast, wirkt Brian McKnight wie ein Heiliger.« In seiner Stimme schwang Empörung mit.
    Dare konnte es ihm nicht verdenken. »Ich habe verdammt noch mal nicht die leiseste Ahnung. Als ich Tess vorhin da auf diesem Bett liegen sah, konnte ich nur noch an Stuart Rossman denken, wie er damals in einer Blutlache auf der Terrasse lag.« Er senkte den Kopf. »Dann meinte Liza, wenigstens sei Tess das Magenauspumpen erspart geblieben, das doch ziemlich grauenhaft sei, und das konnte sie eigentlich nur wissen, weil es ihr gottverdammter Bruder auch schon über sich ergehen lassen musste. Und da ist bei mir plötzlich eine Sicherung durchgebrannt.«
    »Das kannst du wohl laut sagen«, knurrte Ethan.
    Dare hob den Kopf.
    Kelly und Faith starrten ihn vorwurfsvoll an. Die Enttäuschung war ihnen deutlich ins Gesicht geschrieben.
    Dare erhob sich. »Ich muss zu ihr.«
    Doch Kelly stellte sich ihm in den Weg, ehe er auch nur einen Schritt machen konnte. »Heute Abend wirst du dich gefälligst von ihr fernhalten.«
    Dare hob eine Augenbraue. »Wie bitte?«
    »Liza wusste schon vor deinem Ausbruch gerade eben, was du ihr gegenüber empfindest. Ihr war klar, dass du nur so lange bei ihr bleiben würdest, wie sie auf deinen Schutz angewiesen war. Aber jetzt passt Cara auf sie auf, also tu Liza einen Gefallen und lass sie in Ruhe.« Kelly verschränkte die Arme vor der Brust. Ihre Miene war hart und unversöhnlich.
    »Das habe ich nie gesagt.« Er hatte es ja noch nicht einmal gedacht. Er hatte etwas Abstand benötigt, aber …
    »Das war auch gar nicht nötig. Sie hat mir erzählt, dass Brian dich auf Schritt und Tritt an die Vergangenheit erinnert, und dass sie deshalb ebenfalls quasi ein lebendiges Mahnmal für dich ist. Und da sich über kurz oder lang noch jeder von ihr abgewendet hat – ihre Worte, nicht meine – hat sie nicht erwartet, dass das bei dir anders sein würde.« Kellys Tonfall verriet Dare unmissverständlich, was sie im Augenblick von ihm hielt.
    »Ach du Sch…«, murmelte er und rief sich in Erinnerung, was ihm Liza über ihr Verhältnis zu ihren Eltern anvertraut hatte. Wie einsam sie gewesen war. Wie allein. Er ließ die Schultern hängen.
    »Ganz recht«, blaffte Kelly. »Deshalb möchte ich dich inständig bitten, Liza im Augenblick nicht mit irgendwelchen Ausflüchten und Entschuldigungen zu kommen. Nimm dir Zeit, lass dir alles durch den Kopf gehen, und geh nur zu ihr, wenn es dir ernst ist mit ihr. Sie hat es nicht verdient, verarscht zu werden.«
    Dare starrte

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