Ich will ja nur dich!
gelandet, und ihre wunderschönen kaffeebraunen Augen gaben ihm nun den Rest. Und dann waren da noch die Abdrücke seiner feuchten Hände, die er auf ihrem Top hinterlassen hatte und die seine Aufmerksamkeit auf ihren Busen lenkten …
Mist, er musste dringend an etwas anderes denken, sonst bekam er gleich massive Schwierigkeiten.
»Ich habe übrigens auch einen Namen«, erinnerte er sie in scherzhaftem Tonfall.
»Officer Barron«, feixte sie. Dann zog sie verunsichert den Kopf ein.
Wenn sie sich wie jetzt von ihrer schüchternen Seite präsentierte, hatte sie so gar nichts mit der resoluten Lady gemein, die er von ihren Begegnungen auf der Polizeiwache kannte. Heute wirkte sie jedenfalls bedeutend sympathischer und viel weniger kratzbürstig.
Weshalb sich Dare gleich noch mehr zu ihr hingezogen fühlte. »Ich meinte, ich habe auch einen Vornamen.« Und er wollte ihn aus ihrem Mund hören.
Sie hob den Kopf. »Dare.« Ihre Miene war zurückhaltend, aber der Anflug eines Lächelns, das zwei verlockende, sexy Grübchen auf ihre Wangen zauberte, umspielte ihre Lippen.
»Schon besser.« Er gestattete sich einen unauffälligen Blick auf ihr Outfit: schwarze Shorts mit weißen Seitenstreifen, ein schwarzes ärmelloses Top, in dem ihre Brüste gut zur Geltung kamen und ein abgetragenes Paar Turnschuhe.
»Gehst du immer abends joggen?« Die Sonne ging gerade unter, und ihm war gar nicht wohl bei der Vorstellung, dass sie um diese Uhrzeit allein hier unterwegs war.
»Nein, normalerweise drehe ich morgens eine Runde durch mein Viertel, aber heute früh hatte ich ein Meeting, deshalb habe ich das Laufen auf später verschoben.«
Er nickte etwas beruhigt. »Tja, dann hab ich ja richtig Glück gehabt. Geht es dir gut? Wegen des Zusammenstoßes, meine ich.«
Sie nickte. »Alles in Ordnung. Ich hätte besser auf den Weg achten sollen, aber war ich in Gedanken ganz woanders.« Sie lief rot an, und er sich fragte, woran sie wohl gedacht haben mochte.
»Das war ich auch.« Und das war er immer noch.
Sie schwiegen. Liza trat verlegen von einem Fuß auf den anderen.
»Ich sollte dann wohl mal weiterlaufen«, murmelte sie.
Dare zögerte kurz, dann platzte er, ohne lange darüber nachzudenken heraus: »Ich wollte mir gerade eine Pizza gönnen. Kommst du mit?«
Ihre Augen funkelten überrascht auf.
Er war nicht weniger überrascht als sie, denn eigentlich war er in einer Stunde bei seinem Bruder zum Essen eingeladen. Aber er wollte Liza nicht einfach gehen lassen.
»Ähm …« Die Entscheidung schien ihr nicht leichtzufallen, und er wusste, dass er das Familientreffen sausen lassen würde, wenn er dafür mit ihr ausgehen konnte.
»Heute kann ich nicht. Ich muss noch arbeiten. Ich muss für morgen früh noch eine Präsentation fertigstellen.«
Dare nickte verständnisvoll, war aber trotzdem enttäuscht. »Kein Problem.«
Er fragte sich, ob er das als eine klare Absage für alle Zeiten verstehen sollte. Aber sie hatte ja nicht gesagt, dass sie ganz allgemein nicht konnte oder wollte, sondern nur, dass sie heute Abend keine Zeit hatte.
»Tja, dann vielleicht ein andermal?«
Sie riss die Augen auf, als könnte sie nicht glauben, dass er so hartnäckig war.
»Vielleicht«, sagte sie vorsichtig.
Sein Herz machte einen Satz, und er musste sofort daran denken, dass Cara behauptet hatte, er könne Liza rumkriegen, sofern er es wolle. Er hatte Liza stets verurteilt, aber nachdem er ihr nun einen Eindruck davon vermittelt hatte, wie er wirklich war, wirkte sie wie ausgewechselt.
»Kann ich dich irgendwohin bringen?«, fragte er, weil er sich einfach nicht von ihr trennen konnte.
Sie schüttelte den Kopf. »Mein Auto steht da vorne vor meinem Büro«, antwortete sie und deutete auf die von Bäumen gesäumte Straße.
»Pass auf dich auf.«
»Tu ich immer«, sagte sie und schenkte ihm ein breites, aufrichtiges Lächeln.
Dann joggte sie davon, und Dare sah ihr nach, mit dem deutlichen Gefühl, dass sich zwischen ihnen etwas verändert hatte. Er musste Liza unbedingt näher kennenlernen.
Es spielte keine Rolle mehr, wer ihr Bruder war, oder was er getan hatte.
Liza hielt neben ihrem geliebten Auto, einem schneeweißen BMW Cabrio mit schwarzem Interieur. Sie öffnete den Wagen und schnappte sich eine Wasserflasche vom Rücksitz, die sie in einem Zug leerte. Es war ihr egal, ob sie später einen Krampf bekam oder nicht. Ihr Mund war wie ausgetrocket, und ihr Herz raste – was sicher nicht an der Laufstrecke lag, die sie in
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