Ich will ja nur dich!
gearbeitet.«
»Hart gearbeitet«, fügte Kelly kichernd hinzu, und Dare fragte sich unwillkürlich, was Ethan wohl in den Eistee gekippt haben mochte.
»Tja, du hast es gehört, die Arbeit ruft.« Liza zuckte die Achseln und ließ ihn stehen.
Er verfolgte, wie sie zum Pool marschierte, bei einem Liegestuhl haltmachte und das Kleid abstreifte. Beim Anblick ihres kaum verhüllten Körpers, der darunter zum Vorschein kam, blieb ihm die Zunge am Gaumen kleben.
»Ganz ruhig, Kleiner.« Nash klopfte ihm so kräftig auf die Schulter, dass sich Dare verschluckte.
»Würdest du mich jetzt bitte endlich in Ruhe lassen?«, fauchte Dare.
»Nur wenn du zugibst, dass du ihr mit Haut und Haaren verfallen bist.« Nash brach in schallendes Gelächter aus, und Dare zeigte ihm erneut den besagten Finger, wenn auch etwas halbherzig. Er konnte schließlich nicht behaupten, dass sein Bruder vollkommen danebenlag.
Kapitel 12
Liza hatte nicht erwartet, Dare hier anzutreffen, obwohl sie nach dem Vormittag, den sie hinter sich hatte, eigentlich damit hätte rechnen müssen. Sie hatte die vergangenen paar Tage damit zugebracht, die Tatsache zu verarbeiten, dass ihr Bruder Stuart Rossman umgebracht hatte. Und die Schlussfolgerung, dass ihre Eltern und einige andere Erwachsene von Serendipity – lauter Leute von Rang und Namen – das Verbrechen einfach vertuscht hatten.
Liza hatte mit dem Trugbild gelebt, das sie geschaffen hatten, und sie hatte nichts unternommen, das Brian dabei geholfen hätte, mit dem, was er getan hatte, fertigzuwerden. Die Wahrheit musste jede wache Minute seines Lebens an ihm gezehrt haben. Jetzt konnte Liza seine Flucht in die Alkoholsucht viel besser verstehen. Für Dare war Brian der Schuldige – und das war er auch, zweifellos, aber Liza wusste, wie ihr Bruder als kleiner Junge gewesen war. Seit sie denken konnte, hatte sie alles in ihrer Macht Stehende getan, um Brian zu retten. Aber es war nicht genug gewesen. Damals wie heute nicht.
Sie schüttelte die tristen Gedanken ab und deponierte ihre Tasche, ihr Strandkleid und ihr Handtuch auf einem freien Liegestuhl. In der Tasche befanden sich die zwei Schecks für Annabelles Antiquitätenladen. Ihr Besuch bei Annabelle vorhin war völlig anders verlaufen als geplant, besser gesagt, er war komplett in die Hose gegangen. Das Rätsel rund um die doppelte Scheckausstellung war nach wie vor ungelöst, und die Frage, ob ihr Bruder dabei die Finger im Spiel hatte, unbeantwortet. Und zu allem Überfluss hatte Liza, ohne es zu wollen, auch noch eine wichtige Lieferantin vor den Kopf gestoßen.
Sie war froh, den Vorfall und die Probleme mit ihrem Bruder einige Zeit hinter sich lassen zu können, und kam Faiths Aufforderung, ins Wasser zu kommen, nur zu gerne nach. Also ging sie zum Pool, schnappte sich eine der Luxus-Luftmatratzen mit seitlicher Becherhalterung und machte es sich darauf bequem. Warme Sonnenstrahlen kitzelten ihre Haut, und das Wasser, das sie umspülte, war angenehm kühl. Himmlisch , dachte sie.
Auf dem Anwesen ihrer Eltern hatte es zwar einen Pool gegeben, aber jetzt hatte sie keinen mehr, und sie hatte ganz allgemein nur selten die Gelegenheit, einfach abzuhängen und zu entspannen.
»Das ist ja traumhaft hier«, schwärmte sie.
»Du bist uns jederzeit herzlich willkommen«, antwortete Faith, wie immer die Liebenswürdigkeit in Person. »Und das sage ich nicht nur so, das meine ich ernst.«
Liza lächelte dankbar. »Es kann gut sein, dass ich schon bald auf dein Angebot zurückkomme.«
»Na, hoffentlich«, meinte Kelly. »Ich bin nämlich auch oft hier.«
Faith beugte sich zu Liza hinüber. »Dare übrigens ebenfalls.«
Liza hielt sich die Ohren zu. »Das habe ich nicht gehört. Ich höre gar nichts. Ich dachte, wir sind hier, um über die Benefizveranstaltung zu reden.«
Kelly lachte. »So ist es. Faith und ich wollten nur sichergehen, dass du weißt, was Sache ist«, sagte sie mit einem verschmitzten Lächeln.
Faith hatte wohl Lizas entnervten Blick bemerkt, denn sie sagte: »Also gut, dann kommen wir mal zum Geschäftlichen.«
»Soll ich anfangen?«, schlug Liza vor. Ihr war jedes Mittel recht, um sich vom Anblick des halb nackten jüngsten Barron-Bruders abzulenken, der mit braun gebranntem Oberkörper auf einem Liegestuhl am anderen Ende des Pools lag und zu ihnen herüberstarrte.
»Okay, leg los.« Faith hakte sich mit dem Ellbogen am Beckenrand ein, damit sie nicht abtrieb.
Liza war nicht entgangen, dass sich Ethan an ihr gar
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