Ich will ja nur dich!
nicht sattsehen konnte, und auch Nash konnte den Blick nicht von seiner Göttergattin abwenden. Die Luft im Poolbereich war derart testosterongeschwängert, dass sich sogar Liza bereits auf ihrer Luftmatratze wand.
Sie zwang sich, ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Besprechung zu lenken. »Also, mal sehen. Da ich neulich den Park im Stadtzentrum verwüstet habe, wird das Geld wohl doch nicht dem Jugendzentrum zugutekommen, wie ich es gehofft hatte.« Aus der Traum, dachte sie bedrückt.
»Irrtum.« Faith wedelte mit der Hand. »Ein anonymer Spender hat sich großzügigerweise bereit erklärt, die Kosten für die Instandsetzung der Grünanlage im Stadtzentrum zu übernehmen. Es ist also nach wie vor offen, wofür die Spendengelder verwendet werden.« Faith schenkte Liza ein unschuldiges Lächeln.
Doch Liza ließ sich nicht täuschen. »Du hast doch nicht etwa … Oder vermutlich sollte ich eher sagen: Ethan hat doch nicht etwa …« Ihr drehte sich der Magen um bei dem Gedanken, dass die beiden für die Behebung der Schäden aufgekommen waren, die sie mit ihrem Unfall verursacht hatte.
Kelly hob eine Augenbraue. »Hast du nicht gehört, Liza? Es war von einem anonymen Spender die Rede!« Sie wackelte scherzhaft mit dem Zeigefinger.
Liza schnaubte, ungerührt von ihren Schelten. »Ihr hättet nicht … Wie kommt ihr dazu … Ich möchte auch etwas beisteuern.« Sie hatte selbst Geld auf der hohen Kante. Sie würde sich an den Reparaturkosten beteiligen, auch wenn es ein Loch in ihre Ersparnisse reißen würde.
»Nicht nötig. Der Scheck ist bereits ausgestellt, und er dürfte die Reparaturkosten zur Gänze abdecken«, erklärte Faith. »So, und nun zu der Entscheidung bezüglich der Spendenerlöse aus der Benefizgala. Das allmonatliche Treffen des Verschönerungsvereins findet am Mittwochabend um halb sieben bei Caroline Bretton statt. Bitte seht zu, dass ihr beide pünktlich seid, denn wir drei müssen dann gegen die alte Garde antreten, und ich möchte, dass wir eine geschlossene Front bilden.«
Liza nickte nur, überwältigt von dieser Wendung. Das wurde ja allmählich zu einer Art Dauerzustand, sobald ein Mitglied der erweiterten Barron-Familie in der Nähe war.
»Gut. Dann kommen wir jetzt zur Gala selbst«, schaltete Kelly sich ein. »Ich habe eine Kopie der letztjährigen Speisekarte und ein paar Empfehlungen des Chefkochs, wie wir dafür sorgen können, dass sich das Essen zwar vom Vorjahr unterscheidet, aber mindestens genauso viel hermacht. Allerdings habe ich nicht allzu viel Ahnung, wie welches Fleisch geschnitten werden muss oder welche Weinsorten gut sind. Ihr müsst mich zur Verkostung begleiten.« Sie lief rot an bei dem Geständnis, sehr zu Lizas Verblüffung, die Kelly bislang nicht als schüchtern eingestuft hätte.
»Ich komme gern mit«, sagte sie. Sie war froh, wenn sie sich irgendwie einbringen konnte. »Wir könnten uns beim Catering treffen und dort alles besprechen.«
Kelly nickte eifrig. »Ach ja, es gibt noch eine gute Neuigkeit. Ich habe eine weitere Freiwillige angeworben.«
»Wen denn?«, erkundigte sich Faith.
»Annie Kane.«
Faith grinste. »Je mehr, desto besser.«
»Annie Kane? Kenne ich die?« Der Name kam Liza irgendwie bekannt vor.
»Schon möglich. Sie war in der Schule eine Klasse unter uns, und außerdem ist sie Nashs Exfrau«, erklärte Faith.
Liza wäre beinahe von ihrer Luftmatratze gekippt. »Wow.« Ihr Blick wanderte zu den Männern, die gerade in ein ernstes Gespräch vertieft waren und den Frauen zur Abwechslung keine Beachtung schenkten.
»Das ist schon in Ordnung. Kelly und Annie sind gute Freundinnen«, fuhr Faith fort.
»Aha.«
»Ich weiß, was du denkst, aber Nash und Annie benehmen sich eher wie Bruder und Schwester und nicht wie Exehepartner.« Kelly ließ sich ins Wasser gleiten und hängte sich an Lizas Luftmatratze. »Annie ist mit Joe Lockhart zusammen, und zwar schon seit … ich weiß gar nicht genau, sechs oder acht Monaten bestimmt. Ich kann dir versichern, ich habe überhaupt keinen Grund, eifersüchtig zu sein.«
Liza nickte, obwohl sie es nicht nachvollziehen konnte. Aber sie glaubte Kelly aufs Wort. »Damit könnte ich nicht umgehen«, räumte Liza ein und bereute es sogleich.
Sie war viel zu ehrlich in der Gegenwart dieser beiden Frauen, die sie doch eigentlich gar nicht besonders gut kannte. Aber sie machten es ihr so leicht, sich mit ihnen zu unterhalten. Sie akzeptierten sie auf eine unkomplizierte, unbekümmerte Art und Weise,
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