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Ich würde dich so gerne kuessen

Ich würde dich so gerne kuessen

Titel: Ich würde dich so gerne kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrycja Spychalski
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gemacht?«
    Ich drehe mich wütend um. »Du hast echt Nerven, auch noch zu fragen!«
    »Darf ich dich küssen?«
    »Untersteh dich!«
    »Siehst du! Ich darf dich nicht küssen, aber wenn ich mal ein anderes Mädchen ansehe, machst du gleich einen Aufstand!«
    »Das ist echt das Blödeste, was ich je gehört habe!«
    »Aber es ist die Wahrheit!«
    »Du biegst dir alles so zurecht, wie es für dich am bequemsten ist! Ich mache keinen Aufstand! Du kannst machen, was du willst, aber lass mich damit in Ruhe!«
    »Komm, wir fahren zu mir«, versucht er einzulenken.
    »Geh mir aus dem Weg!« Ich möchte mich an ihm vorbeischlängeln.
    »Das werde ich nicht.«
    Jeffer greift mich an der Hüfte, hebt mich hoch und wirft mich über seine Schulter.
    »So Prinzessin! Keine Mätzchen jetzt!«
    »Lass mich runter, sofort!«
    »Ich denke nicht dran.«
    Ich strample mit meinen Füßen, aber nur halbherzig, weil mir das Spiel langsam Spaß macht. Die Drama Queen, echt – das war ich noch nie. Jeffer läuft mit mir Richtung S-Bahn. Die Leute sehen uns nach, einige lächeln, andere gucken irritiert. Auf dem Bahnsteig lässt er mich wieder runter, hält aber sicherheitshalber meine Hand fest, damit ich nicht abhauen kann. Ich zünde mir eine Zigarette an.
    »Mann, dass ihr Frauen immer gleich so ein Theater machen müsst.«
    »Halt den Mund!« Ich drohe ihm mit dem Zeigefinger.
    Als die S-Bahn kommt, steigen wir ein, Jeffer drückt mich in einen Sitz und hält dabei immer noch meine Hand fest, aber jetzt sanfter. Ich sehe aus dem Fenster, welches mein Spiegelbild zurückwirft. Ich bin froh, dass ich heute halbwegs okay aussehe, keine Pickel, keine Augenringe. Die Locken stehen mir frech vom Kopf ab.
    Die vier Stationen reden wir kein Wort, aber ein Lächeln kann ich mir nicht verkneifen. Jeffer lächelt zurück und drückt meine Hand.
    Am Bahnhof Karlshorst kauft Jeffer am Kiosk Zigaretten, Bier und eine große Flasche Cola.
    Dann gehen wir zu ihm. Ein paar Leute kommen uns entgegen.
    »Hey Jeffer! Waren gerade bei dir, aber du hast nicht aufgemacht!«
    »Bin ja auch hier.«
    »Und jetzt? Rocken wir noch die Nacht oder wie sieht’s aus?«
    »Ohne mich heute.«
    »Nee, kann nicht sein! Ohne dich läuft gar nichts!«, lallt der eine.
    »Tut mir leid Jungs. Ich bin raus.«
    Die Frauen in der Gruppe mustern mich. Ich fühle mich unwohl und trete von einem Bein auf das andere.
    »Komm Jeffer, sei kein Spielverderber!«, sagt ein hübsches dunkelhaariges Mädchen.
    »Ein andermal vielleicht.«
    Dann nimmt mich Jeffer an die Hand, was zu einigen bleichen Gesichtern bei den Mädels führt.
    »Amüsiert euch gut!«, ruft er ihnen noch zu, beachtet sie aber nicht weiter, legt mir stattdessen seine Hand um die Schulter.

    Und schon wieder sitzen wir in Jeffers Küche, langsam fühle ich mich hier wirklich schon zu Hause.
    »Was willst du eigentlich von mir?«, frage ich ihn, weil ich so einen unklaren Abend wie die letzten nicht noch mal verkraften werde.
    »Ich will dir paar Songs vorspielen.«
    »Songs?« Ich bin enttäuscht und gleichzeitig hab ich nichts anderes erwartet.
    Jeffer legt eine Platte auf. »Das ist Ben Harper. Großartig. Ich glaube, dass du das magst.«
    »Ich kenne das noch gar nicht.«
    »Ich glaube trotzdem, dass du das magst. Und wenn du möchtest, können wir heute Nacht auch zusammen in einem Bett schlafen.«
    Oh mein Gott! Ich muss aufpassen, dass meine Gesichtszüge nicht entgleisen. Dieser Typ macht mich wirklich fertig.
    »Ich muss heute Nacht nach Hause, Maja wohnt bei mir, sie wäre sauer, wenn ich nicht auftauche.«
    »Sie an deiner Stelle würde auch nicht auftauchen. Mach dir nicht so viel Sorgen um die anderen. Ich glaube, Maja kommt schon ganz gut alleine zurecht.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Na schön, wie du meinst, aber ich muss dir noch ein paar Songs vorspielen.«
    Er setzt sich an den Plattenspieler und legt seine Lieblingslieder auf. Doors, Bad Company, Johnny Cash, Eric Clapton, Rolling Stones und jede Menge anderes altes Zeug. Ich versuche, mich darauf einzulassen, höre mir die Lieder an, schließe die Augen, wippe mit dem Fuß. Ja, das hat was, tatsächlich, ein bisschen verstaubt, aber irgendwie reizvoll, romantisch, wild, anders.
    »Du bist wirklich schön, weißt du das?«, sagt Jeffer und holt mich zurück in die schmuddelige Küche.
    »Nein, das weiß ich nicht.« Ich werde ernst.
    »Du magst dich nicht besonders, oder?«
    »Und du? Magst du dich denn?«
    »Das ist keine Antwort auf meine

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