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Ich würde dich so gerne kuessen

Ich würde dich so gerne kuessen

Titel: Ich würde dich so gerne kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrycja Spychalski
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bin kein Cowboyhut. So viel ist sicher.«
    Ich fühle mich plötzlich unsicher, denn obwohl ich gehofft habe, dass Jeffer hier sein würde, habe ich nicht so plötzlich damit gerechnet.
    »Und? Was machst du hier?«, frage ich unbeholfen und bereue diese dumme Frage gleich wieder.
    »Ich bin auf der Suche nach dir«, sagt Jeffer in seiner gewohnt coolen Art, so als wäre nichts dabei.
    »Red keinen Unsinn.«
    »Maja hat mir gesagt, dass ihr hier sein würdet.«
    »Maja? Ich wusste gar nicht, dass ihr in Kontakt seid.« Langsam verliere ich hier wirklich den Überblick.
    »Irgendjemand ist immer mit irgendwem in Kontakt.«
    Ich habe mit Jeffer zwei Tage verbracht und im Laufe unseres Zusammenseins fühlte ich mich bei ihm wohl und geborgen, aber jedes Mal wenn wir uns wiedersehen, bin ich unsicher und habe den Eindruck, auf Abstand gehen zu müssen. Deshalb bin ich erstmal ganz froh, als Maja sich zu uns gesellt.
    »Na, du Halunke!« Sie haut ihm freundschaftlich auf die Schulter.
    »Na, Biene Maja!«
    »Du flirtest doch wohl nicht mit meiner besten Freundin?«
    »Weiß nicht. Frieda? Flirte ich?«
    »Keine Spur!« Ich trete von einem Fuß auf den anderen und kann den beiden nicht in die Augen sehen, deshalb schiele ich zur Bühne und tue so, als würden mich die Vorgänge dort brennend interessieren.
    »Na, ihr beiden, ich weiß ja nicht, ich glaube, ihr treibt da ganz schön was hinter meinem Rücken.«
    Ich trete ihr gegen das Schienbein.
    »Das hab ich gesehen!«, lacht Jeffer.
    Wir stehen noch eine Weile vor der Bühne herum, bis die Band endlich anfängt zu spielen. Maja hat nicht zu viel versprochen, die Jungs auf der Bühne beherrschen ihr Handwerk. Der Bass und die laute Gitarre dringen bis an mein Herz. Ich fange an zu tanzen. Maja schreit mir etwas ins Ohr, aber ich verstehe sie nicht und nicke nur. Jeffer nimmt meine Hand und wirbelt mich einmal im Kreis herum, dann geht er und gestikuliert herum, was vielleicht heißen soll, dass er bald wiederkommt. Die Band wird beklatscht, der Sänger wirft mir wieder einen Blick zu. So macht das Leben Spaß! Die Gitarrenklänge heizen ganz schön ein, und als dann auch noch ein Schlagzeugsolo folgt, sind alle aus dem Häuschen. In meinem ganzen Körper kribbelt es und vibriert und der Sänger singt mit geschlossenen Augen von »love and pain and baby, oh yeah«. Maja schnorrt von so einem Cowboytypen eine Zigarette und schon haben wir ihn an unserer Seite und werden ihn nicht mehr los. Ich gebe ihm zu verstehen, dass er von mir fernbleiben soll, also hängt er sich bei Maja ran, die schamlos mit ihm flirtet, um ihn zehn Minuten später wieder abzuservieren. So etwas macht ihr Spaß. Wir tanzen, geraten völlig außer Atem, der Schweiß läuft uns an der Stirn herunter, die Shirtträger rutschen von den Schultern. Die Lieder werden schneller, lauter, der schöne Sänger verzieht sein Gesicht, so als hätte er Schmerzen.
    Nach einer Stunde Ekstase legt die Band eine Pause ein, und ich schlängle mich zur Bar durch, um ein kühles Getränk zu ergattern. Maja ist schon wieder irgendwo verschwunden und Jeffer kann ich auch nirgends entdecken. An der Theke bestelle ich ein Ginger Ale und verschnaufe einen Augenblick. Neben mir bemerke ich den Sänger der Black Birds. Ich lächle verhalten und proste ihm zu. Er stößt seine Bierflasche an mein Glas.
    »Tolle Musik!«, sage ich.
    »Tolle Tanzeinlage!«, entgegnet er, und schon fängt mein Herz an zu rasen, ich kann mit Komplimenten nicht sehr gut umgehen.
    »Danke«, presse ich aber doch irgendwie raus.
    Er zwinkert mir zu, stößt noch mal seine Flasche an mein Glas und verschwindet wieder in Richtung Bühne.
    Als ich mich auf die Suche nach Maja begebe, treffe ich auf Jeffer, der in inniger Umarmung mit einem Mädchen in der Ecke steht. Er bemerkt mich, löst sich aus der Umarmung und lächelt mich an. Ich bin irgendwie vor den Kopf gestoßen, lächle nicht zurück und überlege mir, den Laden zu verlassen. Jeffer will nach meiner Hand greifen, aber ich ziehe sie weg, drehe mich um und verschwinde.
    Draußen vor der Tür atme ich erst einmal tief durch. So ein Dreckskerl! Ich gehe in Richtung Warschauer Straße. Maja wird sauer sein, dass ich ohne sie abhaue. Das wäre ich auch.
    »Frieda!« Jeffer läuft in schnellem Schritt hinter mir her. »Wo willst du hin? Jedes Mal muss ich dir hinterherrennen.«
    »Lass mich in Ruhe!«, rutscht es mir lauter raus, als eigentlich geplant.
    »Hey, was ist los? Hab ich irgendwas

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