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Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Titel: Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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zu.
    »Jetzt brauchen wir erst mal reichlich Wasser. Und zwar heißes. Erstens für den Kaffee, und dann noch was, damit ich mich waschen kann. Kennst du dich mit ’nem Coleman-Kocher aus? «
    »Womit?«

    »Mit dem grünen Ding da drüben, dem mit dem roten Tank vorne dran. Wenn du den Tank abwrögelst, erklär ich dir, wie man das Ding aufpumpt.«
    Yamasaki stand auf. Der Schmerz in seinem Rücken ließ ihn zusammenzucken. Er stolperte zu dem grün lackierten Metallkasten hinüber, auf den Skinner zeigte.
    »Ist abgehauen, die Kleine, um wieder mit dieser Niete, diesem Schleimscheißer von ihrem Lover zu vögeln. Na, egal, Scooter …«
     
    Er stand auf Skinners Dach — seine Hosenbeine flatterten in einer Brise, die keine Spur vom Sturm der letzten Nacht mehr in sich trug — und schaute auf die Stadt hinaus, die in ein seltsames metallenes Licht getaucht war. Fetzen seines Traums geisterten noch immer in seinem Kopf herum … Shapely hatte mit ihm gesprochen. Seine Stimme war die des jungen Elvis Presley gewesen. Er sagte, er habe seinen Mördern vergeben.
    Yamasaki schaute zum aufgerichteten Transamerica-Dorn mit dem Stützverband hinüber, den sie ihm nach dem Little Grande angelegt hatten, und konnte die Traumstimme beinahe hören. Sie wussten es einfach nicht besser, Scooter.
    Unten fluchte Skinner, während er sich mit dem Wasser wusch, das Yamasaki auf dem Coleman-Kocher erhitzt hatte.
    Yamasaki dachte an seinen Doktorvater in Osaka.
    »Ist mir egal«, sagte Yamasaki auf Englisch. San Francisco war sein Zeuge.
    Die ganze Stadt war ein Thomasson. Vielleicht war Amerika selbst ein Thomasson.
    Wie sollten sie das in Osaka, in Tokio verstehen?
    »He! Du da, auf dem Dach!«, rief jemand.
    Yamasaki drehte sich um und sah einen dünnen Schwarzen auf dem Gewirr der Träger, die das obere Ende von Skinners Lift trugen. Er hatte einen dicken Tweedmantel an
und eine gehäkelte Mütze auf dem Kopf. »Alles in Ordnung bei euch da oben? Wie geht’s Skinner?«
    Yamasaki zögerte; er erinnerte sich an Loveless. Wenn Skinner oder das Mädchen Feinde hatten, wie sollte er sie erkennen?
    »Ich bin Fontaine«, sagte der Mann. »Chevette hat mich angerufen und mich gebeten, mal rüberzukommen und nachzuschauen, ob Skinner das Unwetter heil überstanden hat. Ich kümmere mich um die Stromleitungen hier oben und sorge dafür, dass sein Lift funktioniert und so.«
    »Er badet gerade«, sagte Yamasaki. »Das Gewitter hat ihn … verwirrt. Er scheint sich nicht zu erinnern.«
    »Ungefähr in ’ner halben Stunde hab ich wieder Strom für euch«, sagte der Mann. »Wünschte, ich könnte das Gleiche für meine Seite drüben sagen. Haben vier Transformatoren verloren. Fünf Tote und zwanzig Verletzte, soweit ich weiß. Hat Skinner schon Kaffee aufgesetzt?«
    »Ja«, sagte Yamasaki.
    »Könnte jetzt ’ne Tasse vertragen.«
    »Ja, bitte«, sagte Yamasaki und verbeugte sich. Der Schwarze lächelte. Yamasaki kletterte durch die Luke nach unten. »Skinner-san! Ein Mann namens Fontaine. Er ist Ihr Freund?«
    Skinner zwängte sich gerade in vergilbte Thermo-Unterwäsche. »Dieser Blindgänger. Hab immer noch keinen Strom …«
    Yamasaki entriegelte die Klappe im Fußboden und zog sie auf. Schließlich erschien Fontaine am Fuß der Leiter, in jeder Hand eine ziemlich ramponierte Segeltuch-Werkzeugtasche. Er stellte eine ab, schlang sich die andere über die Schulter und begann heraufzuklettern.
    Yamasaki goss den restlichen Kaffee in den saubersten Becher.
    »Die Treibstoffzelle ist im Arsch«, sagte Skinner, als Fontaine zunächst einmal seine Tasche durch die Öffnung
schob. Er steckte jetzt in mindestens drei Schichten fadenscheiniger Flanellhemden, deren Schöße ungleichmäßig in den Bund einer uralten wollenen Uniformhose gestopft waren.
    »Schon in Arbeit, Boss«, erwiderte Fontaine, während er aufstand und seinen Mantel glattstrich. »Wir hatten ’n sattes Unwetter hier.«
    »Sagt Scooter auch«, nickte Skinner.
    »Tja, da hat er dir keinen Scheiß erzählt, Skinner. Danke.« Fontaine nahm die dampfende Tasse mit schwarzem Kaffee entgegen und pustete darauf. Er sah Yamasaki an. »Chevette hat gesagt, sie würde vielleicht ’ne Weile wegbleiben. Wisst ihr was darüber?«
    Yamasaki sah Skinner an. »Ist egal«, sagte Skinner. »Die ist wieder mit diesem Sackgesicht abgehauen.«
    »Davon hat sie nichts gesagt«, meinte Fontaine. »Hat überhaupt nicht viel gesagt. Aber wenn sie nicht zurückkommt, brauchst du jemand, der sich um

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