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Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Titel: Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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und damit nach Altadena zurückzufahren, sich dabei jedoch Zeit zu lassen und die Reise zu genießen. Das Dumme war, dass sie sich in San Francisco nicht auskannte;
sie hatte den Wagen am Morgen bei der Autovermietung auf der Sechsten Straße abgeholt und sich auf der Suche nach einem Freeway verfahren. Schließlich war sie in Haight Ashbury gelandet, was ihr alles andere als ein sicheres Viertel zu sein schien; sie sagte, es sei aber bestimmt sehr interessant.
    Die freie Handschelle rutschte immer wieder aus dem Ärmel von Skinners Jacke, aber Mrs Elliott war zu sehr mit Reden beschäftigt, um davon Notiz zu nehmen. Rydell fuhr, Chevette saß in der Mitte, und Mrs Elliott hockte auf dem Beifahrersitz. Das Wohnmobil war aus Japan und hatte drei elektrisch justierbare Schalensitze vorne, mit eingebauten Lautsprechern in den Kopfstützen und allen Schikanen.
    Mrs Elliott hatte Rydell erzählt, sie habe sich verfahren, und ob er sich denn in der Stadt auskenne und sie irgendwohin fahren könne, wo sie auf den Highway nach Los Angeles käme? Rydell hatte sie einen Moment lang mit offenem Mund angeglotzt, sich dann geschüttelt und gesagt, es wäre ihm ein Vergnügen, und das hier sei seine Freundin Chevette, die sich in der Stadt auskenne, und er sei Berry Rydell.
    Mrs Elliott sagte, Chevette sei ein hübscher Name.
    Und nun waren sie also auf dem Weg aus San Francisco heraus, und Chevette hatte das deutliche Gefühl, dass Rydell versuchen würde, Mrs Elliott zu überreden, sie mitzunehmen. Das war das Einzige, was ihr selbst einfiel, denn auf diese Weise waren sie von der Straße weg und vergrößerten den Abstand zu dem Kerl, der Sammy erschossen hatte, zu diesem Warbaby und den russischen Cops, was ihr als eine gute Idee erschien, und abgesehen von ihrem Magen, der sich anfühlte, als ob er sich gleich selbst auffressen würde, ging es ihr ein bisschen besser.
    Rydell fuhr an einem In-and-Out-Burger-Laden vorbei, und sie erinnerte sich daran, wie dieser Junge namens
Franklin, den sie in Oregon gekannt hatte, mit einer Schrotflinte zu einem dieser Läden gegangen war und das B und das R herausgeschossen hatte, so dass dort nur noch IN-AND-OUT URGE stand. Sie hatte Lowell davon erzählt, aber der hatte es nicht komisch gefunden. Jetzt dachte sie daran, was sie Rydell alles über Lowell erzählt hatte – Lowell würde wie eine Rakete hochgehen, wenn er es jemals erfuhr –, und Rydell war praktisch ein Cop. Aber es beunruhigte sie, wie Lowell sich verhalten hatte. Sonst tat er immer so cool und protzte mit seinen Connections und allem rum, und sie erzählt ihm, dass sie in Schwierigkeiten sei, dass jemand gerade Sammy Sal erschossen habe und dass sie garantiert hinter ihr her seien – und Codes und er sitzen einfach da und werfen einander solche Blicke zu, als ob ihnen die Geschichte von Minute zu Minute weniger gefiele, und dann kommt dieses große Arschloch von einem Cop im Regenmantel rein, und sie sind kurz davor, sich in die Hosen zu scheißen.
    Geschah ihr recht. Kein einziger ihrer Freunde hatte Lowell sonderlich gemocht, und Skinner hatte ihn auf Anhieb gehasst. Er hatte gesagt, Lowell habe seinen Kopf so tief im eigenen Arsch stecken, dass er genauso gut gleich ganz hinterherkriechen und von der Bildfläche verschwinden könne. Aber sie hatte einfach noch nie einen richtigen Freund gehabt, jedenfalls nicht so, und er war am Anfang so nett zu ihr gewesen. Wenn er bloß nicht angefangen hätte, Dancer einzuwerfen, weil dieses Zeug das Arschloch in ihm rasant zum Vorschein brachte, und dann konnte Codes, der sie noch nie hatte leiden können, ihn dazu bringen, sich darüber auszulassen, dass sie ja bloß ein Landei wäre. Scheiß drauf!
    »Hör mal«, sagte sie, »wenn ich nicht bald was zu essen kriege, geh ich ein.«
    Und Mrs Elliott begann, ein großes Gewese zu machen, dass Rydell sofort anhalten und Chevette was holen sollte,
und wie leid es ihr täte, dass sie nicht dran gedacht hatte, sie zu fragen, ob sie schon gefrühstückt hätten.
    »Na ja«, Rydell schaute stirnrunzelnd in den Rückspiegel, »ich würde wirklich gern vor dem … äh … Mittagsverkehr hier wegkommen …«
    »Oh«, sagte Mrs Elliott. Dann leuchtete ihr Gesicht auf. »Chevette, meine Liebe, wenn Sie mal nach hinten gehen, dann finden Sie dort einen Kühlschrank. Ich bin sicher, dass die Leute von der Autovermietung da einen Korb mit Snacks reingestellt haben. Das tun sie fast immer.«
    Das klang gut, fand Chevette. Sie löste ihren

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