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Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Titel: Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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warum Lowell meint, dass ihm die Cops nie auf die Füße treten werden, aber ich hab ihm gesagt, dass er nur Scheiße im Kopf hat.«
    »Hacker«, erklärte Rydell.
    »Du hast mir überhaupt nicht zugehört.«
    »Nein«, sagte Rydell, »nein, das ist nicht wahr. Sehnsucht. Die Republik. Lass die hier nochmal durchlaufen, okay?«
    Sie nahm die Fernbedienung und klickte sich durch einen rasierten Schädel mit einer Sonne obendrauf und
Planeten, deren Kreisbahnen bis zum oberen Rand der Ohren gingen, eine Hand mit einem schreienden Mund auf der Handfläche und Füße, die mit blaugrünen Schuppen bedeckt waren. »Ich hab gerade gesagt «, fuhr sie fort, »dass Lowell viel dummes Zeug darüber quatscht, welche Verbindungen er zu dieser Republik des Schicksals hat, und dass die mit Computern alles mögliche deichseln können, so dass jeder, der sich mit ihm anlegt, eins aufs Dach kriegt.«
    »Was du nicht sagst«, meinte Rydell. »Hast du diese Typen schon mal gesehen?«
    »Die sieht man nicht«, antwortete sie, »jedenfalls nicht persönlich . Man redet mit ihnen, am Telefon. Oder mit ’ner Telebrille, und das ist das Schärfste.«
    »Wieso?«
    »Weil sie wie Hummer und so ’n Scheiß aussehen. Oder wie Fernsehstars. Wie alles Mögliche. Aber ich weiß gar nicht, warum ich dir das erzähle.«
    »Weil ich sonst einpenne, und wie entscheiden wir dann, ob wir uns die Schuppenfüße oder die Nelken zwischen den Beinen machen lassen sollen?«
    »Jetzt bist du dran«, sagte sie und saß einfach da, bis er zu reden anfing.
    Er erzählte ihr, dass er aus Knoxville sei und die Akademie besucht hätte, dass er immer Cops in Schwierigkeiten gesehen hätte und – als er Cop gewesen und in Schwierigkeiten geraten sei – beinahe in die Sendung gekommen wäre. Dass sie ihn nach Los Angeles verfrachtet hätten, weil sie sich von den erwachsenen Überlebenden des Satanismus nicht den Schwung rauben lassen wollten, dass dann jedoch die Pooky-Bear-Morde dazwischengekommen wären und sie irgendwie das Interesse verloren hätten, so dass er den Job bei IntenSecure annehmen und mit Gunhead rumfahren musste. Er erzählte ihr von Sublett und der Wohngemeinschaft mit Kevin Tarkowsky in dem Haus in Mar Vista, überging jedoch die Republik des Schicksals
und die Nacht, als er mit Gunhead in das Haus der Schonbrunns im Benedict Canyon gefahren war. Er erwähnte Hernandez und dessen Besuch neulich morgen – Jahre schien das her zu sein –, bei dem er ihm gesagt hatte, er könne hierherkommen und diesen Mr Warbaby fahren. Dann wollte sie wissen, was Spürhunde machten, deshalb erklärte er ihr, was ihre eigentliche Aufgabe war und was sie seiner Meinung nach wohl in Wirklichkeit taten, und sie sagte, dass sie unangenehme Typen zu sein schienen.
    Als er fertig war, sah sie ihn nur an. »Das ist alles? Das ist der Grund, weshalb du hergekommen bist und all das tust?«
    »Ja«, sagte er, »ich glaub schon.«
    »Meine Güte«, meinte sie kopfschüttelnd. Sie sahen beide zu, wie ein paar Ganzkörpertätowierungen durchliefen; eine davon bestand nur aus Schaltbildern, wie man sie per Schablone auf altmodische Schaltkarten aufgetragen hatte.
    »Deine Augen sehn aus wie zwei Pisslöcher im Schnee«, sagte sie und gähnte mittendrin.
    Es klopfte an der Tür. Sie ging einen Spaltbreit auf, und jemand – nicht der Mann, der beim Gehen klingelte – fragte: »Na, schon was gefunden? Henry ist nach Hause gegangen …«
    »Tja, ist wirklich schwer, sich zu entscheiden«, antwortete Chevette Washington. »Es sind so viele Bilder, und wir wollen genau das Richtige finden …«
    »Das ist schon okay«, sagte die Stimme gelangweilt, »macht ruhig weiter.« Die Tür ging zu.
    »Lass mich mal die Brille sehen«, bat Rydell.
    Sie langte hinüber und nahm ihre Jacke, holte das Etui mit der Brille und das Telefon heraus und gab ihm die Brille. Das Etui war aus einem dunklen Material, dünn wie eine Eierschale, aber hart wie Stahl. Er machte es auf. Die Brille sah genau wie die von Warbaby aus. Ein dicker
schwarzer Rahmen, und die Gläser waren jetzt schwarz. Das Ding hatte ein komisches Gewicht; es wog mehr, als man glaubte.
    Chevette hatte das Tastenfeld des Telefons aufgeklappt.
    »He«, Rydell berührte ihre Hand, »die haben garantiert deine Nummer. Wenn du mit dem Ding jemand anrufst oder auch nur einen Anruf entgegennimmst, sind sie in ungefähr zehn Minuten hier.«
    »Die Nummer haben sie nicht«, erklärte sie. »Das ist eins von Codes’ Telefonen. Ich

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