If you leave – Niemals getrennt
die ungeöffneten Kisten, das Babyphon, die Stapel Kleidungsstücke, an denen noch das Preisschild hängt, den noch verpackten Kinderwagen. Pax hat alles richtig bestellt, er hat nur keine Ahnung, was er damit anfangen soll.
Deshalb bin ich hier. Hoffentlich lenkt es mich von meinem eigenen Schmerz ab.
Ich mache mich an die Arbeit. Ich baue den Wickeltisch an einer geeigneten Stelle im Zimmer auf, neben dem Gitterbett aus Mahagoni. Auf dem Regal daneben reihe ich all die kleinen Babypflegesachen auf: Puder, Lotion, Nagelknipser.
Ich hänge das Mobile über dem Bett auf und richte die bunten Vögel so, dass sie die richtige Höhe haben. Ich beziehe die Matratze des Gitterbettchens mit Laken. Ich baue das Babyphon zusammen. Ich schüttle die Kissen auf dem Schaukelstuhl auf.
Und dann setze ich mich in den Schaukelstuhl und falte die winzigen Babysachen, um sie einzuräumen.
Als ich auf das winzig kleine Unterhemd in meinen Händen starre, das kaum größer als meine Hand ist, verschwimmt meine Sicht, weil mir Tränen in die Augen steigen.
Ich werde das nicht haben … für lange Zeit. Vielleicht niemals.
Gabe hat mich verlassen, und einen anderen will ich nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, jemals einen andern Mann zu wollen, also ist eine Familie – ein Baby, ein Ehemann, glückliches Leben – unerreichbar für mich.
Ich schließe die Augen und wehre mich nicht mehr dagegen zu weinen … in der Sonne, die mich einfach nicht in Ruhe lässt.
Ich weiß nicht, wie lange ich weine. Ich weiß nur, dass ich irgendwann keine Tränen mehr habe. Ich bin völlig ausgebrannt. Meine Kehle fühlt sich rauh an, und meine Augen brennen.
Ich kann nicht mehr weinen.
Ich öffne die Augen – und sehe Pax mir gegenüber im Zimmer auf dem zierlichen kleinen weißen Zweiersofa sitzen.
»Was zum …« Ich bin bestürzt. »Wie lange bist du schon hier?«
Er sieht mich an, und der Blick seiner haselnussbraunen Augen ist bekümmert. »Lange genug. Sag mir, wo er ist. Ich reiße ihm den Arsch auf.«
Ich schüttle den Kopf und starre auf meine Hände.
»Nicht du auch noch. Damit hat Mila auch schon gedroht. Nicht, dass sie eine echte Bedrohung wäre. Er wollte mich nicht verletzen, Pax. Es ist im Schlaf passiert. Wie ich Mila schon erzählt habe, er hat PTBS. Er wusste ehrlich nicht, was er tut.«
Pax schüttelt den Kopf. »Deswegen will ich ihm den Arsch auch nicht aufreißen. Ich glaube, dass er dir nicht weh tun wollte. Der Typ Mann ist er nicht. Aber der Grund, wieso ich ihm die Hölle heißmachen will, ist, dass er dich verlassen hat. Das ist schon eine Scheißart.«
Mir kommen schon wieder die Tränen, und das, obwohl ich dachte, ich hätte keine mehr.
Eine läuft an meiner Nase hinunter und tropft auf meine Hand.
»Ich wünschte, ich wäre ihm nie begegnet«, gestehe ich schmerzvoll. »Ich wünschte, er wäre nie hierhergekommen. Dann würde ich mich jetzt nicht so mies fühlen. Ich würde mich nicht so fühlen, als hätte mir jemand die Eingeweide aus dem Körper gerissen.«
Pax sieht mich an, dann kommt er auf mich zu, kniet sich neben mir hin und legt mir die Hand auf den Rücken.
»Das meinst du nicht wirklich so«, sagt er sanft. »Früher warst du sehr verschlossen. Ich verstehe nichts von Frauen, aber sogar ich konnte das sehen. Das jetzt ist schrecklich, ich weiß. Aber wenigstens empfindest du etwas, weißt du.«
Ich starre ihn ungläubig an. »Im Ernst, Pax, ich würde lieber nichts empfinden.«
Er nickt. »Ich weiß. Es tut mir leid, dass ich nicht gut bin mit so was. Alles, was ich dir sagen kann, ist, dass du dich jetzt auf dich selbst konzentrieren solltest. Ich ziehe die Finanzierung für DefenseTech zurück, dann musst du nicht mal mehr seinen Namen hören. Konzentriere dich einfach auf dich selbst. Gabe hat Probleme, um die er sich kümmern muss, und das ist nicht deine Schuld.«
»Ich weiß«, antworte ich. »Ich weiß, dass es nicht meine Schuld ist. Und weißt du, was? Du hast recht. Anstatt auf ihn werde ich mich darauf konzentrieren, an mir selbst zu arbeiten. Gott weiß, dass da eine Menge zu tun ist.«
Pax lächelt. »Na ja, so viel gibt es da gar nicht. Du bist ziemlich großartig, Maddy. Der Kerl hat keine Ahnung, was er da aufgegeben hat.«
Und wieder steigen mir Tränen in die Augen. »Ich will nicht mehr an ihn denken«, flüstere ich. »Es ist zu schwer.«
Pax nickt. »Ich weiß. Es tut mir leid, Maddy. Ich kann mir ehrlich nicht erklären, was passiert ist. Gabe ist ein
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