If you leave – Niemals getrennt
anständiger Kerl. Vertrau mir, ich weiß, was ein Mistkerl ist, und er ist keiner. Ich hoffe, dass er seine Probleme auf die Reihe kriegt.«
Ich nicke wortlos. »Das ist jetzt nicht wirklich mein Problem«, antworte ich schließlich.
»Wenn du das sagst«, meint Pax und steht auf. »Ich will dich nur glücklich sehen, Madison. Das hast du wirklich verdient. Du hast dich so lange um Mila gekümmert, und ich kann dir gar nicht sagen, wie hoch ich dir das anrechne. Aber das ist jetzt mein Job, und du musst dich um
dich
selbst kümmern.«
»Danke dir, Pax. Wirklich. Ich meine es ernst. Ich liebe dich wirklich, weißt du. Ich weiß, dass du nicht gern über Gefühle redest, auch deshalb danke ich dir sehr.«
Er grinst. »Jederzeit. Mein Ratschlag ist nicht immer gut, aber er kostet nichts.« Auf meinen Blick hin fährt er fort: »Aber in diesem Fall ist er auch gut.«
Ich verdrehe die Augen und stehe auf.
»Ich denke, ich fahre mal zum Restaurant, während Mila schläft. Ich komme dann mit Essen wieder.«
Pax lächelt. »Fantastisch. Mila wird es dir danken. Sie hat langsam ziemlich die Nase voll von Rühreiern, und das ist leider alles, was ich kochen kann.«
Ich schüttle den Kopf.
»Ein Glück, dass du gut aussiehst«, sage ich und gehe nach draußen. Ich kann ihn lachen hören.
Ich bin nicht zu Scherzen aufgelegt. Echt nicht. Aber vielleicht, wenn ich so tue, als sei alles normal, als sei alles okay … vielleicht ist es dann auch so.
Kapitel 20
Gabriel
F
ahr zur Hölle, Gabe.
Ich starre auf mein Handy, auf die letzten Worte von Madison.
Mit jedem Wort krampft sich mein Inneres mehr zusammen.
Fahr zur Hölle, Gabe
.
Was, zum Henker, habe ich getan?
Seit zwei Tagen stelle ich mir diese Frage. Und seit zwei Tagen habe ich keine gute Antwort darauf. Ich weiß nur, dass ich Madison nicht noch einmal weh tun darf, und das war der einzige Weg, der mir einfiel, um sie zu beschützen.
Aber, Gott, das ist verdammt beschissen. Alles, was ich will, ist, zum Telefon greifen, sie anrufen und hören, wie es ihr geht … ihr erklären.
Du bist ein verdammter Feigling
.
Denn ich kann nicht. Wenn ich es tue, wenn ich ihre Stimme höre, dann bin ich vielleicht versucht, all meine Bedenken und Ängste, dass ich sie verletzen könnte, zu vergessen und schleunigst zu ihr zurückzukehren. Vorausgesetzt, dass sie mich unter diesen Umständen zurücknehmen würde.
Fahr zur Hölle, Gabe
.
Wie ich mich bloß in diese Lage bringen konnte, an den Punkt, dass ich jemanden liebe, obwohl ich weiß, dass ich sie nicht haben kann … es ist alles meine Schuld. Ich wusste doch von Anfang an, dass ich nie mit jemandem zusammen sein kann. Dass ich nicht normal bin.
Dass ich ein Monster bin.
Dass ich das böse Ding bin
.
Das habe ich alles gewusst. Und habe ihr doch nachgestellt … weil ich sie ja unbedingt bumsen musste, weil ich wusste, dass sie ein Sturm sein würde, den ich besänftigen wollte.
Und jetzt liebe ich sie, und alles ist im Arsch.
Und ich kann niemandem die Schuld dafür geben außer mir selbst.
Mit einem Seufzen wende ich meine Aufmerksamkeit wieder diesem verdammten Vorstellungsgespräch zu.
Brand hat ein paar Gespräche mit Bewerberinnen für die Stelle einer Assistentin vereinbart; die würde dann hier in Denver sitzen, da sich hier auch die Fabrik befinden wird. Er hat die erste Runde Gespräche geführt, also muss ich die zweite Runde machen. Ist nur fair.
Aber heute früh habe ich verschlafen, und so musste ich mich mit der Kandidatin von heute Morgen in meinem Hotelzimmer treffen anstatt im Café im Erdgeschoss.
Sie redet, und ihre Worte verschwimmen ineinander, ihre Stimme verblasst zu einem Hintergrundgeräusch, und mir ist scheißegal, wovon sie gerade redet. Meine Gedanken sind in Angel Bay bei einer hinreißenden Blondine.
»Tja, das war es so in etwa«, endet das Mädchen, Alex, und lächelt mich an. »Und ich kann sofort anfangen.«
Ich sitze mit einem abwesenden Lächeln auf dem Bettrand und schaue auf ihren Lebenslauf in meiner Hand.
»Okay. Ja nun, ich weiß, dass Brand schon mit Ihnen gesprochen hat, also werde ich mit ihm reden, und dann wird sich einer von uns bei Ihnen melden.«
Alex sitzt am Tisch in meinem Hotelzimmer und lächelt mich wieder an. Sie ist jung und irgendwie hübsch. Ihr dunkles Augen-Make-up ist dick aufgetragen, und an den Augenwinkeln leicht verschmiert. Dazu greller roter Lippenstift. Als ich sie ansehe, schlägt sie erst die Beine übereinander und öffnet
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