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If you leave – Niemals getrennt

If you leave – Niemals getrennt

Titel: If you leave – Niemals getrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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Benommenheit und habe gleichzeitig unglaubliche Angst, die Antwort zu hören. »Was ist das andere?«
    Jacey sieht mich an und blinzelt, als wolle sie diese Situation damit aus der Welt schaffen. Es ist übel. Richtig übel. Ich kann es in ihren Augen sehen, und ich will es nicht wissen.
    Ich will es nicht wissen
.
    Aber sie sagt es mir trotzdem.
    »Gabriel ist weg«, sagt Jacey einfach, zögernd. »Er ist heute Morgen gefahren.«
    Ich starre Jacey an und schüttle ungläubig den Kopf.
    »Nein, ist er nicht«, widerspreche ich benommen. »Das würde er nicht tun. Er war gestern Nacht bei mir. Und er hat mir alles erzählt, was mit ihm passiert ist. Er würde jetzt nicht gehen.«
    Ich streiche mit den Fingern über den Bluterguss.
    Keine Sorge. Ich werde dir nicht wieder weh tun
.
    Seine Worte von gestern Nacht hallen durch meinen Kopf. Das ist seine Art, mir nicht wieder weh zu tun … indem er mich verlässt.
    »Verdammt«, sage ich schwach. Ich will zu Boden sinken, will, dass meine Knie nachgeben, aber nichts dergleichen passiert. Stattdessen gehe ich zurück in mein Büro und schließe die Tür, ohne Jaceys Fragen und ihre Bitten, mit ihr zu reden, zu beachten.
    »Ich muss allein sein«, erkläre ich durch die Tür, bevor ich in meinen Sessel falle und den Kopf auf meine Arme sinken lasse.
    Ich fühle mich völlig leer, stehe unter Schock. Das habe ich nicht kommen sehen. Wirklich nicht.
    Ich bin innerlich leer wie ein riesiges schwarzes Loch. Mein Herz ist Leere. Habe ich überhaupt ein Herz? War das hier überhaupt real? War irgendwas davon real? Ich habe eine verschwommene Ahnung, dass ich in dieser ersten Nacht beim Club vielleicht doch durch den Kaninchenbau gefallen bin. Vielleicht … vielleicht … vielleicht … ich sollte mich zusammenreißen.
    Ich öffne die Augen und starre die Wand an.
    Alles davon ist real.
    Gabriel ist weg.
    Ich bin hier.
    Und plötzlich wird mir klar, dass ich die ganze Zeit vor den falschen Dingen Angst hatte.
    Anstatt zu fürchten, dass Gabriel ein Schlägertyp oder gewalttätig sein oder ein Gemüt wie mein Vater haben könnte, hätte ich ihn wegen der einen Sache fürchten müssen, die mich am meisten verletzen konnte.
    Wegen der einen Sache, die mich am meisten verletzt
hat
.
    Ich hätte Angst davor haben müssen, ihn zu verlieren.
    Ich hebe den Kopf und wische die Tränen ab, die über meine Wangen und auf meine Arme gelaufen sind. Ich nehme das Handy und versuche, ihn anzurufen. Mein Anruf geht auf die Mailbox. Ich lege auf.
    Ich starre die Wand an und kämpfe gegen den Drang, das Telefon dagegenzuwerfen.
    Stattdessen schaue ich auf das kleine Display und fange dann an zu tippen.
    Du kannst mich nicht dazu bringen, dich zu lieben, und dann einfach gehen
.
    Ich sende die SMS, während mir klarwird, dass er genau das getan hat. Er hat mich dazu gebracht, ihn zu lieben, und dann hat er mich verlassen.
    Er ist einfach gegangen.
    Als sei nichts von alldem passiert. Als würde nichts davon eine Rolle spielen.
    Als sei ich nichts.
    Ich sende noch eine SMS.
    Fahr zur Hölle, Gabe
.
     
    »O du lieber Gott«, brummt Mila und sieht zu, wie ich zum millionsten Mal in zwei Tagen auf mein Handy schaue. »Ich werde diesen Typen, verdammt noch mal, eigenhändig umbringen. Ich werde aus diesem Bett steigen, zu ihm fahren, wo auch immer er ist, und ihn umbringen.«
    Ich sehe sie unglücklich an. Ich fühle mich wie ein liebeskranker Teenager, und zugleich bin ich so viel mehr als das: vollkommen zerschlagen, vollkommen leer, vollkommen verlassen. Gabe hat sich nicht mal die Mühe gemacht, auf meine Nachrichten zu antworten. Er hat nicht angerufen.
    Er hat mir alles erzählt, mir die finstersten Orte seiner Seele offenbart. Er hat mich dazu gebracht, ihn zu verstehen. Er hat dafür gesorgt, dass mir seinetwegen das Herz gebrochen ist, hat mich seinen Schmerz fühlen lassen … und dann ist er einfach gegangen.
    Als wäre ich unbedeutend, als wäre ich nicht einmal wichtig genug, um noch einmal an mich zu denken.
    Scheiß auf ihn.
    Das sage ich mir andauernd. Aber mein verdammtes Herz ist stur. Es besteht darauf, gebrochen zu sein.
    »Erzähl mir, was passiert ist«, beharrt Mila entschlossen, als mir eine Träne über die Wange läuft. Ich weiß, dass sie das nervös macht, weil ich eigentlich nie weine.
    Normalerweise.
    »Es ist kompliziert«, sage ich müde. »Ich will mich damit jetzt nicht beschäftigen.«
    »Nun, aber ich«, antwortet Mila, und ihre Augen blitzen. »Ich muss wissen, was

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