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If you leave – Niemals getrennt

If you leave – Niemals getrennt

Titel: If you leave – Niemals getrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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nicht so vor. Ihr beide starrt euch dauernd an. Du kanntest ihn schon vorher. Raus mit der Sprache.«
    Ich mache ein mürrisches Gesicht. »Wieso musst du mich so gut kennen? Ich bin ihm gestern Nacht in einem Club in Chicago begegnet.«
    Mila verschluckt sich an ihrem Wasser. »Im Ernst? Du bist ihm in einem
Club
begegnet?«
    Und ohne die geringste Scham dreht sie sich auf ihrem Stuhl um und starrt ihn an.
    Gabriel starrt interessiert zurück und zieht dann, an mich gerichtet, eine Augenbraue hoch. Er hat sich lässig auf seinem Sitz niedergelassen, die langen Beine entspannt ausgestreckt. Nichts von alldem berührt ihn derart wie mich. Es ist, als würde es ihn gar nicht kümmern, dass das, was gestern Nacht passiert ist, höllisch befremdlich ist. Und das ärgert mich.
    »Dreh dich wieder um«, zische ich Mila zu und ziehe an ihrem Arm. »Grundgütiger. Musst du so peinlich sein?«
    »Ich kann nicht anders«, antwortet sie, ohne sich umzudrehen. »Wie kann ich mir nicht den Typen ansehen, der dich so aus der Ruhe bringt?«
    »Ich bin nicht aus der Ruhe«, behaupte ich, die Zähne zusammengebissen, und zerre noch fester an ihrem Arm. »Zwing mich nicht dazu, grob zu einer schwangeren Frau zu werden, denn dann wird Pax mich umbringen. Dreh dich einfach um.
Himmel noch mal

    Endlich tut sie, was ich sage, aber sie sieht mich merkwürdig an. »Was ist denn los, Maddy? Wieso bist du so aufgebracht? Es ist doch nur Jaceys Bruder, richtig?«
    Ihr Tonfall hat etwas an sich, das in mir den Wunsch weckt, meiner Schwester eine zu kleben,
obwohl
sie schwanger ist.
    »Genau«, antworte ich und widerstehe dem Drang, ihr körperlichen Schaden zuzufügen. »Er ist nur Jaceys Bruder.«
    »Tja, in dem Fall sollte ich mich ihm mal vorstellen. Ich meine, Jacey ist immerhin unsere Angestellte. Da ist das nur höflich.«
    Sprach’s, und schon ist Mila aufgestanden und durch den Raum gelaufen, bevor ich sie aufhalten kann. Für eine Schwangere bewegt sie sich überraschend geschmeidig, und mir bleibt nur noch, ihr mit offenem Mund nachzustarren. Pax greift herüber und klappt mir den Mund wieder zu.
    »Sie hat dich, Maddy.«
    Ich sehe ihn an. »Pax, ich schwöre bei Gott: Eines Tages bringe ich sie um. Irgendwann kommt es so weit.«
    Pax lacht unbekümmert.
    »Meinetwegen. Wenn du sie umbringen wolltest, hättest du das schon längst getan. Hast du aber nicht. Stattdessen hast du sie verteidigt wie eine Bärin ihr Junges. Also fällt es mir ziemlich schwer zu glauben, dass du ihr je auch nur ein Haar krümmen würdest. Und jetzt muss ich mal pinkeln. Kannst du dich so lange benehmen, allein hier draußen? Und damit meine ich: Kannst du hier draußen bleiben, ohne jemanden umzubringen?«
    Ich schüttle den Kopf und folge ihm.
    »Ich bleibe nicht hier draußen«, brumme ich, als er sich überrascht zu mir umdreht.
    »Na ja, aber mit mir kommst du nicht mit.« Er grinst. »Er ist zwar groß, aber halten kann ich ihn noch allein.«
    Es dauert eine halbe Sekunde, bis ich begreife, was er damit meint und wer
er
ist. Ich merke, wie ich unwillkürlich erröte.
    »Du lieber Gott, ich bin umzingelt von Schwachköpfen.«
    Damit verdrehe ich zur Sicherheit noch die Augen und marschiere zurück in mein Büro. Ich kann meinen Schwager lachen hören, ebenso wie ich Gabriels düsteren Blick spüren kann, der jeder Bewegung von mir folgt. Es ist verdammt entnervend, und ich ärgere mich über mich selbst, weil ich mich von ihm so verunsichern lasse.
    Ich bin kaum zehn Minuten in meinem Büro, als Jacey mich aufstöbert. Sie platzt herein, ohne anzuklopfen, so wie immer, richtet ihren blonden Pferdeschwanz und lässt sich dann auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch fallen.
    »Maddy, was ist denn los mit dir? Du und mein Bruder, ihr starrt euch an, als wäret ihr was zu essen auf einem All-you-can-eat-Büfett. Was, zum Teufel, läuft hier?«
    Ihre großen braunen Augen schauen mich neugierig an, als sie darauf wartet, dass ich antworte.
    Ich will etwas sagen, mache den Mund wieder zu und versuche es dann noch einmal.
    »Gestern Nacht … Gabriel …«
    Aber es will nicht raus. Ich will ihr nicht sagen, dass ich beinahe mit ihrem Bruder im Bett gelandet wäre. Es fühlt sich einfach nicht richtig an. Eher wie gefährliches Terrain. Verstößt es nicht irgendwie gegen einen Ehrenkodex, der besagt, dass man sich nicht mit dem Bruder der Freundin einlässt? Besonders dann, wenn mit ihrem Bruder anscheinend irgendwas Merkwürdiges vorgeht. Falls sie

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