If you leave – Niemals getrennt
Rangers, zumindest meiner bescheidenen Erfahrung nach. Und obwohl ich nichts davon in seinem Verhalten mitbekommen habe, kann ich alles in seinen Augen sehen.
Aber er sieht nicht besonders alt aus. Er kann nicht viel älter sein als ich, also muss es etwas wirklich Übles gewesen sein, das ihn gezwungen hat, so jung den Dienst zu quittieren.
Ich beschließe, dass Gabriel Vincent ein Mysterium ist.
Ein unverfroren arrogantes Mysterium.
Ein brandheiß sexy und höllisch gefährliches Mysterium.
Ein Mysterium mit ausgeprägtem Sixpack und flammenden Augen.
Wider bessere Einsicht schleiche ich mich zurück über den Flur und spähe um die Ecke. Jacey hat die Arme um seine Schultern geschlungen und lacht gerade über etwas, das er gesagt hat. Er stimmt in ihr Lachen ein und ist entspannt und herzlich, so ähnlich, wie er gestern Nacht bei mir war, vor dem Taxiunfall.
Ihm gegenüber am Tisch lacht sein Freund mit den beiden. Ich glaube, Jacey hatte ihn Brand genannt. Er ist gebaut wie ein Schrank und umwerfend sexy. Blond, blauäugig, schiefes Grinsen. Er sieht aus wie ein wahr gewordener Donnergott Thor. Du liebe Güte – sehen alle Ranger so aus? Wenn ja, dann sind sie definitiv das Beste, was dieses Land zu bieten hat.
Aber trotzdem – wenn ich Brand ansehe, so umwerfend er auch ist, fängt mein Blut nicht Feuer so wie dann, wenn ich Gabriel ansehe.
Gabriel fasziniert mich ohne Ende. Wenn er sich in einem Raum befindet, beherrscht er ihn komplett und total. Bei der Erinnerung, wie er sich vorhin den Finger in den Mund gesteckt hat, gehen mir flatternd die Augen zu.
Alles, was Jacey mir erzählt hat, hat mich nur noch neugieriger gemacht. Ich will mehr über ihn erfahren, und gleichzeitig weiß ich, dass ich mich so weit wie möglich von ihm fernhalten sollte.
Denn eines weiß ich über mich. Ich kann noch so sehr versuchen, starken, kraftvollen Typen aus dem Weg zu gehen; Kerlen, die einen Raum beherrschen, die mich verletzen könnten … ich werde doch absolut total von solchen Typen angezogen. Ich fühle mich gerade zu denjenigen hingezogen, die mich am schlimmsten verletzen könnten.
Es ist deutlich, dass Gabriel das alles ist.
Und mehr.
Kapitel 6
Gabriel
M adison ist vor einer Stunde in einen Flur verschwunden und seitdem nicht wieder aufgetaucht. Sie ist nicht mal zurückgekommen, um sich zu ihrer Schwester zu setzen – Mila, die sich mir vorgestellt hat. Das bringt mich auf die Idee, dass Maddy sich vielleicht vor mir versteckt, und das ist ein Gedanke, der mich schmunzeln lässt. Keine Ahnung, wieso … Sadismus, schätze ich. Aber wenn sie so gleichgültig ist, wie sie sich heute Abend verhält, dann ist der Gedanke, dass ich sie aus der Ruhe gebracht habe, aufregend.
Ich werfe einen flüchtigen Blick in Milas Richtung. Sie lacht und will gerade ihren Mann mit einer Erdbeere zwangsfüttern. Pax, hat sie, glaube ich, gesagt. Was, zum Henker, ist das denn für ein Name?
Er ist ein großer Kerl und sieht hart aus, aber ich schätze, das musste er mit so einem Namen auch sein. Scheint so, als sei er inzwischen gezähmt, aber es ist genauso offensichtlich, dass das nicht immer so war. Er hat diesen Ausdruck in seinen Augen. Diesen harten Blick, der nicht einfach so verschwindet.
Mila lacht wieder, und als sie aufsieht, begegnen sich unsere Blicke kurz, und ich denke daran, was sie zu mir gesagt hat.
Maddy mag wie eine Zicke wirken, aber ich garantiere dir, dass sie keine ist
.
Warum, zum Teufel, hat sie das gesagt? Maddy kommt mir nicht wie eine Zicke vor, aber andererseits glaube ich ja auch zu wissen, wieso sie sich so distanziert gibt. Ich weiß, mehr oder weniger, was gestern Nacht passiert ist. Das weiß sonst niemand hier. Die müssen alle denken, dass sie mich ohne Grund so unhöflich behandelt.
Jaceys Gequatsche lenkt meine Aufmerksamkeit wieder auf die Gegenwart, in der meine Schwester praktisch auf Brands Schoß sitzt, während sie versucht, ihn dazu zu nötigen, ihr Geschichten aus dem Kampfeinsatz zu erzählen.
Brand wirft mir über ihren Kopf hinweg einen verzweifelten Blick zu, also erbarme ich mich und rette ihn. Brand mag ja ein unglaublicher Muskelprotz sein, aber Jacey hat ihn schon immer in Pudding verwandelt. Er glaubt nur, das wüsste niemand.
»Jacey, du weißt doch, dass er darüber nicht reden kann. Dieser ganze Kram ist geheim. Und du hast nicht die nötige Sicherheitsfreigabe, um was darüber zu hören.«
Jacey schaut mich finster an. »Ich habe überhaupt keine
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