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If you leave – Niemals getrennt

If you leave – Niemals getrennt

Titel: If you leave – Niemals getrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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und fordere sie beinahe heraus, mir zu widersprechen. Irrationales Verhalten, ich weiß. Dr. Hall kann nichts dafür, aber ich bin ärgerlich über ihre sachliche Art. Das hier ist meine Schwester, über die wir gerade reden, und sie braucht Beruhigung.
    Als die Ärztin geht und uns anweist, direkt zum Krankenhaus zu fahren, helfe ich Mila erst beim Aufstehen und dann beim Anziehen. Ich sehe ihr ins Gesicht.
    »Ich meine es ernst, Mila, alles wird gut. Ich rufe Pax an, sobald wir dich ins Krankenhaus gebracht haben, und ich weiß, dass er bald hier sein wird.«
    Daraufhin nickt sie, ohne zu widersprechen. Ihre willenlose Akzeptanz der Situation zerreißt mir das Herz. Seit Jahren habe ich die Verantwortung für meine kleine Schwester übernommen, und das Wissen, dass ich sie jetzt nicht schützen kann, ist unerträglich.
    »Es wird gut«, beharre ich noch einmal, als ich sie in mein Auto setze. Sie lehnt den Kopf ans Autofenster, ohne zu antworten. Ich schlucke den Kloß in meinem Hals hinunter, lasse das Auto an und fahre zum Krankenhaus. Das kann doch gar nicht passieren. Mila und Pax haben einander im vergangenen Jahr ein paar Mal fast verloren. Sie dürfen jetzt nicht auch noch ihr Baby verlieren.
    Als wir am Krankenhaus eintreffen, kommt eine Krankenschwester mit einem Rollstuhl, und sie fahren Mila nach oben, während ich die Formulare für sie ausfülle und dann Pax anrufe. Er hebt nach dem zweiten Klingelton ab; wahrscheinlich ist er besorgt, meine Nummer auf dem Display zu sehen, denn ich rufe ihn nie an, wenn er auswärts ist.
    »Madison?«
    »Hi, Pax. Es gibt ein Problem. Du musst nach Hause kommen.«
    Rasch informiere ich ihn, und er legt praktisch schon auf, bevor ich ganz fertig bin, so eilig hat er es, seinen Heimflug zu arrangieren. Zehn Minuten später simst er mir.
    Ich nehme den Firmenjet. Bin in drei Stunden da. Sag Mila, ich komme
.
    Ich eile die Treppe hinauf zu Milas Zimmer. Als ich dort ankomme, finde ich sie an alle möglichen Kabel und Monitore angeschlossen vor, und sie hat eine Infusion im Arm stecken. Sie wirkt so klein inmitten all der Schläuche.
    »Hey. Danke, dass du Pax angerufen hast«, sagt sie leise. »Er hat gesimst, dass er unterwegs ist.«
    »Natürlich ist er unterwegs«, sage ich. »Er will jetzt nirgendwo anders sein als hier, das kann ich dir versichern.«
    »Ich weiß«, antwortet Mila und schließt die Augen. »Ich bin so schläfrig. Ich mache ein Nickerchen, während ich auf ihn warte, okay?«
    Ich nicke. »Okay. Ich bleibe hier sitzen, bis Pax da ist.«
    Mila nickt, ohne die Augen noch mal zu öffnen, und ich nehme ihre Hand. Sie ist eiskalt, also ziehe ich die Decken etwas fester um sie und lasse mich dann auf dem Stuhl neben ihr nieder.
    Eine Zeitlang sehe ich ihr beim Schlafen zu und halte ihre Hand. Sie atmet regelmäßig, und ihr Brustkorb hebt und senkt sich langsam mit ihren Atemzügen. Sie wirkt ruhig im Schlaf, und ich bin froh darüber. Sie hat eine kleine Pause von den Sorgen verdient.
    Nach einer Weile, als ich ziemlich sicher bin, dass sie nicht so bald aufwachen wird, laufe ich kurz hinunter zum Geschenkeladen und kaufe ein paar Zeitschriften. Als ich auf dem Rückweg auf den Aufzug warte, werfe ich einen Blick zur Seite und sehe eine kleine Familie zusammengedrängt im Wartezimmer der Notaufnahme sitzen. Ein Vater, eine Mutter, ein Sohn.
    Sie sitzen aneinandergedrängt da, als würden sie sich gemeinsam der ganzen Welt stellen, die Gesichter tränenfeucht. Ich starre sie eine Minute lang an, unfähig, den Blick abzuwenden, bis die Mutter aufsieht und meinem Blick begegnet. In ihren Augen steht so viel Schmerz, dass mir das Herz weh tut. Irgendetwas Schreckliches ist ihnen zugestoßen, und ich kenne dieses Gefühl.
    Wie ungebetene Gäste tauchen die Erinnerungen an den Tag auf, an dem meine Eltern gestorben sind, durchdringen mich wie eine Flut, während ich kraftlos vor den Stahltüren des Aufzugs stehe.
    Milas Anruf, ihre schluchzende Stimme.
    Ich, mitten in New York City, als meine Welt plötzlich zusammenbricht.
    Der Heimflug.
    Särge aussuchen.
    Blumen aussuchen.
    Kirchenlieder.
    Gedichte.
    Der überwältigende Kummer, der es so schwermachte, zu funktionieren, oder überhaupt zu schlucken oder zu atmen.
    Die Schuld.
    Die Schuld.
    Schuld.
    Das Wissen, dass ich meinen Vater gehasst habe, weil er meiner Mutter weh tat, aber ihn trotzdem immer noch liebe.
    Das Gefühl, meine Mutter im Stich zu lassen, weil ich ihn liebe, aber dann wieder daran denke, dass

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