If You Stay – Fuereinander bestimmt
ist mal eine interessante Wendung der Ereignisse,
denke ich bei mir, während ich ein paar Dinge wegstelle, die wir benutzt hatten. Während ich dies tue, lasse ich meine Gedanken schweifen, denke darüber nach, wie froh ich bin, dass ich jetzt die Pille nehme, weil der Test, den Pax auf Geschlechtskrankheiten hatte machen lassen, negativ gewesen war. Es ist schön, keine Kondome mehr benutzen zu müssen.
Als ich mich umdrehe, um das Gemüsemesser abzuspülen, bemerke ich eine Krankenhausrechnung, die auf der Arbeitsplatte liegt. Ich werfe einen Blick darauf und stelle fest, dass sie von der Nacht stammt, in der Pax die Überdosis genommen hatte, vor genau zwei Monaten.
Ich bin überrascht. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass es schon so lange her ist. Zwei ganze Monate. Wer hätte gedacht, dass es so lange halten würde?
Pax ist wieder zurück, bevor ich es analysieren kann. Er nimmt mich an der Hand und führt mich zum Gästebadezimmer.
»Wieso sind wir hier?«, frage ich, als ich es betrete.
»Weil mein Badezimmer keine Wanne hat«, erklärt er. »Und nach dieser Leistung hast du dir ein heißes Bad verdient. Ich hatte kein Schaumbad da und habe stattdessen etwas von deinem Duschgel von oben benutzt. Ist das okay?«
Ich nicke, während ich staunend die dampfende, freistehende Badewanne mit Klauenfüßen betrachte, die mit Schaum gefüllt ist. Daneben befindet sich ein zusammengefaltetes Handtuch. Und zwei angezündete Kerzen. Unglaublich, dass er daran gedacht hat.
»Danke«, sage ich, als ich mich zu ihm umdrehe und ihn umarme, »das ist wirklich lieb von dir.«
»Ist doch nur ein Bad«, murmelt er, als ich nicht aufhöre, ihn zu drücken. »Nichts Besonderes.«
Aber das ist es. Mir hat noch nie jemand ein Bad eingelassen – außer meiner Mutter, als ich klein war.
»Das ist wirklich klasse«, sage ich zu ihm, als ich hineinsteige.
Ich lehne mich zurück und schließe die Augen.
»Bleib du nur eine Weile da drin und genieße es«, sagt Pax, ehe er hinausgeht. Ich entspanne mich im heißen Wasser, atme den Lavendelduft ein, bis all meine Muskeln wieder locker sind. Und habe meine wahre Freude daran, dass mein großer, starker Freund mit dem Bad-Boy-Image mir ein Schaumbad eingelassen hat.
Als die Haut an meinen Fingern anfängt, schrumpelig zu werden, taucht er wieder auf. Er hat jetzt eine Unterhose an, aber sein Oberkörper ist immer noch nackt.
»Hallo«, sagt er, als er sich hinter mich kniet und mit seinen Fingern über meine Schultern streicht. »Wie war dein Bad?«
Er beugt sich vor und küsst mich auf meinen Nacken, und ich lehne mich gegen ihn.
»Toll«, erwidere ich, »ich danke dir. Es war genau das, was ich gebraucht habe.«
»Weißt du was?«, flüstert er mir ins Ohr. »Du bist das Schönste, was ich jemals gesehen habe. Und ich liebe dich.«
Ich erstarre, und mein Herz beginnt wie wild zu schlagen. Ich kann meinen Pulsschlag buchstäblich in meinen Ohren hören.
Ich drehe mich im Wasser um, und meine feuchten Hände ergreifen die seinen am Wannenrand.
»Habe ich da gerade etwa richtig gehört?«
Er nickt, und ausnahmsweise ist keine Spur von Amüsiertheit in seinem Gesicht zu entdecken. Er blickt mich ernst an.
»Ich liebe dich. Ich liebe dich, weil du so süß und unschuldig und nett zu allen bist und umwerfend im Bett. Ich liebe dich, weil du mich auf diese ganz bestimmte Weise ansiehst. Ich liebe dein Lächeln. Ich liebe alles an dir.«
Ich rühre mich nicht, starre ihn nur an.
Das ist was ganz Großes. Mega. Ich weiß seit einigen Wochen, dass ich ihn liebe, wollte ihn aber nicht damit erschrecken, also hatte ich es ihm nicht gesagt. Und nun sagt er es zuerst. Heute Abend. Das kommt für mich total unerwartet.
»Hast du denn nichts dazu zu sagen?«, fragt er und sieht dabei ziemlich nervös aus, so als hätte er Angst vor einer erneuten Zurückweisung. Ein Stich fährt mir durchs Herz.
»Ich liebe dich auch«, sage ich rasch. »Das weiß ich schon seit Wochen.«
Und ich springe aus der Wanne, so dass Wasser auf den Boden schwappt, während ich mit einer solchen Macht in seine Arme stürze, dass er zu Boden geht und ich tropfend über ihm stehe.
»Ich liebe dich«, wiederhole ich.
»Es hätte doch gereicht, mir das zu sagen«, entgegnet er lachend, rappelt sich auf und gibt mir einen Kuss. »Du musstest mich ja nicht gleich damit umhauen.«
Ich kichere. »Halt die Klappe und küss mich noch mal.«
Das tut er.
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Kapitel 20
Pax
A uch auf die Gefahr hin, wie
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