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If you stay – Füreinander bestimmt

If you stay – Füreinander bestimmt

Titel: If you stay – Füreinander bestimmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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Sicherheit mein Vater.«
    »Dad, du siehst aus, als würdest du nicht genug essen«, sage ich und reiße ihn damit aus seinen Gedanken und zurück in die Gegenwart. Er scheint darüber nicht erfreut. Er zieht es vor, in einer Welt zu leben, die aus Erinnerungen besteht.
    Er schüttelt den Kopf, schüttelt meine Besorgnis ab.
    »Mir geht’s gut, Pax. Bin nur von ein paar großen Fällen gestresst, die ich bearbeite. Wie geht’s dir? Schaffst du es, die Dinge wieder ins rechte Lot zu bringen?«
    »Du willst wissen, ob ich immer noch Drogen nehme?«, entgegne ich barsch. »Scheiße noch mal, wenn du eine Frage hast, dann stell sie doch. Rede nicht um den heißen Brei herum.« Dad nickt erschöpft.
    »Schön. Also gut. Nimmst du noch Drogen?«, fragt er stockend, ganz so, als hinterließen die Worte einen bitteren Geschmack in seinem Mund. Und ich kann erkennen, dass er die Antwort eigentlich gar nicht wirklich wissen will. Er hält mich für einen verdammten Junkie, der von dem Zeug nicht lassen kann.
    Das ist verdammt nervig.
    »Nein, ich habe keine mehr genommen«, antworte ich und verdrehe die Augen. »Ich hatte doch gesagt, dass ich es nicht tun würde, und das mache ich auch nicht. Zumindest nicht das harte Zeug. Ich bin kein Junkie, Dad. Ernsthaft. Ich mache es, weil es mir gefällt. Nicht, weil ich es tun muss.«
    Mein Vater betrachtet mich mit seinem besten Hartgesottener-Anwalt-Blick.
    »Mag sein«, entgegnet er. »Aber wenn jemand immer wieder Drogen nimmt, dann wird er irgendwann abhängig. Du forderst dein Glück heraus.«
    »Meinetwegen, Dad«, sage ich seufzend, schiebe meinen Stuhl vom Schreibtisch zurück und stehe auf. »War schön, dich zu sehen. Dann bis zum nächsten Quartal.«
    Ich stakse hinaus, weg von seinem missbilligenden Blick und seinen Zweifeln. Er begreift nicht, dass, wenn man ständig das Schlimmste von einem Menschen erwartet, genau das wahrscheinlich auch eintreten wird. Das hätte er eigentlich inzwischen kapiert haben müssen. Schließlich habe ich es ihm ein ums andere Mal bewiesen.
    Ich bin auf dem Weg zum Skyway, als ich mich zu einem kleinen Abstecher entschließe. Ich kenne da eine heruntergekommene kleine Bar, in der ich schon einige Male nach so mancher hitziger Auseinandersetzung mit meinem alten Herrn haltgemacht habe. Der Barkeeper kennt mich und ruft mir eine Begrüßung zu, als ich zur Tür hereinkomme. Ich kann mich nie an seinen Namen erinnern. Dave? Dan?
    Ich durchquere den schmuddeligen Raum, werfe einen Blick auf die aufgeplatzten Vinylbänke und die dunklen Wände. Der Laden hat sich nicht verändert. Das Loch hinten in der Holzvertäfelung am Pooltisch, wo jemand hineingeschlagen hat, ist immer noch da, und es riecht nach Pisse und altem Fett. Es ist nicht gerade was für den anspruchsvollen Gast, aber perfekt, um schlechte Laune wegzutrinken.
    Ich nicke dem Barkeeper zu.
    »Einen Jack.«
    Der Barkeeper erwidert mein Nicken, füllt die goldbraune Flüssigkeit in ein Glas und schiebt es zu mir herüber. Dabei schwappt etwas auf die Bar, aber das stört ihn nicht. Sauberkeit hat bei ihm nicht gerade höchste Priorität. Das merkt man an seinem fleckigen Hemd und seinem ungewaschenen Haar. Aber das ist mir gleichgültig. Der Whiskey wird wie immer schmecken, egal, wie die Körperpflege des Barkeepers aussehen mag.
    Bevor er ein Gespräch mit mir beginnen kann, lenkt ihn ein anderer Gast ab, ein dreckiger alter Mann, der ganz offensichtlich betrunken ist. Ich schaue interessiert zu, wie der Barkeeper versucht, ihn vom Weitertrinken abzuhalten, dann aber aufgibt und ihm noch einen Drink einschenkt.
    »Hallo, mein Großer. Ich bin Amber.«
    Ich blicke die vollbusige Frau an, die sich auf den Barhocker neben dem meinen schiebt. »Barschlampe« steht ihr ins Gesicht geschrieben. Sie trägt eine knallenge Jeans, unter der sich ihre Schamlippen abzeichnen, und ist aufdringlich geschminkt. Ihre Titten hüpfen praktisch aus ihrem Top, das drei Größen zu klein ist.
    Ich ziehe eine Augenbraue in die Höhe und nehme einen Schluck von meinem Whiskey.
    »Großer?«, sage ich. »Die Vierziger lassen grüßen. Die wollen ihren Spruch zurückhaben.«
    Amber wirft die blondgefärbten Haare in den Nacken und lacht, als sei dies das Lustigste, das sie jemals gehört hat.
    »Ich bin aus Iowa. Ich schätze, wir reden zu Hause immer noch so.«
    »Wie reizend.« Ich kippe den Rest meines Whiskeys hinunter und bedeute dem Barkeeper, mir noch einen zu geben. Ich sehe Amber an. »Auch

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