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Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Titel: Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Nowotny
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hatte er einmal vor der Inspektion angesprochen und ihm reichlich wirres Zeug von den Steinzeitjägern erzählt, die vor siebentausend Jahren am Gottesackerplateau gelebt hatten. Andere Jäger und Hirten waren ihnen im Laufe der Geschichte gefolgt, hatte Aniser gesagt, so dass die Plätze an der Schneiderkürenalpe, aber auch in Egg oder im Gemsteltal immer wieder aufgesucht oder kurzzeitig bewohnt waren. Und dort oben auf Schneiderküren habe es seit jener Zeit gespukt, und zwar gewaltig. Es ginge da nicht mit rechten Dingen zu, man habe schon Leute, Vögel und Gämsen gesehen, die dort erschienen und dann spurlos verschwunden seien.
    Der alte Pfarrer hatte mahnend den Zeigefinger erhoben und zum Himmel geschaut. »Und ich sage euch, mein ist die Rache, sagt der Herr! Dieser mystische Ort wird eines Tages sein Geheimnis preisgeben, und wehe dem, der sich zur unrechten Zeit dort aufhält! Denk an die grüne Alpe, die dort untergegangen ist! Auch ihre Hirten haben Böses getan, und übrig blieb der steinerne Gottesacker! Und von der Alphütte sind nur noch die Fundamente zu sehen.«
    Berger hatte sich mit Hinweis auf seinen Dienst schnell verabschiedet und nicht mehr weiter darüber nachgedacht. Jetzt fiel ihm blitzartig diese Geschichte wieder ein. Es war doch seltsam: Da oben auf Schneiderküren war einer anscheinend zur unrechten Zeit gewesen, und jetzt war er tot.
    Was sollte man davon halten …
    In diesem Augenblick klingelte sein Telefon. Am anderen Ende war Paul Wanner.
    Das ist Gedankenübertragung, dachte Berger.
    Und langsam begann er an die Geister zu glauben, die angeblich im Gottesackergebiet hausten.

4 Wanners freundliche Stimme drang aus dem Hörer. »He, hallo, Flori! Grüß dich, schon länger nix mehr voneinander gehört. Wie geht’s denn immer?«
    »Grüeß di, Paul! Schön, deine Stimme zu hören. Anscheinend kannst du Gedanken lesen, denn i war am Überlegen, ob i dich anrufen sollt oder ned. I mein jetzt rein dienstlich.«
    »Aber klar, jederzeit, das weißt du doch!«
    »Gibt’s im Tal irgendwelche Probleme?«
    »Ja, stell dir vor, was hier passiert ist.« Berger berichtete seinem Freund von dem Mordfall.
    Wanner pfiff durch die Zähne. »Herrschaft, das klingt ja kompliziert. Auf Schneiderküren, sagst du? Bin ich mal bei einer Wanderung vom Hohen Ifen vorbeigekommen. Einsame Gegend, aber schön.«
    »Ja, und da ist mir no was aufg’fallen …« Und Berger erzählte von Pfarrer Aniser und welche Schlussfolgerungen er daraus zog.
    »Ah geh, Flori, du wirst doch nicht abergläubisch sein? Was soll denn da für ein Zusammenhang bestehen? Ich glaub nicht an die Geister auf dem Gottesackerplateau.« Wanner lachte vor sich hin.
    »Also, auslachen lass i mi ned«, knurrte Florian.
    Paul Wanner lenkte sofort ein. »Halt, halt, ich wollte dich nicht auslachen. Aber bisher habe ich bei meinen Fällen Mystisches immer außen vorgelassen. Es ist zu wenig greifbar, und nachweisen kannst du’s wissenschaftlich auch nicht.«
    »Na ja, wie man’s nimmt. Der eine glaubt dran, der andere ned. I glaub zumindest dran, dass es Dinge gibt zwischen Himmel und Erde, die ma weder begreifen noch erklären oder wissenschaftlich nachprüfen kaa, und doch sind sie vorhanden …«
    »Also, magst ja recht haben, deswegen streiten wir uns bestimmt nicht.« Paul Wanner war bemüht, den Freund nicht zu verärgern. »Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Dienstlich ned, der Tote liegt ganz auf Walser Gebiet, da darfst du ned tätig werden, wenn nix Besonderes passiert, und des wollen wir hoffen!« Berger lächelte vor sich hin. Zu diesem Zeitpunkt hatte er allerdings keine Ahnung, was noch alles passieren sollte.
    Die beiden Polizisten plauderten noch eine Weile und verabschiedeten sich danach mit dem Versprechen, sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten, falls auch Wanner wieder einen Fall von Interesse hätte.
    Es war ein warmer Herbsttag, die Sonne vergoldete die Ränder einiger Wolken, die sich von Westen her über die Stadt schoben. Der Straßenlärm drang gedämpft ins Zimmer, denn Eva hatte das Fenster gekippt, da es im Büro immer noch nach Farbe roch.
    Eva Lang und Alex Riedle erledigten gerade liegengebliebenen Schreibkram. Als Wanner von seinem Telefonat mit Berger berichtete, blickten sie beide von der Arbeit auf.
    Nachdem er seinen Bericht beendet hatte, setzte eine Diskussion ein, ob und wieweit man solche mystischen Gedanken in die Ermittlungsarbeit einbeziehen sollte, was schließlich zu keinem

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