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Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Titel: Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Nowotny
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Berger, als er das las, selbst noch einmal hinaufzufahren, um Nachforschungen anzustellen. Wenn man den Kreis um das Jägerlager weiter zog, konnte man vielleicht doch etwas finden. Hoffentlich kam auch die Spurensicherung bald. In der rauen Natur dauerte es nicht lange, bis wichtige Hinweise verschwunden waren.
    Er musste die Kollegen nochmals anrufen.

6 Bei der Kripo in Kempten herrschte größte Aufregung.
    Ein Anruf von einem Mobiltelefon war eingegangen. Darin war von herumliegenden Ausrüstungsgegenständen und einer wahrscheinlich toten Frau in einem tiefen Loch die Rede. Aber alles war ungenau und schlecht zu verstehen gewesen. Und bevor man Wanner den Anruf durchstellen konnte, war er unterbrochen worden. Nun saßen alle im Büro und hofften, dass der Unbekannte noch einmal anrufen würde. Doch die Zeit verging, und nichts geschah.
    »Herrschaft, es kann doch nicht bei jedem der Akku leer sein«, schimpfte Wanner und dachte an das Gespräch mit Florian Berger. »Der wird ja wohl so gescheit sein, und noch mal anrufen. Er muss doch mitgekriegt haben, dass sein Anruf nicht voll durchgekommen ist.«
    Er nahm sich aus seiner Schublade mit der Aufschrift »Geheim« einen Apfel und biss hinein. Natürlich tropfte der Saft genau auf einen Bericht, den ihm Eva auf den Schreibtisch gelegt hatte. Beim Versuch, die Tropfen abzuwischen, verschmierte Wanner die halbe Seite. Wütend blickte der Hauptkommissar darauf und sagte an Eva gewandt: »Ich glaub, du musst mir die erste Seite noch mal ausdrucken, daran stimmt was nicht.«
    Er knüllte das Blatt zusammen und warf es schnell in den Papierkorb, als Eva zu ihm kam, um nachzuschauen.
    »Was hat denn nicht gestimmt?«, fragte sie erstaunt und versuchte die Seite aus dem Papierkorb zu fischen. Aber ein unsichtbarer Fuß hatte den Korb unter den Schreibtisch gestoßen, und Wanner beeilte sich zu sagen: »Ich hab sie schon zerknüllt. Druck einfach die erste Seite noch mal aus.«
    »Und wo ist der Fehler? Wenn ich die erste Seite noch mal drucke, dann hat sie doch wieder den gleichen Fehler«, erwiderte Eva spitz.
    Wanner fühlte sich ertappt. »Manchmal hat das Papier Flecken, die erst nach einiger Zeit rauskommen«, murmelte er. »Das muss so was gewesen sein.« Er schielte schuldbewusst zu seiner Mitarbeiterin, die achselzuckend zu ihrem Computer zurückging und die Datei mit dem Bericht noch einmal öffnete.
    »Ja, vor allem Apfelflecken«, erklang da plötzlich die Stimme Riedles, der dies, ohne aufzusehen, vor sich hin sagte.
    Aber er bekam weder von Wanner noch von Eva Lang eine Antwort.
    Als das Telefon klingelte, war der kleine Vorfall vergessen. Wanner hob ab. Tatsächlich war es der erwartete Anrufer, der sich, wie er berichtete, einen neuen Standort mit einem besseren Netz gesucht hatte.
    »Ich heiße Wolfgang Peters und habe eine Bergwanderung zu den Oberen Gottesackerwänden gemacht. Auf dem Heimweg sind wir, äh, meine Freundin und ich, durchs Mahdtal abgestiegen. Am Hölloch sind wir stutzig geworden, weil da ein Rucksack, ein Stück daneben eine Mütze und eine Trinkflasche gelegen haben. Es war weit und breit niemand zu sehen, also habe ich mich vorsichtig an den Rand des Hölloches herangewagt und versucht, in die Tiefe zu schauen. Und da hab ich ein ganzes Stück tiefer einen Menschen an der Wand hängen sehn, der hat sich nicht mehr gerührt. Ich hab gerufen, aber ohne Erfolg. Ich meine sogar, es ist eine Frau. So ganz genau konnte ich das aber nicht feststellen. Was soll ich denn machen?«
    »Wo sind Sie jetzt?«, wollte Wanner wissen.
    »Ein Stück südlich des Höllochs, am Berghang. Erst da hab ich ein Netz bekommen.«
    »Könnten Sie beim Hölloch bleiben, bis ich bei Ihnen bin? Das wird zwar etwas dauern, weil ich nicht weiß, ob ich so schnell einen Helikopter herkriege, aber es wäre ganz wichtig, dass Sie niemanden an Rucksack, Mütze oder Trinkflasche und an den Rand des Loches lassen, damit keine Spuren verwischt werden. Ich wäre Ihnen wirklich sehr dankbar, wenn das ginge.«
    »Wie war Ihr Name?«, fragte Peters.
    »Wanner, Hauptkommissar in Kempten.«
    »Herr Wanner, grundsätzlich bin ich dazu bereit, aber es darf halt nicht zu lange dauern. Wir haben heute noch was vor. Geht’s innerhalb der nächsten Stunde?«
    »Ich schau, dass ich’s hinkriege. Wie ist das Wetter bei Ihnen?«
    »Es ist stabil, kein Regen in Sicht.«
    »Okay. Hier ist noch meine Handynummer, falls etwas sein sollte, können Sie mich da erreichen.« Wanner gab seine

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