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Igor der Schreckliche

Igor der Schreckliche

Titel: Igor der Schreckliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papierfresserchens MTM-Verlag GbR
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sagt Mama sanft. „Nach einer jeden Beerdigung gibt es einen Leichenschmaus. Das ist Tradition bei allen, die wir lieben. Und du hast Wolle geliebt!“ Lara nickt heftig. „Ich habe uns Pizza bestellt. Sie ist zwar nicht Wolles Lieblingsessen. Pizza mit Gras gibt es nicht, dafür mit Rucola. Sieht quasi aus wie langes, runzeliges Gras.“
    Alle lachen. Mama kann witzig sein! Erfinderisch. Und lieb.
    „Lara“, fängt Papa an. Erstaunt guckt sie zu ihm.
    Mama unterbricht ihn. Typisch. „Dein Vater hat mich überzeugt.“ Sie lächelt ihn an. „Du darfst Fußball spielen!“
    Für einen kurzen Moment an diesem Abend flippt Lara völlig aus. Bille und sie liegen sich minutenlang in den Armen. Und die Tränen kullern.
    Obwohl Lara hundemüde ist, will sie Igor von den heutigen Ereignissen berichten. Und gleich am nächsten Morgen, noch vor der Schule, will Lara den Brief zum Friedhof bringen.

Kapitel 23
Mut und
Überwindung
    Es dauert eine Weile, bis Igor Laras Brief erhält. Der Sargarrest besteht nach wie vor. Onkel Temerar hat es geschafft, ihm den Brief zuzuspielen.
    Wie, das ist Igor schier ein Rätsel. Der Brief lag in seinem Sarg. Für einen kurzen Moment denkt Igor an einen Geheimgang zu seinem Zimmer. Alles hat er auf den Kopf gestellt, jedes Bild kurz von der Wand genommen und jeden Stein berührt. Einen Geheimgang fand er nicht.
    Der Brief kommt von Onkel Temerar. Laras Brief ist in einem Kuvert versteckt, dem Onkel Temerar einen Zettel beigefügt hat.
    Halte durch, mein Igor! Es kommen gewiss bessere Zeiten!
    Bessere Zeiten? Igor hätte zu gerne Onkel Temerars Optimismus! Igors Augen saugen Laras Worte ein.
    Ivan
.
    Wolle
.
    Tod
.
    Das war Ivans Strafe für Igors Verbrechen. Igor hat im Tagebuch von Wolle gelesen. Igor bedauert seinen Fehler zutiefst. Wäre er nicht nach oben, hätte ihn Ivan nie erwischt. Wolle würde noch leben und Lara wäre nicht traurig. Alles ist seine Schuld. Igor muss aufpassen, sich an die Regeln halten. Ivan ist zu allem fähig.
    Igor versteckt Laras Brief in einem Geheimfach. Er steigt aus dem Sarg, setzt sich an den Schreibtisch. Warum können ihn die Eltern nicht verstehen? Sie versuchen es nicht einmal. Ständig hört er Tradition, Ehre, Unheil und Schande. Onkel Temerar hört ihm zu. Egal, was er auf dem Herzen hat.
    Er blättert in seinem Blutsauger-Handbuch, als, ohne anzuklopfen, die Mutter sein Zimmer betritt. Überrascht, ihn mit der
Lehre über das theoretische und praktische Blutsaugen
zu sehen, meint Igor, ein klitzekleines Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen.
    „Ich sehe, du fügst dich.“ Igor blickt sie nicht an, sondern guckt scheinbar interessiert in das Buch. „Gut. Da du dich willig zeigst, erlaube ich dir eine Stunde Ausgang. Rosalie begleitet dich.“
    Igor seufzt erleichtert auf. Rosalie lässt ihn nach ein paar Minuten laufen. Mit Igor kann sie nichts anfangen. Und er mit ihr auch nicht. Schwestern sind blöd. Die braucht kein Vampir.
    „Ich danke Ihnen, Mutter.“
    Rosalie und Igor verlassen die Gruft. „Akkurat in einer Stunde findest du dich an diesem Platze ein.“ Igor nickt. „Geh, bevor ich es mir anders überlege.“
    „Danke!“ Zu gerne würde Igor ihr hinterherspionieren. Was sie jetzt unternimmt? Wen sie trifft? Rosalie die Sinnliche sieht zauberhaft aus. Überall zieht sie die Blicke männlicher Vampire auf sich. Unentwegt stellen sich ehrenwerte Familien vor, um ihre Söhne mit Rosalie zu verheiraten. Mutter war bisher keiner gut genug. Victors älterer Bruder wäre in ihren Augen die perfekte Partie.
    Am Unheimlichen Wald angekommen fliegt Igor ein bisschen umher, schlägt ein paar Purzelbäume und fühlt sich frei. Auf einem Ast sitzend erblickt er Onkel Temerar. Schwups fliegt er nach unten.
    „Onkel Temerar!“ Igor umarmt ihn heftig. „Bin ich froh, dich zu sehen!“
    „Und ich bin überrascht!“, gibt Onkel Temerar zu. In Windeseile erklärt Igor, wie es zu diesem Luxus eines Ausflugs gekommen ist. „Es freut mich, dass du übst und dich auf die Prüfung vorbereitest!“ Onkel Temerar klopft Igor auf die Schulter.
    „Ich gehorche, aber nicht mehr. Ich will nicht ununterbrochen Ärger haben. Diese bescheuerte Prüfung mache ich nicht!“ Igor verschränkt seine Arme.
    „Du wirst sie machen müssen“, flüstert Onkel Temerar.
    Igor starrt ihn an. „Seit wann bist du auf ihrer Seite?“
    „Ich bin auf deiner Seite! Das weißt du! Aber ohne Prüfung gelangst du nicht in die Menschenwelt. Nicht ohne das Gesetz zu

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