Ihr Job in Atlantis
von hier entfernt ist. Sonst wären wir an einer ganz anderen Stelle in diese Dimension geholt worden. Es kann sein, dass wir auf die Türme zugehen müssen. So weit sind sie ja nicht weg. Die scheinen mir sogar den Mittelpunkt einer Stadt zu bilden. Hier ist nur deren Rand.«.
»Können diese Städte auch bewohnt sein?«
»In den Geschichten sind sie das zumeist.«
»Von wem?«
»Das sage ich dir lieber nicht.« Sie ließ auch keine Frage mehr zu und setzte sich in Bewegung. Mit raschen Schritten ging sie vor und hatte sehr bald den Ort erreicht, an dem sie praktisch gelandet waren. Der Blick war auf die Türme gerichtet, aber plötzlich blieb sie wie vom Blitz erwischt stehen.
Dort war die Starre dieser Welt abgelöst worden. In Bodenhöhe sah sie die Bewegungen, und sie riss schnell die Kamera hoch, um durch das Tele mehr sehen zu können.
Sie sah diese breite Masse von Monstren, die sich allesamt in ihre Richtung wälzten...
***
Es war ein warmer Wind. Ein Luftstrom wie aus einem Rohr stammend. Urplötzlich drückte er sich zwischen uns.
Der verdammte Kannibale hatte mich noch nicht erreicht, als ich diesen Windstoß spürte und leider nichts erkennen konnte, weil auch der Staub in die Höhe geblasen wurde. Ich sah die Gestalt des Monstrums dahinter wie durch eine dünne Fahne schimmern, und der kompakte Körper wurde in die Höhe gewirbelt. Das nicht aus eigenem Antrieb, denn es war auch ein zweiter Schatten erschienen. Er hatte das Monstrum vom Boden hoch und von mir weggerissen.
Ich rechnete ebenfalls damit, in die Höhe geschleudert zu werden. Das war glücklicherweise ein Irrtum. Ich blieb auf dem Rücken in dieser unbequemen Position liegen und wedelte mir die Sicht frei.
Es dauerte einige Zeit, bis ich einigermaßen klar sehen konnte. Einen Schreck bekam ich nicht, weil der zweite Schatten noch immer da war. Er war nur weit über den Inselboden hochgestiegen und drehte in der Luft seine Kreise.
Wo sich mein Freund Suko aufhielt, war nicht zu sehen. Es war mir im Moment auch egal. Ich hatte meine eigenen Sorgen und stellte fest, dass ich mich normal bewegen konnte. Nichts kniff, nichts zerrte an mir, ich hatte keine blauen Flecken und auch keine Prellungen erhalten. Es lief alles normal ab.
Nicht normal war mein Helfer!
Er hatte sich noch immer nicht zu Boden fallen lassen. Als gewaltiges Gebilde schwebte er über dem Boden und schaute in eine bestimmte Richtung.
Ich schaffte es einfach nicht, den Blick von dieser Gestalt abzuwenden. So unglaublich und auch unwahrscheinlich sie war, aber ich kannte sie, denn es war ein Besucher aus einer anderen Zeit, aus einem anderen Land und aus einer anderen Welt.
Der Eiserne Engel aus Atlantis!
Diese Augenblicke gehörten zu denen, die auch mir den Atem nahmen. Es war einfach zu fremd, zu unglaublich. Dass mir der Eiserne Engel das Leben gerettet hatte, nahm ich hin, aber ich dachte nicht mehr länger darüber nach.
Er hatte sein mächtiges Schwert gezogen. Seine Schwingen waren ausgebreitet, und er bewegte sie nur langsam. So konnte er fast in der Luft stehen bleiben. Sein Blick war so in die Tiefe gerichtet, dass er den Kannibalen im Auge behielt, und ich wusste, dass er mit ihm noch lange nicht fertig war.
Er war herangeflogen und hatte ihn von mir weggerissen. Ihn dann nicht behalten, sondern einfach zur Seite und auf den Boden geschleudert.
Rechts von mir stand Suko leicht schwankend am Rand der Böschung. Ich hörte ihn lachen und sah auch, wie er den Kopf schüttelte. Das Erscheinen des Eisernen hatte ihn ebenso überrascht wie mich.
Das Monstrum lag am Boden. Es war dort so wuchtig aufgeprallt, dass es auf uns wie betäubt wirkte. Es hatte auch Mühe, sich wieder aufzurappeln, und tat dies mit unsicher wirkenden Bewegungen.
Wie ein mächtiger Wächter schwebte der Eiserne in der Luft. Er war groß, und seine Gestalt sah aus, als bestünde sie aus grauem Gusseisen. In seinem Gesicht leuchteten die Augen hell, als hätte sich die Sonne Atlantis darin gefangen.
Dieser längst versunkene Kontinent war seine Heimat gewesen. Dort lebte er bis zum Untergang des Reiches. Aber er hatte es auch geschafft zu überleben, denn er hatte zu den Mächten gehört, die auf der Seite des Guten standen.
Seine neue Heimat waren jetzt die Flammenden Steine geworden. Ein Ort irgendwo in Mittelengland. Ein Ort des ewigen Frühlings und für normale Menschen nicht sichtbar. Da lebte er praktisch zwischen den Zeiten, zusammen mit seiner Partnerin Sedonia, einer
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